„Los Brownlee“ – Triathlon-Power aus Großbritannien Jörg Birkel

„Los Brownlee“ – Triathlon-Power aus Großbritannien

  • Christian Riedel
In der Dextro Energy ITU World Championship Series wird in dieser Saison Englisch gesprochen. Die Brownlee-Brüder dominieren die WM-Rennen im Triathlon über die Olympische Distanz fast nach Belieben. Aber was macht die britischen Brüder Alistair und Jonathan so stark?

Beim Triathlon scheint es momentan von Vorteil zu sein, wenn man einen talentierten Bruder als Trainingspartner hat. Während die Raelert-Brüder Michael und Andreas auf der Langdistanz Erfolge feiern, feiern die Brownlees, Alistair und Jonathan, auf der Kurzdistanz einen Erfolg nach dem anderen. Wenn noch ein Zweifel an der Klasse der beiden Briten bestand, wurde der beim Triathlon in Madrid endgültig ausgeräumt.

Totale Dominanz


Nachdem die beiden Brownlees in der Spitzengruppe aus dem Wasser stiegen und auch das Radfahren ganz vorne beendeten, zeigten sie aus der Laufstrecke ihre Fähigkeiten. Sie ließen ihre Konkurrenten wie den Spanier Javier Gomez und Olympiasieger Jan Frodeno keine Chance. Alistair, mit 23 zwei Jahre älter als sein Bruder Jonathan, konnte sich sogar den Luxus erlauben, auf der Zielgerade auf seinen Bruder zu warten. Arm in Arm gingen sie dann Richtung Ziellinie, wo Jonathan seinem Bruder den verdienten Vortritt ließ. Trotz dieser Spielereien distanzierten sie den spanischen Lokalmatador Gomez um fast eine Minute. Die Dominanz der Brüder in der spanischen Hauptstadt brachte ihnen in der lokalen Presse den Namen „Los Brownlee“ ein.

Der Erfolg von Alistair kommt allerdings nicht überraschend. Schließlich wurde der 23-jährige bereits im Jahr 2009 Weltmeister der ITU-Serie. Auch 2010 galt er als Top-Favorit auf den WM-Titel, ehe ihn ein Ermüdungsbruch im Oberschenkel stoppte. Dennoch gewann er im letzten Jahr das Weltserien-Finale in Budapest. Auch in diesem Jahr führt der WM-Titel nur über den älteren Brownlee. Nach einem sturzbedingten 29. Platz in Sydney und zwei Siegen in Madrid und Kitzbühel konnte es sich Alistair leisten, auf Hamburg zu verzichten und stattdessen den Europameistertitel über die Kurzdistanz in Pontevedra (Spanien) zu gewinnen.

Konkurrenz aus der Familie


Während die deutschen Triathleten um Jan Frodeno, Maik Petzold oder Steffen Justus in dieser Saison nur eine Nebenrolle spielen, wächst der größte Konkurrent für Alistair Brownlee in der eigenen Familie heran. Denn außer dem jüngeren Bruder Jonathan kann anscheinend keiner dem Dominator auf der Kurzdistanz folgen. Nach einem zweiten Platz in Sydney, als der 21-Jährige noch dem Spanier Gomez den Vortritt lassen musste, wurde Jonathan sowohl in Madrid wie auch bei der EM in Pontevedra nur noch von seinem Bruder geschlagen. Und es wäre eine Überraschung, wenn beim nächsten Wettkampf der WM-Serie in London nicht mindestens einer der Brownlees auf dem Treppchen stehen würde.

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