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Teamcheck Portugal: Zu schwach für Gruppe B?

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netzathleten.de macht den Teamcheck der deutschen Vorrundengegner bei der EM 2012. Den Anfang macht Auftaktgegner Portugal. Am Samstag trifft die deutsche Nationalmannschaft in ihrem ersten Gruppenspiel auf die portugiesische „Selecao“ um Superstar Cristiano Ronaldo. Wie es um sein Team bestellt ist, erfahrt Ihr hier.

Herz der Mannschaft ist der Block von Real Madrid, bestehend aus Cristiano Ronaldo, Pepe und Fábio Coentrão. Cristiano Ronaldo überstrahlt dabei alle anderen im portugiesischen Team. Nach Lionel Messi ist er der derzeit wohl der kompletteste Fußballer der Welt. Technisch ausgereift, im Zweikampfverhalten dennoch robust, schnell und in der Lage, mit beinahe jedem Körperteil zu treffen. Im Verein kann er Spiele alleine entscheiden, jedoch hat er diese Fähigkeit im Trikot der Nationalelf bisher allzu selten bestätigt.

Nationaltrainer Paolo Bento stehen jedoch weitere technisch gut ausgebildete Spieler zur Verfügung, vor allem im Offensivbereich. Häufig sind Spieler wie Nani von Manchester United und Ricardo Quaresma (Besiktas Istanbul) allerdings zu verspielt und lassen sich mit robustem und kontrolliertem Spiel schnell den Schneid abkaufen. Das hat Dänemark in der EM-Qualifikation gezeigt, die sich als Gruppenerster vor Portugal direkt für die EM qualifiziert haben. Die Mittelstürmer Helder Postiga und der Ex-Werderaner Hugo Almeida sollten für routinierte Abwehrspieler hingegen keine große Gefahr darstellen.

Die Abwehr ist wiederum mit einigen offensivstarken Spielern ausgestattet, die in ihrem Vorwärtsdrang jedoch auch allzu gerne ihre eigentliche Aufgabe vernachlässigen. Zahlreiche Abwehrfehler in der EM-Qualifikation belegen dies und machen sie zu einem Schwachpunkt. Dennoch geht es in der portugiesischen Abwehr auch gerne mal solide zu. Erinnern wir uns an das Skandal-Spiel bei der WM 2006 gegen Holland, bei dem es insgesamt 16 Gelbe Karten und vier Platzverweise gab. Dieses Spiel ist schon ein Weilchen her, aber die unschönen Auftritte von Abwehrchef Pepe im spanischen „Classico“ in den vergangenen Jahren zeigen, wie es hier zugehen kann: rustikal.

Fazit:
Auch wenn die Mannschaft mit zahlreichen Spielern gespickt ist, die ihr Geld bei renommierten Vereinen im Ausland verdienen, blieb die „Selecao“ bei den vergangenen Turnieren zu oft den Beweis schuldig, zu den ganz Großen zu gehören und einen Titel zu holen. 2004 erreichte Portugal bei der EM im eigenen Land das Finale, welches sie letztlich gegen Griechenland verloren. Solch eine Chance wird wohl so schnell nicht wieder kommen. Letztlich fehlt die Konstanz und ein Cristiano Ronaldo wird zu wenig sein, um in dieser starken Gruppe B zu bestehen, in der mit den Niederlanden und Deutschland alleine zwei Topfavoriten auf den Titel mitspielen.

Der EM-Kader Portugals

Tor: Beto (CFR Cluj), Eduardo (Benfica Lissabon), Rui Patrício (Sporting Lissabon)

Abwehr: Bruno Alves (Zenit Sankt Petersburg), Fábio Coentrão (Real Madrid), João Pereira (Sporting Lissabon), Pepe (Real Madrid), Miguel Lopes (Sporting Braga), Ricardo Costa (FC Valencia), Rolando (FC Porto)

Mittelfeld: Carlos Martins (FC Granada), João Moutinho (FC Porto), Custódio (Sporting Braga), Miguel Veloso (FC Genua), Raul Meireles (Chelsea), Ruben Micael (Real Saragossa)

Angriff: Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Hugo Almeida (Besiktas), Hélder Postiga (Real Saragossa), Nani (Manchester United), Nelson Oliveira (Benfica), Ricardo Quaresma (Besiktas), Silvestre Varela (FC Porto)

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