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Herminating – Tribut an Hermann Maier

  • Derk Hoberg
Von Zeit zu Zeit berichten wir hier über ausgefallene Trendsportarten. Meist geht es dabei um extreme Betätigungen wie Base Jumping oder Cliff Diving. Doch es gibt noch mehr verrückte Ideen, die weltweit Anhänger finden, wie zum Beispiel das Planking. Da es sich nicht um einen Sport handelt, nennen wir es an dieser Stelle mal „Trendspaß“ und stellen zusätzlich eine Idee vor, die an das Planking angelehnt ist und einen sportlichen Hintergrund hat: Herminating.

Im Internet kursieren seit geraumer Zeit unzählige Fotografien von Menschen, die an den ausgefallensten Orten mit dem Gesicht nach unten bei voller Körperspannung waagerecht auf allen möglichen Gegenständen liegen. Der Trend Planking stammt aus England. 1997 starteten zwei Jungs aus Sommerset sich an allen möglichen Orten steif hinzulegen. Erst 2009 wurden die Medien darauf aufmerksam, vor allem, als einige Krankenhausmitarbeiter während einer Nachtschicht „plankten“ und daraufhin suspendiert wurden. Auch die Spieler des unterklassigen englischen Fußballclubs Accrington Stanley trugen 2009 enorm zum Durchbruch des Trends bei, bejubelten sie doch durch Planking ihre Tore. Die Welle schwappte bis nach Australien, bekam dort erst den Namen Planking verpasst. So zählt die Planking Australia-Gruppe bei Facebook inzwischen über 180.000 Fans.

Diesen Internet-Hype zu erklären fällt schwer. Es handele sich dabei um eine Art Schwarm-Kreativität oder einen andauernden Flashmob, so zumindest zwei Versuche, das Phänomen zu erklären. Letztlich geht es wohl um Spaß, um die Teilhabe an einem Massenprojekt, welche für den einzelnen leicht zu realisieren ist. Dass es beim Planking inzwischen auch zu schweren Unfällen gekommen ist, ist wohl kaum im Sinne der Erfinder, schließlich sollte der Spaß im Mittelpunkt stehen. 2011 stürzte ein 20-jähriger bei dem Versuch, auf einem Balkongeländer im siebten Stock zu planken, in den Tod.

Herminating – Österreichs Antwort auf Planking & Co

Seit Herbst des vergangenen Jahres hat sich ein kreativer Ableger des Plankings entwickelt, der sich ebenfalls recht schnell in der virtuellen Welt verbreitete und als eine Art Tribut an einen der besten Skifahrer aller Zeiten zu verstehen ist – Hermann Maier. Zu seiner aktiven Zeit aufgrund seiner Dominanz im Skizirkus als „Herminator“ betitelt. Ihm zu Ehren begann man in seiner österreichischen Heimatgemeinde Flachau mit dem „Herminating“. Ziel ist es, an möglichst kreativen (nicht gefährlichen) Orten die für Hermann Maier so typische Abfahrtspose einzunehmen und sich dabei ablichten zu lassen. In der Herminating-Facebook-Gruppe gibt es die besten Bilder zu betrachten.

 

Ähnlich wie beim Planking ist auch hier die Resonanz erstaunlich. Neben zahlreichen kreativen Motiven gab es inzwischen sogar schon mehrere Rekordversuche. Der aktuelle Weltrekord, bei dem 850 Schüler in Abfahrtshocke gemeinsam das Motiv eines Abfahrers bildeten, kam im Oktober 2012 zu Stande. Und der „Herminators“ selbst war anwesend und freute sich: „Einfach eine klasse Idee. In der Masse macht die Abfahrtshocke gleich viel mehr Spaß."

 

Hier geht es zu unserem aktuellen Interview mit Hermann Maier und hier seht Ihr ein Video, mit einigen der bisher kreativsten „Herminatern“:

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