EISs auf Rädern - Radeln für den guten Zweck Florian Hartzsch/ Tino Roßberg

EISs auf Rädern - Radeln für den guten Zweck

  • Nils Borgstedt
Die Paracycling Weltmeisterin und netzathletin Denise Schindler absolviert im September mit einem 10-köpfigen Team den Endura Alpentraum. Dabei will sie für jeden gefahrenen Kilometer pro Fahrer mindestens 1 Euro für das integrative Sportprojekt EISs sammeln.

Dass eintägige Radrennen führt seine Teilnehmer von Sonthofen im Allgäu nach Sulden in Tirol und geht über 250 Kilometer. 6.000 Höhenmeter müssen dabei bewältigt werden. Der Startschuss fällt am 14. September. Mit dabei: Die Paralympics-Silbermedaillengewinnerin und Paracycling-Weltmeisterin Denis Schindler und ihr Team. Behinderte und Nicht-Behinderte Sportler stellen sich der Herausforderung und sammeln dabei Spenden für den guten Zweck. Sowohl die Startgelder als auch Spendenbeträge pro gefahrenem Kilometer kommen dem Projekt „Erlebte integrative Sportschule“ (EISs) zugute.

Das Projekt „Erlebte integrative Sportschule“

Das Projekt wurde 2009 ins Leben gerufen und unterstützt lokale Vereine und Sportgruppen bei der Umsetzung integrativer Sportangebote, in denen behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam Sport treiben. Die Sportarten reichen dabei von Segeln über Kinderturnen bis hin zu Karate. Spaß an der Bewegung, Integration und Stärkung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenz der Kinder stehen im Vordergrund. Umgesetzt werden die Angebote möglichst nah am Wohnort der Kinder.

Was Sport für Kinder mit Behinderung bedeuten kann, hat Schindler, die als Kleinkind einen Unterschenkel verlor, am eigenen Leib erfahren. „Lange waren wir keine Freunde, der Sport und ich. […] bei dem Maß an Schulsport, an dem ich teilnehmen konnte, blieb der Kick aus. Über Umwege kam ich dann zum Radsport und habe mich so sehr dafür begeistern können, dass ich recht schnell sehr erfolgreich wurde.“ In den vergangenen beiden Jahren holte sich Schindler auf Anhieb einige der größten Titel im Behindertenradsport: World Cup Gesamtsiegerin, Weltmeisterin im Straßenrennen und Silbermedaillengewinnerin der Paralympischen Spiele in London darf sie sich bereits nennen.

Dieses tolle Gefühl möchte Schindler auch anderen Kindern mit Behinderung ermöglichen und zeigen, was man auch mit einer Behinderung erreichen kann. Wofür das Geld verwendet werden soll, das bei der Spendenfahrt beim Endura Alpentraum zusammenkommt, weiß die 27-Jährige bereits genau:

„Oberstes Ziel ist die Anschaffung eines Sportrollstuhls für die seit 2010 bestehende Sportgruppe des TSV Oberhaching, in der Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam turnen. Erste Nutznießerin des Rollstuhls wäre die 14-jährige Carina, die bisher mit einem normalen Rollstuhl an der Sportstunde teilnimmt, dadurch jedoch in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt ist. Behinderung und knappe Vereinsmittel dürfen kein Ausschlusskriterium für die Teilname am Sport sein, erst recht nicht im Kindesalter“, erklärt die Behindertensportlerin des Jahres 2011 ihr Engagement. Damit sich das endet, engagiert sich Schindler. Auch beim Endura Alpentraum 2013.

So sieht das Projekt in der Praxis aus:

Das Team beim Endura Alpentraum

Aufgrund von Verletzungen wird Schindler im September „nur“ die kleine Strecke mit 150 Kilometern und etwa 4.300 Höhenmetern fahren können – sie ist noch nicht wieder bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit. Ihr Team allerdings wird mehr als 100 Prozent geben, um möglichst viele Spenden für die Kinder und Jugendlichen zu erstrampeln. Mit dabei sind unter anderem:

Michael Kalivoda, 24-Stunden-Mountainbike Weltmeister 2007 und 2009, Hans-Peter Durst, Paracycling Weltmeister 2011, Yvonne Marzinke und Thomas Schäfer, jeweils amtierende Deutsche Meister im Paracycling.

Wer das Projekt selbst mit einer Spende unterstützen oder sich einfach nur darüber informieren möchte, findet hier weitere Informationen:
http://www.denise-schindler.de/eiss.html
https://www.facebook.com/neverstopspinning

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