Stadtnah mit Panoramablick auf Innsbruck – Bergisel-Schanze gettyimages

Stadtnah mit Panoramablick auf Innsbruck – Bergisel-Schanze

  • Martin Imruck
Im österreichischen Bundesland Tirol liegt Innsbruck. Nur unweit der 120.000 Einwohner Stadt, am geschichtsträchtigen Bergisel befindet sich die Skisprunganlage. Das beliebte Ferienziel lockt zum dritten Springen der Vierschanzen-Tournee alljährlich über 20.000 Skisprung-Begeisterte in das Bergisel-Skistadion. Den aktuellen Rekord auf der Bergiselschanze stellte 2002 zur 50. Ausgabe der Tournee ein Deutscher auf: Sven Hannawald.

Historie 1927 bis heute

Im Rahmen der Tiroler Meisterschaften fand im Januar 1927 das erste Bergiselspringen auf der Naturschanze statt. Bereits ein Jahr später errichtete man den ersten Sprungturm aus Holz. Nach der Neuerung lag die Anlauflänge immerhin bei 100 Metern. Wenige Jahre später wurden für die nordische Ski-Weltmeisterschaften 1933 erneut Veränderungen am Schanzengebilde vorgenommen.

Dunkles Kapitel der Bergisel-Schanze

Nach der Weltmeisterschaft wurde die Anlage allerdings stark vernachlässigt, nicht ohne Folgen. 1941 kam es zu einem Unglück: Bei einem Besuch der Anlage wurden mehrere Menschen verletzt, vier von ihnen starben, weil der Anlaufturm in sich zusammenbrach. Nach dieser Tragödie wurde die Anlage komplett abgerissen und da der zweite Weltkrieg tobte, gab es lange keine Springen auf der Schanze am Bergisel. Erst nach dem Krieg wurde die Anlage wieder aufgebaut und ab 1949 für den Wettkampf-Betrieb genutzt. Nach den wenigen Jahren ohne vorzeigbare Skisprunganlage geht es in den 50ern wieder bergauf.

Tradition wird fortgesetzt

Seit der Gründung der deutsch-österreichischen Springertournee ist Innsbruck fester Bestandteil der Vierschanzentournee und richtet zahlreiche internationale Spitzenevents. Gemeinsam mit Seefeld trug die Tiroler Landeshauptstadt 1985 die nordische Ski-Weltmeisterschaft aus. Unübertroffen ist bislang die Anzahl der Olympischen Winterspiele, welche Innsbruck beheimatete. Drei sind es an der Zahl. Die beiden Winterolympiaden 1964 und 1976, bei denen die österreichischen Skisprungikonen Karl Schabl und Toni Innauer Gold und Silber gewannen, sowie die Olympischen Jugendwinterspiele, die im Januar 2012 in Tirol zu Gast waren.

Nach zahllosen regelkonformen Renovierungsarbeiten, leitete 2001 der damalige Präsident des österreichischen Skiverbandes, Professor Peter Schröcksnadel, den Neubau der Sprunganlage in die Wege. Zuvor gab sich sogar Papst Johannes Paul der II. die Ehre und hielt 1988 am Fuß des Bergisel vor circa 60.000 Gläubigen eine Messe ab.

Im Anschluss an den Neubau der Schanze wurde 2002 auch das Bergisel-Skistadion unter großem finanziellen Aufwand modernisiert. Der kesselförmige Stadionbereich ist in seiner Gestaltung weltweit einzigartig.
Ausrichtung Mitte:

Besondere Schanzenmomente

Zweifelsohne nimmt die Bergisel-Schanze mit drei ausgerichteten Olympischen Winterspielen eine Sonderstellung unter den europäischen Skisprunganlagen ein. Das ist jedoch nicht das Einzige, was die Schanze für die Springer zu einem besonderen Erlebnis macht. Die kesselförmige Gestaltung des Bergiselstadions und die stadtnahe Lage des Skisprungzentrums sind nicht nur bei der Vierschanzentournee, sondern weltweit eine Rarität. Der Panoramablick auf die Tiroler Landeshauptstadt und die Bergkette der Alpen ist für jeden der Springer ein besonderes Erlebnis mit Gänsehauteffekt.

Technische Daten der Bergisel-Schanze

  • Gesamthöhe: 130 m
  • Turmhöhe: 50 m
  • Höhe Schanzentisch: 3 m
  • Anlauflänge: 98 m
  • Gesamtlänge: 316 m
  • Kalkulationspunkt: 120 m
  • Absprunggeschwindigkeit: 92 km/h
  • Fassungsvermögen Stadion: 22.000 (Bergisel-Skistadion)
  • Schanzenrekord: 134,5 m von Sven Hannawald am 04.01.2002

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