Bildgebende Verfahren – Wie funktioniert Röntgen? www.shutterstock.com/Claudio Bertoloni

Bildgebende Verfahren – Wie funktioniert Röntgen?

  • Christian Riedel
Es gibt mehrere bildgebende Verfahren, die den Blick ins Körperinnere ermöglichen. Aber wie funktionieren diese Verfahren und welches hilft bei welcher Verletzung? Teil 1: Röntgen.

Vermutlich jeder von uns wurde schon einmal geröntgt. Der Beschuss mit Röntgenstrahlen gehört zu den ältesten bildgebenden Verfahren. Bereits 1895 wurden vom deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen die nach ihm benannten Strahlen entdeckt, die auch heute noch zum Einsatz kommen. Davon ausgehend, wurden die Strahlen vom deutschen Unternehmer Carl Heinrich Florenz Müller zur Entwicklung der ersten wassergekühlten Anode weiterentwickelt.

Technik

Aus einem geschlossenen Glaskolben wird mit einer Vakuumpumpe sämtliche Luft herausgezogen. Anschließend wird Spannung erzeugt und in den Kolben geleitet. Die Spannung wird durch das Vakuum geleitet, und es erscheint ein leuchtender Streifen. Röntgen umwickelte die Röhre mit schwarzer Pappe, sodass kein Licht hinaus gelangen konnte. Neben die Röhre stellte er einen Schirm aus fluoreszierendem Material, das leuchtet, wenn es bestrahlt wird. Da der Schirm leuchtete, obwohl aus der Röhre kein Licht entweichen konnte, schloss Röntgen, dass für das menschliche Auge nicht sichtbare Strahlung aus dem Rohr entweicht. Diese Strahlung nannte er X-Strahlen. Im Englischen heißt Röntgen auch heute noch X-Ray.

Klinischer Einsatz


Verschiedene Gewebearten haben eine unterschiedliche Strahlen-Durchlässigkeit. Das gilt auch für die verschiedenen Gewebearten im menschlichen Körper. Während hartes Gewebe wie Knochen die Strahlen absorbiert, können die X-Strahlen Stoff, Haut oder Fleisch recht problemlos durchdringen. Wilhelm Röntgen sorgte so auch für einen der größten Party-Gags seiner Zeit, da die Menschen Röntgenapparate aufstellten, um aus Spaß Aufnahmen von verschiedenen Körperteilen und deren Innenleben zu machen. Damals war nicht bekannt, dass die Strahlen auch gefährliche Nebenwirkungen haben. Die Strahlen dringen durch den Körper und können von einer speziellen Fotofolie, heutzutage auch digital, festgehalten werden.

Das Röntgen-Verfahren wird vor allem zur Untersuchung des Skeletts eingesetzt, da hier Verletzungen am Knochen leicht und schnell erkannt werden können. Ebenfalls für Untersuchungen im Brustkorb kann das Verfahren eingesetzt werden, da auch Lungen, Zwerchfell oder das Herz gut sichtbar sind. Auch Lufteinschlüsse im Bauch, Verkalkungen oder Zysten können erkannt werden. Weiterhin können mit Hilfe eines Kontrastmittels aktive Vorgänge im Körper sichtbar gemacht werden.

Die Strahlung ist recht gering. Um dennoch Schäden zu vermeiden, sollten alle umliegenden Körperteile durch eine Bleiweste geschützt werden. Zudem haben Weiterentwicklungen für eine Verringerung der Strahlung beim Röntgen gesorgt. Für Sportler ist vor allem der Einsatz zur Kontrolle des Knochenapparats ein unverzichtbarer Bestandteil der Diagnose geworden.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten