Hier rollt der Ball – Polens Stadien bei der EM 2012 Picture Alliance

Hier rollt der Ball – Polens Stadien bei der EM 2012

  • Redaktion
Von den 31 Spielen, die bei der EURO 2012 ausgetragen werden, finden 15 in Polen statt. Dabei befinden sich die Stadien in Warschau, Breslau, Posen und Danzig. netzathleten.de stellt die vier Spielstätten vor.

Wenn die Deutsche Mannschaft bei der EURO 2012 in Polen spielen will, muss sie die Gruppenphase überstehen. Denn Jogis Jungs spielen ihre Gruppenspiele in der Ukraine und erst in der K.O.-Runde wäre entweder Warschau oder Danzig Austragungsort des Viertelfinales. Da wir alle davon ausgehen, die DFB-Kicker im Viertelfinale anfeuern zu können, lohnt sich ein Blick auf Polens EM-Stadien.

Das Nationalstadion in Warschau


Warschau ist nicht nur Austragungsort des Eröffnungsspiels zwischen Polen und Griechenland, sondern auch von zwei weiteren Vorrundenspielen der Gruppe A, sowie eines Viertelfinales und eines Halbfinales. Dabei war lange ungewiss, ob das Nationalstadion überhaupt pünktlich fertig werden würde. Denn eigentlich hätte das Nationalstadion am 6. September 2011 mit dem Freundschaftsspiel zwischen Polen und Deutschland eröffnet werden sollen. Doch ein Konstruktionsfehler bei den Treppen verzögerte die Eröffnung. Am 29. Januar 2012 konnte das Nationalstadion dann doch seiner Bestimmung übergeben werden.

Die Bauzeit von der Grundsteinlegung am 7. Oktober 2009 bis zur Eröffnung hat sich aber gelohnt. Denn das Nationalstadion ist eine moderne Fußballarena, die modernsten Ansprüchen genügt und von der UEFA in die höchste Kategorie eingestuft wurde. Das würde theoretisch auch die Austragung des Endspiels in der Champions League mit einschließen. Doch zunächst muss erst einmal die EM gespielt werden.

Insgesamt kostete der Bau der Arena rund 465 Millionen Euro (1,7 Milliarden Zloty). Rund 58.500 Zuschauer finden Platz, wobei die Kapazität bei der EM auf 50.000 Fans begrenzt wird. Die rot-weiße Fassade des Fußballstadions soll an die Polnischen Nationalfarben erinnern.

Die Besonderheit des Nationalstadions liegt in der 240x270m großen Dachkonstruktion, die ähnlich wie bei der Frankfurter Commerzbank-Arena komplett geschlossen werden kann. Die Dachkonstruktion wird von 72 Stahlseilen getragen, die an einer gigantischen Nadel festgemacht sind, die im Zentrum des Stadions rund 30m über dem Spielfeld schwebt. Zudem kann das Spielfeld angehoben werden, wodurch die Arena zu einem Leichtathletik-Stadion umgebaut wird.

Die PGE Arena in Danzig


Wer den Spaniern auf dem Weg zur Titelverteidigung die Daumen drücken möchte, muss nach Danzig fahren. Denn die „Furia Roja“ absolviert alle Vorrundenspiele in der PGE Arena in Gdansk, wie Danzig auf Polnisch heißt. Zudem findet in der knapp 500.000 Einwohner-Stadt an der Ostsee noch ein Viertelfinale statt. Seinen Namen muss die PGE Arena bei der EURO 2012 aber wohl ablegen, da der Stadionname, der an einen polnischen Energieversorger verkauft wurde, bei der UEFA-Veranstaltung nicht zulässig ist. Stattdessen wird das Stadion wohl nur Arena Danzig heißen.

Im Stadion, das im Juli 2011 fertig gestellt wurde, finden rund 43.000 Besucher Platz (40.000 bei der EM). Eröffnet wurde das Stadion mit dem Freundschaftsspiel zwischen Polen und Deutschland (2:2), das eigentlich in Warschau hätte stattfinden sollen. Die Baukosten betrugen rund 193 Millionen Euro (775 Mio Zloty).

Das zentrale Motiv der Arena sind 18.000 Platten, die an Bernstein erinnern sollen, der seit langer Zeit an der benachbarten baltischen Ostseeküste abgebaut wird. Entsprechend glänzt das Stadion weit sichtbar in gold-gelben Farben. Und wenn einmal kein Fußballspiel in der Arena stattfindet, können die Besucher im eingegliederten Hotel in der Multifunktionsarena übernachten oder sich auf der Rollschuhbahn vergnügen.

Das städtische Stadion in Posen


Zugegeben hätten sich die Betreiber in Posen einen innovativeren Namen einfallen lassen können, als ihre Arena „Stadion Miejski“, also städtisches Stadion zu nennen. Doch da die Stadt selber Eigentümer ist, kam das wohl nicht in Frage. Im Gegensatz zu den anderen polnischen Stadien, die extra für die EURO neu errichtet wurden, wurde das städtische Stadion bereits 1968 gebaut, bekam für die EM aber ein neues Gewandt. Dabei wurde das Stadion komplett überdacht.

Insgesamt rund 147 Millionen Euro kostete die Modernisierung des Posener Stadions. Vor maximal 40.000 Zuschauern werden dort drei Vorrundenspiele der Gruppe C (Italien, Irland, Kroatien und Spanien) stattfinden. Im Gegensatz zu den Arenen in Danzig und Warschau wurde die Eröffnung nicht mit einem Länderspiel, sondern 2010 mit einem Konzert des britischen Sängers Sting gefeiert.

Auffällig ist bei der Fußball Arena die asymmetrische Bauweise. Während das Stadion von Membranen bedeckt ist, die an die Allianz-Arena in München erinnern, ist die Vorderfront von einer separaten Dachkonstruktion überdeckt.

Das städtische Stadion in Breslau


In Breslau (pol. Wroclaw) sind ebenfalls drei Vorrundenspiele der Gruppe A geplant. Extra dafür wurde 2008 mit dem Bau des städtischen Stadions begonnen, das nach einigen Verzögerungen im September 2011 fertig gestellt wurde.

Insgesamt finden knapp 43.000 Menschen Platz, wobei die Kapazität bei der EM auf 40.000 begrenzt wird. Die Baukosten betrugen rund 211 Millionen Euro (843 Millionen Zloty). Eröffnet wurde die Arena mit einem Boxkampf zwischen dem ukrainischen Weltmeister Vitali Klitschko und Lokalmatador Tomasz Adamek, den der Titelverteidiger für sich entscheiden konnte.

Auch für das städtische Stadion in Breslau haben sich die Betreiber etwas Besonderes einfallen lassen. In der Form soll die zweigeschossige Arena einer chinesischen Laterne ähneln, wobei man hierfür etwas Fantasie benötigt. Eindrucksvoll ist die netzartige Außenhaut, die sich rings um das ovale Stadion herum zieht.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten