Wissenswertes rund um Olympia 2012 getty images; Die Tower Bridge mit den Olympischen Ringen

Wissenswertes rund um Olympia 2012

  • Redaktion
Heute ist die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London. Doch es gibt eine Sportart, in der die Wettkämpfe bereits am Mittwoch gestartet sind: Fußball. Dabei gibt es nur zwei Disziplinen (Männer- und Frauenturnier), in der Leichtathletik sind es gleich 47 Entscheidungen. Weitere interessante Informationen rund um das größte Sportereignis der Welt, hat netzathleten zusammengestellt.

Austragungsort

London ist am 6. Juli 2005 zum Austragungsort der Olympischen Spiele 2012 gewählt worden. Durchgesetzt hat sich die britische Hauptstadt gegen eine Reihe anderer Kandidaten: In der Vorauswahl sind die Bewerbungen von Rio de Janeiro (nun Austragungsort der Olympischen Spiele 2016), Istanbul, Havanna sowie dem deutschen Vertreter Leipzig gescheitert. In der Endauswahl schieden zunächst Moskau, New York und Madrid aus, bevor sich London im vierten Wahlgang gegen Paris durchsetzen konnte. Die britische Metropole ist bereits zum dritten Mal Ausrichter der Olympischen Spiele, 1908 und 1948 waren Sportler aus aller Welt ebenfalls in London zu Gast.

Wettkampfstätten

Die meisten Wettkampfstätten der XXX. Olympiade sind innerhalb von 20 Minuten vom Athletendorf aus zu erreichen. Insgesamt finden an allen Orten zusammen 302 Finals in 26 Sportarten statt. Die Stätten sind in mehrere Zonen aufgeteilt:

1) Olympische Zone mit Olympiapark in Stratford (östlich des Stadtzentrums)

  • Olympisches Dorf ( Athleten und Offizielle)
  • Medienzentrum (Journalisten/Techniker)
  • Olympiastadion: Leichtathletik, Eröffnungs- und Schlussfeier
  • Aquatic Centre, Wasserball-Arena, Velopark (Bahnrad/BMX),
  • Hockey Centre, Basketball-Arena (einschließlich der Handball-Finals), Handball-Arena (einschließlich Fechten im Modernen Fünfkampf)


2) Fluss-Zone (im Osten Londons, südlich des Olympiaparks)

  • North Greenwich Arena: Turnen, Trampolin, Basketball-Finals
  • Greenwich Park: Reiten, Moderner Fünfkampf (Reiten und Schießen)
  • Royal Artillery Barracks: Sportschießen


3) Zentrale Zone (Stadtzentrum und Westen)

  • Wembley-Stadion: Fußball
  • Wembley-Arena: Badminton, Sportgymnastik
  • Wimbledon: Tennis
  • Lords Cricketgelände: Bogenschießen
  • Regents Park: Straßenradsport
  • Horse Guards Parade: Beachvolleyball
  • Earls Court Exhibition Centre: Volleyball


4) Sportstätten außerhalb Londons

  • Hadleigh Farm/Southend-on-Sea (Essex): Mountainbike
  • Lee Valley White Water Centre/Waltham Cross (Hertfordshire): Kanuslalom
  • Dorney Lake/Windsor (Berkshire): Rudern, Kanu
  • Weymouth and Portland National Sailing Academy/Weymouth (Dorset): Segeln
  • City of Coventry Stadium/Coventry: Vorrundenspiele Fußball
  • Hampden Park/Glasgow: Vorrundenspiele Fußball
  • Millennium Stadium/Cardiff: Vorrundenspiele Fußball
  • Old Trafford/Manchester: Vorrundenspiele Fußball
  • St. James’ Park/Newcastle upon Tyne: Vorrundenspiele Fußball

Maskottchen und Motto

Die Maskottchen von London 2012, Wenlock und Mandeville, sind aus den beiden letzten Tropfen Stahl gegossen, die vom Bau des Olympiastadions übrig geblieben sind. Wenlock trägt die Olympischen Ringe als Armreifen und soll den Ort der „Wenlock Olympian Society Annual Games“ von 1850 ins Gedächtnis rufen. Diese Spiele gelten als Anreiz für die moderne olympische Bewegung.
Wenlocks Partner Mandeville ist das Maskottchen der Paralympischen Spiele. Auch sein Name erinnert an einen Ort in Großbritannien – Stoke Mandeville. Hier fanden im Jahr 1948 die ersten Rollstuhl- und Amputierten-Weltmeisterschaften statt. Sie sind der Vorläufer der heutigen Paralympics.

„Inspire a generation“ lautet das Motto der XXX. Olympischen Spiele. Dabei ist ein wenig unklar, welche Generation angesprochen werden soll. Allein das Alter der Teilnehmer variiert stark. Es gibt nicht in allen Sportarten ein Mindestalter. Die jüngste Teilnehmerin, die togolesische Schwimmerin Adzo Kpossi, ist erst 13 Jahre alt, der älteste Teilnehmer der diesjährigen Spiele ist dagegen bereits 71 Jahre alt. Es handelt sich um den japanischen Dressurreiter Hiroshi Hoketsu. Vielleicht wäre das Motto „Inspire generations“ treffender gewesen, denn auch die Zuschauer werden sicherlich nicht einer Altersgruppe angehören.

