El Capitan: Down Wall erstmals frei geklettert thinkstockphotos.com

El Capitan: Down Wall erstmals frei geklettert

  • Nils Borgstedt
Es gibt einen neuen Rekord zu vermelden: Eine der weltweit größten Big Walls, der Fels-Monolith El Capitan, wurde von den US-Amerikanern Tommy Caldwell und Kevin Jorgeson bezwungen. Das Besondere: Die von ihnen gewählte Route Down Wall ist zuvor noch nie frei geklettert worden.

Was vor fünf Jahren begann, hat nun seine Vollendung gefunden. Mit dem Durchstieg der Route Down Wall in der freien Technik beendeten Caldwell und Jorgeson ein langes Projekt. Mehrere Versuche scheiterten – mal spielte das Wetter nicht mit, mal kamen Verletzungen dazwischen. Diese, ihre letzte Begehung starteten sie am 27. Dezember 2014, übernachtet wurde in der Wand. Und nun also ist es vollbracht, am Mittwochnachmittag Ortszeit hatten sie Down Wall ohne Hilfsmittel bezwungen – 917 Klettermeter in senkrechtem, teilweise leicht überhängendem Fels.

Bei der freien Kletterei gilt es, eine Route ohne technische Hilfsmittel zu klettern, ein Seil dient lediglich zur Absicherung von Stürzen. Es ist entsprechend nicht erlaubt, sich an Seil oder Haken festzuhalten oder auf diese zu treten.

 

El Capitan

Der El Capitan liegt im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien. 2307 Meter ragt er in die Höhe und seine Big Wall gilt als eine der schwierigsten und beeindruckendsten Herausforderungen für Kletterer. In Deutschland dürfte die Wand nicht nur Kletterern ein Begriff sein. In ihrem Film „Am Limit“ zeigten Alexander und Thomas Huber, die „Huber-Buam“, ihre Speedbegehung des Monoliths in den deutschen Kinos und im Fernsehen. Sie wählten allerdings mit The Nose eine andere Route.

 

Die Erstbegehung von El Capitan gelang 1958 Warren Harding, Wayne Merry, George Withmore und Rich Claderwood mit technischer Kletterei (hier werden verfügbare Mittel wie Haken, Seile, Strickleitern zur Fortbewegung genutzt). Die Route, die Caldwell und Jorgeson nun gemeistert haben, war 1970 von Harding und Dean Caldwell erstbegangen worden – allerdings auch technisch.

 

Via Facebook und Twitter live dabei

Während ihrer Tour zwitscherten im Yosemite nicht nur die Vögel, auch die beiden Kletterer bliesen ihre Eindrücke und Erfahrungen in die Welt hinaus. Über Twitter und Facebook hielten sie Freunde, Familie und Follower stets auf dem Laufenden. Bis sie sie gestern endlich wieder in ihre – geschundenen – Arme schließen konnten; überglücklich.

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