Skigebietsvorstellung: Obertauern – Pisten bis ins Dorf www.flickr.com/Martin_e

Skigebietsvorstellung: Obertauern – Pisten bis ins Dorf

  • Derk Hoberg
Schneesicher, jede Menge Pisten in allen Schwierigkeitsgraden und ein quirliges Nachtleben. Das ist Obertauern, gelegen in den Radstätter Tauern. Den Wintersportler erwartet eine schöne Landschaft und Pisten, die direkt im Dorf enden. Selbst die Beatles standen hier schon auf den Skiern.

Wir wollen Euch das Skigebiet rund um Obertauern etwas genauer vorstellen. Der Ortskern des malerischen Dorfes liegt auf über 1.700 Metern, an der Radstätter Tauernpasshöhe. Der Pass wurde schon zur Römerzeit als Verkehrsweg genutzt. Seit 100 Jahren wird hier Wintersport betrieben. Damals gab es aber mit Sicherheit keine der insgesamt 26 Liftanlagen, die heute in Obertauern 47.038 Personen pro Stunde befördern können. Die Pisten im höchstgelegensten Skigebiet im Salzburger Land werden täglich von insgesamt 25 Pistengräten präpariert.

Von toter Hose keine Spur

Obertauern hat auch schon früher verschiedene Promis angelockt. Im Jahr 1965 standen hier sogar die Beatles auf den Skiern. Für ihren Film „Help“ wurden hier die Szenen im Schnee gedreht. Und auch heute ist noch viel los in Obertauern. Die gesamte Saison über lockt der Tourismusverband mit Veranstaltungen, Konzerten und Angeboten. Eingeläutet wurde die Saison von den Düsseldorfer Punk-Veteranen „Die Toten Hosen“. Sie lockten etwa 8.000 Zuschauer vor die Bühne im Ortskern und verwandelten die sonst so ruhige und idyllische „Schneeschüssel“ Obertauerns in einen Hexenkessel.


8.000 Gästebetten hat Obertauern heute zu bieten, die drei Gemeinden der Skiregion, Obertauern, Tweng, und Untertauern, bringen es zusammen aber gerade mal auf 750 Einwohner. Wohl auch deshalb hat sich die Gemeinde Obertauern ihren Charme bewahrt. Zwar gibt es insgesamt 150 Hotelbetriebe, diese sind aber in traditionellem Stil gehalten. Große Hotelkomplexe und lieblose Betonklötze findet man hier nicht.

Dagegen gibt es jede Menge Parkplätze, jeweils direkt an den Liftanlagen, so dass Tagesausflügler ihren Wagen bequem abstellen können. Diejenigen, die in Obertauern wohnen, können zumeist zum nächsten Sessellift laufen oder mit den Ski hinfahren, da die Pisten in unmittelbarer Nähe liegen und die Talabfahrten im Dorf selbst enden. Wohnt man ein wenig außerhalb, kann man bequem mit dem Skibus zur gewünschten Liftstation fahren, der Bus ist übrigens im Preis der Liftkarte inbegriffen. Busfahrpläne und viele weitere Infos gibt es in den ausführlichen Broschüren des Tourismusverbandes Obertauern.

Für die Freunde des Langlaufsports ist auch etwas geboten: 26 Kilometer gespurte Loipen warten in verschneiter Landschaft rund um das Dorf. Aber Achtung, die dünne Höhenluft ist sicher nicht Jedermanns Sache.


In unserem Skigebiets-Check schneidet Obertauern nicht schlecht ab, so viel sei vorweg genommen. Wir waren nur eine Woche nachdem die Lifte gestartet waren vor Ort, um uns von den Bedingungen dort ein Bild zu machen. Es hatte schon längere Zeit nicht mehr geschneit, so dass nicht alle Liftanlagen in Betrieb waren. 13 von den insgesamt 26 Liften liefen aber bereits, so dass auch die bekannte Tauernrunde in eine Richtung befahrbar war.

Was uns aber recht bald auffiel, waren die vielen Ziehwege, die man fahren musste, um zu verschiedenen Verbindungsliften zu kommen. Ein Fluch für ungeübte Snowboarder, die dann doch häufig das Board abschnallen müssen, um die letzten Meter zum Lift zu Fuß zurück zu legen. Diese Situation sollte sich aber entspannen, sobald mehr Lifte geöffnet sind und die Auswahl größer wird.

Kommen wir zu den Liften selbst. Nur 5 der 26 Anlagen sind Schlepplifte. Die weiteren, zumeist Sessellifte mit Platz für bis zu sechs Personen sind recht komfortabel, auch wenn der Eine oder Andere beim Ausstieg etwas anfängerfreundlicher sein könnte. Auf den 100 Pistenkilometern findet man hingegen Strecken für jeden Geschmack. Anfänger können auf flacheren Pisten üben, für die Fortgeschrittenen wartet mit der Gamsleiten 2 eine der steilsten und schwierigsten Pisten Österreichs (bis zu 45 Grad Neigungswinkel).

Warten auf den Schnee

Aufgrund des wenigen Schnees so früh in der Saison war der Funpark leider noch nicht präpariert, so dass wir diesen hier noch nicht bewerten können. Dadurch, dass nicht alle Pisten geöffnet waren, war auf den befahrbaren natürlich umso mehr los. Ein kleiner Minuspunkt. Die bessere Verteilung der vielen Skifahrer sollte aber ebenfalls mit mehr geöffneten Liften gegeben sein.

Die Preise auf den Hütten sind unter dem Gesichtspunkt, dass man im Urlaub ist, noch zu vertreten. So zogen wir auch dieses Mal die berühmte Tiroler Speckknödelsuppe als Testkriterium für die Skihütten im Gebiet heran. Mit 3,20 Euro war sie zwar billiger als beispielsweise auf dem Stubaier Gletscher, aber leider auch nicht so gut wie die dortige.

Das Nachtleben stand natürlich unter dem Einfluss des Auftritts der Toten Hosen am Abend. Dementsprechend waren alle Bars und Discos voll bis unters Dach. Nach allem was wir an diesem Abend in Erfahrung bringen konnten, ist aber auch sonst eine Menge los in dem beschaulichen Dorf.

Unser Fazit

Ein Fazit ist schnell gezogen: Wir kommen wieder! Es war schade, dass nicht alle Lifte geöffnet hatten. So wartet die Tauernrunde noch auf uns, sie will noch in die andere Richtung von uns befahren werden. Und irgendwann wird der nötige Schnee dafür schon kommen, so viel ist wohl (Schnee)sicher.

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