Sportmomente 2012 – Das werden wir so schnell nicht vergessen
- Martin Imruck
Biathlon-WM 29.02.2012 bis 11.03.2012
Zu Beginn des Jahres blickte das internationale Skipublikum nach Ruhpolding. Im bayrischen Chiemgau fand die Biathlon-Weltmeisterschaft statt. In der stets ausverkauften Chiemgau Arena und auch entlang der Strecken fieberten rund 240.000 Zuschauer mit den Athleten. Die deutschen Biathleten wurden im Vorfeld hoch gehandelt, schafften es dann allerdings nicht, in allen Wettbewerben zu überzeugen. Nach 12 Tagen und elf Rennen standen immerhin fünf Medaillen zu Buche. In der Nationenwertung bedeutete das am Ende Platz drei hinter Norwegen und Frankreich. Auch wenn sich nicht alle Medaillenhoffnungen der deutschen Athleten erfüllten, war es eine stimmungsvolle und fröhliche Heim-WM und große Werbung für den Biathlonsport. Für Magdalena Neuner war es der letzte Auftritt bei einer Weltmeisterschaft, gekörnt mit zwei Titeln.
Karriereende Magdalena Neuner 18.03.2012
Wenngleich nicht in dem gewünschten Ausmaß, wurde die Biathlon-WM im eigenen Land für Magdalena Neuner zu einem erfolgreichen Abschied von der großen Biathlonbühne. Ganze vier Medaillen konnte Neuner in Ruhpolding gewinnen. Gold im Sprint und mit der Staffel, Silber im Verfolgungsrennen sowie Bronze im Mixed-Wettbewerb und krönte ihre Saison mit dem Sieg im Gesamtweltcup. Insgesamt brachte es die 25-jährige nach ihrem letzten Weltcuprennen auf 12 WM-Titel, 4 Silber- und 1 Bronzemedaillen. Dazu kommen drei Gesamtweltcupsiege und zwei Olympiasiege. Nach einer unglaublichen Erfolgsgeschichte verliert der deutsche Skiverband in Magdalena Neuner ein Aushängeschild der vergangenen Jahre.
49. Und 50. Bundesliga-Saison 05.05.2012 bzw. 24.08.2012
Bereits am 32. Spieltag der Saison 2011/12 konnte in Dortmund wieder gefeiert werden. Nach einem 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach, stand die zweite Meisterschaft in Folge bereits vor Ablauf der Saison fest. Erneut war es gelungen, den deutschen Rekordmeister aus München auf den zweiten Rang zu verdrängen. Mit acht Punkten Vorsprung auf die Münchner, kürten die Dortmunder ihre grandiose Saisonleistung. Eine Woche später folgte mit dem Finalsieg im DFB-Pokal sogar das Double. Nach der Sommerpause startete die Bundesliga dann in ihre 50 Saison. Die Jubiläumsausgabe versprach eine der spannendsten Spielzeiten seit langer Zeit. Nach zwei Jahren ohne Titelgewinn und bitteren Niederlagen auf internationaler Ebene machte der FC Bayern München ernst, verstärkte sich in einem lange nicht dagewesenen Ausmaß und unterstrich somit seinen Ansprung auf nationale Titel. Die Herbstmeisterschaft haben die Münchener bereits.
Champions-League 19.05.2012
Nach den erfolglosen Wettbewerben auf nationaler Ebene war das Finale „Dahoam“ in der Champions League für Bayern München das verspätete Highlight der Saison 2011/2012. Wenigstens auf internationaler Ebene sollte ein Titel her. Vor heimischer Kulisse lieferte die Bayern-Elf ein überzeugendes Spiel gegen den englischen Vertreter Chelsea London ab. Eigentlich stimmte alles an diesem Abend, allerdings vergaßen es die Münchner vorzeitig für die Entscheidung zu sorgen und wurden mit dem 1:1 kurz vor Schluss bestraft. An Spannung nicht zu überbieten, wurde das Spiel im Elfmeterschießen entschieden, wo die Münchner letztendlich scheiterten. Nicht aufgrund des titellosen Jahres, sondern wegen der unnötigen Niederlage waren Spieler, Verantwortliche und natürlich die Fußballfans trotz einer berauschenden Champions League-Saison am Ende schwer enttäuscht. Doch für den deutschen Fußball sollte es nicht die letzte große Enttäuschung gewesen sein.
