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Tango fördert Testosteronproduktion

  • Marco Heibel
Im September wurde der Tango auf die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes gesetzt. Nun kommt der Tango zu noch frischeren Ehren. Eine Studie hat ergeben, dass der argentinische Tanz Stresshormone abbaut und für eine vermehrte Ausschüttung des Sexualhormons Testosteron sorgt.

Die kolumbianische Psychologin Cynthia Quiroga Murcia hat im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Goethe-Universität Frankfurt herausgefunden, dass Tango tanzen sich gleich doppelt positiv auf den Körper auswirkt: Es reduziert das Stresshormon Cortisol und kurbelt zugleich die Ausschüttung von Testosteron an.

Quiroga Murcia entnahm 22 Paaren vor und nach einem Tangotanz Speichelproben, um die Hormonkonzentration zu messen. Weiterhin bat sie die Probanden mit Hilfe eines standardisierten Testbogens um eine Einschätzung ihrer Gemütslage. Um klar abzugrenzen, welcher Faktor (die Musik, das Tanzen, die Berührungen etc.) welchen Einfluss auf den Hormonhaushalt ausübt, ließ die Forscherin diese Faktoren getrennt und in verschiedenen Kombinationen überprüfen.



Das Ergebnis: Quiroga Murcia konnte belegen, dass die Musik in erster Linie zu einem Abbau des Stresshormons Cortisol führt. Die Berührungen mit dem Partner und die Bewegung kurbeln dagegen die Testosteronproduktion an. Nimmt man alle Faktoren zusammen, ist Tango tanzen also einerseits ein Stresskiller, andererseits eine Art Aphrodisiakum.

Die Vermutung, dass sich Tango tanzen positiv auf den Hormonhaushalt auswirkt, gibt es schon länger. Nicht von ungefähr wird der argentinische Tanz seit geraumer Zeit in der Paartherapie eingesetzt, um scheinbar verfahrene Beziehungen zu retten. Da bleibt nur zu hoffen, dass die betroffenen Paare auch tanzen können.

(Quelle: Music and Medicine Journal)

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