Typische Läufersache – das Schienbeinkantensyndrom istockphoto.com/JordiDelgado

Typische Läufersache – das Schienbeinkantensyndrom

  • Christian Riedel
Die Waden werden beim Laufen mit am stärksten belastet. Die häufigsten Probleme beim Jogging entstehen aber genau auf der Gegenseite des Unterschenkels: im Schienbein. Wer sich zu viel zumutet, leidet schnell unter dem so genannten Schienbeinkantensyndrom.

Während einer harten Laufeinheit kann es passieren, dass das Schienbein zu schmerzen beginnt. Besonders häufig treten die Schmerzen an der Innenseite des Schienbeins (Tibia) auf. Teilweise können die Schmerzen auch bis ins Knie strahlen. Im Umgangssprachlich spricht man vom Schienbeinkantensyndrom (SKS). Hinter diesem Begriff stecken mehrere mögliche Beschwerden.

Teilweise sind die Muskeln verhärtet und reagieren schmerzempfindlich auf Druck (Kompartmentsyndrom). Teilweise besteht auch eine Knochenhautreizung, eine Sehnenentzündung oder eine leichte Muskelzerrung. Eines haben dieses Symptome aber gemeinsam: Im Gegensatz zur Stressfraktur, die ähnliche Symptome aufweist, verschwinden die Schmerzen wieder, wenn man sich etwas Ruhe gönnt und die Muskeln sich wieder lockern.

Die Ursachen fürs Schienbeinkantensyndrom

Häufige Ursache ist eine falsche Fußhaltung. Dreht man beim Laufen die Fußspitzen nach außen, belastet man die Wadenmuskeln falsch. Das begünstigt das SKS. Teilweise ist die Sehnen-Muskel-Knochen-Struktur einfach überlastet. Die Symptome, die Schmerzen in den Schienbeinen, bleiben die gleichen.

Sofortmaßnahmen

Wenn Ihr bereits erfahrene Läufer seid und sich der Muskel-Sehnenapparat bereits an die Belastung beim Joggen gewöhnt hat, solltet ihr besser mit dem Training aufhören, sobald die Schmerzen stärker werden. Schließlich besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass man eine kleine Verletzung deutlich verschlimmert, wenn man weiterläuft. Besonders Bergabläufe sollte man vermeiden, da die Belastung dabei am stärksten ist.



Teilweise können entzündungshemmende Medikamente helfen, die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Aber das muss ein Sportmediziner entsprechend diagnostizieren und die Medikation anordnen.

Ansonsten hilft auch beim Schienbeinkantensyndrom die gute, alte PECH-Methode, also Pausieren, Eis, Compression, Hochlagern, um die Schmerzen zu lindern.

Vorbeugende Maßnahmen

Als Vorbeugung sollte man danach schauen, die Belastung beim Laufen nicht zu groß werden zu lassen. Schuhe mit guter Dämpfung und ein weicher Untergrund können die Belastung auf die Unterschenkel mindern. Zudem kann man die Bein- und Wadenmuskeln kräftigen, damit Belastungen besser aufgefangen werden können. Gut sind Kräftigungsübungen auf einem Wackelpad oder einer Vibrationsplatte, da hierbei auch die intramuskuläre Koordination verbessert wird. Besonders wichtig sind passende Laufschuhe, damit es zu keiner Fehlhaltung der Unterschenkel kommt.

Sollten die Schmerzen häufiger auftreten oder nach 2 Tagen nicht verschwinden, sollte man einen Arzt aufsuchen. Mittels Ultraschall, CT und MRT kann der Mediziner feststellen, wie schwerwiegend die Verletzung ist. Am besten aber, man geht zunächst kein Risiko und legt eine Pause ein.

Christian Riedel

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