Fußball-EM Polen und Ukraine 08.06.2012 bis 01.07.2012
Keine drei Wochen Später fiel der Startschuss für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Souverän marschierte die deutsche Elf durch die „Hammergruppe“ B mit Portugal, den Niederlanden und Dänemark. Auch im Viertelfinale gegen Griechenland zeigte die Mannschaft von Jogi Löw begeisternden Kombinationsfußball. Im Halbfinale stand der DFB-Elf dann allerdings die italienische Auswahl im Weg. 2:1 verlor Deutschland gegen Italien und konnte so auch 2012 den Fluch nicht beenden: Noch nie gewann Deutschland ein Pflichtspiel gegen die Squadra Azura. Europameister wurde letztlich Spanien. Im Finale gewann die Mannschaft Vicente del Bosque mit 4:0 gegen Italien und sicherte sich so den dritten großen Titel in Folge (EM 2008, WM 2010, EM 2012). Rekord!
Olympische Spiele 27.07.-12.08.2012 und Paralympische Spiele 29.08.-09.09.2012 in London
London ist zweifelsohne die Sportstadt 2012. Neben der Verleihung der Laureus World Sports Awards am 6. Feburuar hat die englische Metropole auch mit der Ausrichtung der olympischen und paralympischen Spiele die Sportwelt begeistert. Mit 44 Medaillen landete die deutsche Olympiamannschaft auf dem sechsten Rang des Medaillenspiegels. Das paralympische Team schaffte es mit 66 Medaillen auf Platz acht. Aufwendigen Eröffnungsfeiern folgten packende Wettkämpfe, spannende Duelle, sportliche Höchstleistungen (unter anderem 44 Weltrekorde und 117 Olympiarekorde!) und farbenfrohe Abschlusszeremonien. Insgesamt 27 Tage war der olympische Geist in London beheimatet. Sportler, Zuschauer und Verantwortliche waren sich am Ende der Wettkämpfe einig: Das waren die besten Spiele, die es bislang gegeben hatte.
Der Fall Lance Armstrong
Noch vor einigen Jahren wäre er in einem Jahresrückblick sicherlich ein Mann für einen positiven Sportmoment gewesen. In diesem Jahr lieferte der Texaner und siebenmalige Gewinner der Tour de France, Lance Armstrong, den Skandal schlechthin. Bereits Ende August hatte die amerikanische Anti-Doping Agentur eine lebenslange Sperre gegen Armstrong verhängt und dem Radsport-Weltverband (UCI) einen Bericht zu Armstrongs Dopingpraktiken vorgelegt. Diesen prüfte die UCI und erkannte Armstrong am 22. Oktober schließlich alle Tour-Titel ab. Damit ist eines der Aushängeschilder des Radsports des Dopings endgültig überführt. Wenige Tage später einigte man sich darauf die sieben Armstrong-Titel nicht erneut zu vergeben. Für den internationalen Radsport bedeutet das einen auf lange Sicht irreparablen Imageschaden sowie erneut aufkommende Spekulationen um weitere Dopingsünder. Es wird seine Zeit brauchen, bis der Radsport sich von dem Schaden erholen kann, den ihm der vielumjubelte Lance Armstrong zugefügt hat.
Weltmeistertitel für Sebastian Vettel und Karriereende von Michael Schumacher 25.11.2012
Nach zwei Weltmeistertiteln in den letzten beiden Jahren, glückte dem Heppenheimer Sebastian Vettel beim Saison-Finale in Brasilien der Titel-Hattrick. Als jüngster Weltmeister war er bereits 2009/10 in die Geschichtebücher eingegangen. Nun krönte er sich zum jüngsten Dreifachweltmeister aller Zeiten. In einem fesselnden Finale, das alles bot was man sich von einem Entscheidungsrennen erhofft, brachte Vettel den WM-Titel unter Dach und Fach. Ebenfalls ein besonderes Rennen und ein besonderer Moment war der Große Preis von Brasilien für Michael Schumacher. Der Rekordweltmeister bestritt in Sao Paulo endgültig das letzte Formel-1-Rennen seiner Karriere. Im Anschluss an das Rennen gehörte Schumacher zu Vettels ersten Gratulanten, stand anschließend jedoch gleichermaßen im Rampenlicht, als er sich nach über 18 Jahren in der Formel-1 und sieben Weltmeistertiteln von der großen Bühne des Motorsports verabschiedete.
Ausrichtung Mitte:
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