Warum fährt man „goofy“ - Frage an Dr. Sport reinhard riedel

Warum fährt man „goofy“ - Frage an Dr. Sport

  • Christian Riedel
Beim Snowboardfahren oder beim Surfen hat man entweder das rechte oder das linke Bein vorne, wobei Linksfahrer als „regular“ und Rechtsfahrer als „goofy“ bezeichnet werden. Aber warum ist das so? Und hat das Ganze etwas mit der Zeichentrickfigur von Walt Disney zu tun? Das interessiert zumindest netzathlet Christian.

Hallo Dr. Sport,

ich habe mit dem Snowboarden angefangen und in der Skischule sagte man mir, ich solle „goofy“ fahren, also den rechten Fuß nach vorne stellen. Wie man das feststellen kann (schubsen oder schlittern), war für mich noch leicht nachvollziehbar. Aber woher stammt der Begriff „goofy“? Das konnte mir niemand erklären? Hat das etwas mit der Zeichentrickfigur zu tun?

Vielen Dank für eine Antwort

Christian



Hallo Christian,

wie so oft ist es schwierig zu sagen, woher ein Name stammt. Auch bei dem Begriff „goofy“ der sich schon vor Jahrzehnten beim Surfen eingebürgert hat und auch noch beim Wakeboarden, Kitesurfen und beim Skateboard fahren benutzt wird, gibt es verschiedene Theorien. Tatsächlich könnte dabei Walt Disneys gezeichneter Hund eine Rolle spielen. Wortwörtlich bedeutet „goofy“ nämlich soviel wie tollpatschig, trottelig aber auch lächerlich während ein „goofy footer“ auch ein seltsamer Typ sein kann. Entsprechend passt das auch zu dem eher unkoordiniert wirkenden Freund von Mickey Maus. Es gibt aber zwei Theorien zu der Entstehung des Begriffs.

Da in der Entstehung der Surfszene die meisten Fahrer den linken Fuß vorne hatten, wurde das als regular, also normal oder gewöhnlich, bezeichnet. Für die Fahrer, die lieber den anderen Fuß vorne hatten, musste man eine andere Beschreibung finden. Da diese Haltung mit dem „falschen“ Fuß vorne für viele Fahrer ungewohnt oder sogar etwas lächerlich aussah, etablierte sich der Begriff „goofy“ in seiner ursprünglichen Bedeutung.

Die zweite Theorie hat dagegen direkt etwas mit dem Comichelden zu tun. Tatsächlich gibt es einen Zeichentrickfilm von 1937, der „Hawaiian Holidays heißt. In diesem Film lernt Goofy das Surfen. Damit der Zuschauer Goofy nicht von hinten sehen muss, hat er je nach Fahrtrichtung erst den linken, dann den rechten Fuß vorne. Tatsächlich fängt er seine erste Welle, als er den rechten Fuß vorne hat. Dies schien einigen Surfern in Erinnerung geblieben zu sein und sie nannten die Kollegen, die lieber den rechten Fuß vorne auf dem Board hatten „Goofy“.

Auch wenn die wortwörtliche Übersetzung des Begriffs darauf hindeuten könnte, dass Rechtsfahrer weniger gut sind, gibt es keine Unterschiede, ob du nun den rechten oder den linken Fuß vorne hast. Beim Fußball gibt es ja auch Rechts- und Linksfüßer. Ähnlich ist das auf dem Brett. Welchen Fuß Du vorne hast spielt keine Rolle, solange Du Dich wohl fühlst. Und wenn es mit dem Boarden vielleicht nicht so gut klappt, kannst Du es ja auch einmal mit dem anderen Fuß vorne versuchen.

Viel Spaß beim Boarden

Alexander Haas
Dipl. Sportwisssenschaftler


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