Sicherheit

18.200 Angehörige der Armee, Marine sowie der Air Force sorgen während der Olympischen Spiele in London für die Sicherheit der Athleten, Betreuer, Zuschauer und der ganzen Stadt. Mittlerweile ist das Versprechen der „grünsten Spiele der modernen Olympiageschichte“ damit ein wenig ad absurdem geführt, witzeln einige. Es seien eher die olivgrünsten Spiele, denn das ist die Farbe der Uniformen. Grund für den großen Einsatz an Militärkräften: Die ursprünglich beauftragte Sicherheitsfirma gab vor knapp drei Wochen bekannt, nicht genügend Personal stellen zu können.

Volunteers

70.000 Volunteers sollen in London für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Sie werden auch die „Games Makers“ genannt, weil ohne sie wohl nicht alles problemlos laufen würde. Von der Begrüßung von Touristen, über den Transport der Athleten bis hin zur Hilfe für die Techniker übernehmen die Volunteers eine Vielzahl verschiedenster Aufgaben.

Ramadan

Die Olympischen Spiele fallen in diesem Jahr genau in den Fastenmonat Ramadan, ein Problem für etwa 3000 der 11.000 Athleten. Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sollen gläubige Muslime weder Essen noch Trinken zu sich nehmen. Das allerdings vermindert die Leistungsfähigkeit des Körpers und stellt so für viele Sportarten ein enormes Problem dar. Die islamischen Vertreter in Malaysia haben ihren Sportler deswegen erlaubt, das Fasten auf die Zeit nach den Olympischen Spielen zu verlegen. So sei es Regel des Korans für Menschen, die eine Mission zu erfüllen haben. Auch einige Sportler anderer Nationen werden so verfahren. Andere, wie der algerische Hindernisläufer Khaled Belabbas, werden das Fasten trotz des sportlichen Saisonhöhepunkts durchziehen.

Schwangere Teilnehmerin und Enkelin der Queen

Zara Philipps ist eine britische Vielseitigkeitsreiterin, die ihre Nation und die Königin im eigenen Land vertreten wird. Die Nationalhymne wird für sie eine besondere Bedeutung haben, ist das „God save the Queen“ gleichzeitig eine Hommage an ihre Großmutter, Queen Elizabeth die II.

Suryani Mohamed Taibi, Schützin aus Malaysia, wird das Ende der Olympischen Spiele wohl nicht vor Ort erleben: Sie ist im achten Monat schwanger. Da bei ihrer Fluggesellschaft ein Flugverbot für Frauen ab der 35. Schwangerschaftswoche gilt, muss sie direkt nach den Schießwettbewerben die Heimreise antreten. Seit Januar weiß sie von ihrem Nachwuchs, nur zwei Tage später qualifizierte sie sich für London.
Taibi nimmt das Ganze gelassen. In einem Interview sagte sie, sie werde ihrem Ungeborenen zu Beginn des Wettkampfs sagen: „Die Mama schießt jetzt mal für eine Weile. Könntest du bitte einfach mal ruhig sein?“ Wer wisse, ob sie noch einmal an Olympischen Spielen teilnehmen könne und zudem könne sie ihrer Tochter später sagen: „Du hast Glück. Noch nicht einmal auf der Welt und schon bei Olympia.“

Deutsche Mannschaft

Selten war so offen, wer der Träger der deutschen Fahne bei einer Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele sein wird. Seit Mittwoch steht es nun aber fest, dass die Hockeyspielerin Natascha Keller heute Abend die Ehre haben wird, die deutsche Fahne in das Olympiastadion von London zu tragen. Dabei werden nicht alle Mannschaftskollegen von Keller hinter ihr in das Stadion einmarschieren, da viele Wettbewerbe erst später beginnen und sich die Athleten noch im Trainingslager befinden.

360 der 392 deutschen Athleten werden aktuell von der Stiftung Deutsche Sporthilfe gefördert, so viele wie nie zuvor, wie die Stiftung mitgeteilt hat. Zehn Teilnehmer haben den Status eines Profis, acht davon sind Tennisspieler. 22 deutsche Sportler sind ehemals Geförderte. Insgesamt wurden für das aktuelle Olympiateam bereits 14,3 Millionen Euro aufgewandt. Auch die Erfolgsprämien werden von der Sporthilfe gezahlt. Seit Sydney 2000 liegen die Summen zwischen 15.000 Euro für einen Olympiasieg und 1500 Euro für einen achten Platz.

Wenn die 392 deutschen Athleten ein Zipperlein plagt, sind 23 Mediziner sowie rund 35 Physiotherapeuten und Sportpsychologen vor Ort. Sie sind ehrenamtlich Teil des deutschen Betreuerstabs, der insgesamt 279 Personen umfasst.

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