Direkt aus Whistler - Volunteer Lisa berichtet von Olympia VANOC/COVAN

Direkt aus Whistler - Volunteer Lisa berichtet von Olympia

  • Derk Hoberg
netzathletin Lisa Horst ist derzeit in Whistler als Volunteer bei den Olympischen Spielen unterwegs. Sie hat uns einen spannenden Bericht über ihre Erlebnisse geschickt, den wir Euch nicht vorenthalten wollen.

Hier lest Ihr Lisas Bericht aus Whistler:

 

Report from Smurftown


Hallo liebe Netzathleten,

ich heisse Lisa, Sportstudentin der Universität Innsbruck und bin eine der vielen blauen Männchen, die man in letzter Zeit im Hintergrund über den Bildschirm huschen sah. Hier nennt man uns auch “the Smurfs” (die Schlümpfe). Kein Wunder, denn Whistler wimmelt seit einigen Wochen von hellblauen Anoraks und Mützen. Darunter verstecken sich Mitarbeiter und Helfer aus aller Welt, die die olympischen Spiele von Vancouver und Whistler zu einem gelungenen Ereignis machen sollen. Insgesamt 25.000 Volunteers wurden für die diesjährigen Spiele beschäftigt und ich hatte das Glück für zwei Wochen daran teilzuhaben.

Als ich in Vancouver ankam war ich jedoch zuerst etwas skeptisch. Die deutschen Medien berichteten von schneelosen Wettkampfstätten und Regen bis ins Tal - nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für Winterspiele. Neben spannenden Wettbewerben und Events hatte ich natürlich auch von unverspurten Hängen auf Whistler Blackcomb Mountain geträumt, doch dieser Gedanke wurde auf dem Sea-to-Sky-Highway Richtung Whistler erst einmal aufgegeben.

Nach kurzer Einweisung und Einkleidung mit unseren Uniformen ging es am nächsten Morgen auch gleich los. Meine ersten Arbeitstage im Whistler Olympic Parc waren lang und anstrengend. Immer noch war es am Regnen. Was meine Motivation jedoch vom ersten Moment an aufrecht erhielt, war der erstaunliche Enthusiasmus, mit dem meine kanadischen Kollegen Tag für Tag an die Arbeit gingen. Es musste wohl so gut funktionieren, da in Kanada das Ehrenamt generell sehr groß geschrieben wird. Mir wurde schnell klar, dass ich im Team der International Client Services eine gute Tätigkeit ergattert hatte.

Einige freiwillige Helfer standen den ganzen Tag am selben Fleck, um den Besuchern mit einem Lächeln den Weg zu weisen. Andere begannen ihre Arbeitsschicht bereits in den frühen Morgenstunden, um die Loipen für den kommenden Wettkampf zu präparieren. Viele opferten für diese zwei Wochen ihren Jahresurlaub, nur um bei Olympia dabei zu sein. Dies schien mir zu Anfang weniger nachvollziehbar. All dieser Aufwand für nur eine warme Mahlzeit am Tag!? Nein, nach mittlerweile 14 Tagen Olympia habe ich gelernt, es ist doch mehr als nur das. Man trifft Menschen aus aller Welt, Jung und Alt und hat die einmalige Chance direkt hinter die Kulissen einer solchen Großveranstaltung zu blicken.

Als nach einigen Tagen auch noch die Sonne zum Vorschein kam und nicht mehr aufhören wollte zu scheinen, wusste ich endgültig, dass ich hier genau richtig war.
Schließlich kam es dann auch noch zu den erhofften Skitagen in einem komplett leeren Skigebiet von Whistler und Blackcomb Mountain. Klar, die Besucher und Medien waren auf die Wettkämpfe konzentriert und all der Regen im Tal bedeutete Neuschnee in der Höhe!

Morgen früh werde ich zum letzten Mal in den Shuttlebus ins Callaghan Valley steigen, um meine letzte Arbeitsschicht im Whistler Olympic Parc anzutreten. Mit vielen Erinnerungen und neuen Erfahrungen blicke ich nun auf zwei erfolgreiche Wochen zurück und sende euch viele Grüße aus beautiful British Columbia!

Eure Lisa

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