Syusyoen Peplies Consult
Die Kolumne von Eric Frenzel

Syusyoen

  • Eris Frenzel
Gäbe es ein eigenes Synonym für Winterlandschaft, so müsste es Syusyoen heißen – nach dem Namen des norwegischen Ortes nördlich von Lillehammer, an dem wir während des Weltcups weilten und der inmitten eines gigantischen Loipennetzes von vielen hundert Kilometern sitzt. Wir waren in einer großen Lodge in einem „Winterwonderland“ und haben endlich mal wieder satten Schnee vor Augen gehabt und gespürt, dass wir „Wintersportler“ sind.
Wenn man diese Bedingungen hier oben sieht, wird man neidisch auf die norwegischen Sportler im Hinblick auf ideale Trainingsbedingungen. Ein Aspekt der Dominanz der Norweger ist die Schneesicherheit und der Umstand vieler Trainingstage auf Schnee. Da hinken wir hinterher und der nicht zu leugnende Klimawandel hat diese Diskrepanz noch verstärkt.

Aber diese Problematik werden wir in der laufenden Saison nicht in den Griff bekommen, perspektivisch müssen wir uns aber mit dem Gedanken beschäftigen, Trainingsaufenthalte in Skandinavien zu intensivieren – Notwendigkeiten der Zukunft.

Aber beschäftigen wir uns mit der Gegenwart!

Lillehammer hat weiterhin wichtige Aufschlüsse darüber gegeben, welche Fehler beim Springen bei mir derzeit bestehen: Wenn man die Anfahrtsphase vor dem Sprung in drei Abschnitte zerteilt, nämlich Steilhang mit Anlaufspur, Radius, also die Verflachung, Schanzentisch, so ist das Problem ganz klar in der Verflachung zu verorten. Mir gelingt es derzeit nicht gut, Druck auf den Körper zu bringen, wenn ich in das flache Stück kurz vor dem Absprung hineinfahre. Man muss den Körper dazu gut ausbalancieren und darf nicht zu weit mit dem Schwerpunkt hinten oder vorne sein. Die Videoanalysen zeigen dies sehr gut und man erkennt sofort, was da vor sich geht. Problematisch ist, diesen Fehler auszubügeln, da dieser sich durch die letzten Springen quasi „verfestigt“ hat. Vor allem in der Saison bleibt nur wenig Zeit für die korrigierenden Trainings, da immer gleich der nächste Wettkampf vor der Tür steht.

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Daher kommt die 14tägige Wettkampfpause wie gerufen, Das deutsche Team hat für diese Zeit einen durchgetakteten Plan. Frühere Anreise nach Ramsau, dem nächsten Weltcuport. Schanzentraining am Dachstein, Loipentraining und als besonderes High Light, eine eintägige Schanzentrainingsexkursion nach Planica, um die dortige WM-Schanze zu bespringen, auf der es Februar Ernst wird und um Medaillen geht. Danach wird es einen Ruhetag geben, um dann in das Wettkampfwochenende in Ramsau einzusteigen.

Dann werden wir erneut sehen, wo wir stehen und was wir gerade auf der Schanze zu den Norwegern aufholen konnten. Es stehen uns als intensive Trainingstage nebst Analysen bevor, mitten im Wettkampfwinter.

Auch darauf kann man sich freuen!

Herzliche Grüße
Eric Frenzel

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