Verstecktes Doping – Verbotene Mittel in Medikamenten thinkstockphotos.de

Verstecktes Doping – Verbotene Mittel in Medikamenten

  • Christian Riedel
Ambitionierte Hobbysportler und Profis müssen bei der Einnahme von Arzneimitteln vorsichtig sein, um nicht aus Versehen bei der nächsten Dopingprobe positiv getestet zu werden. Denn in vielen Medikamenten lauern verbotene Mittel, die genau dafür sorgen können.

Eine kleine Erkältung, Husten oder Unwohlsein, wenn wir angeschlagen sind, nehmen viele frei erhältliche Medikamente oder homöopathische Mittel, um wieder gesund zu werden. Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn schon so manch ein Dopingtest wurde plötzlich positiv, weil der Betroffene bei der Einnahme der rezeptfreien Mittel nicht genau auf den Beilagenzettel geschaut hat.

Erkältung und Husten


Gesund über Nacht verspricht beispielsweise „Wick MediNait“. Doch wie die „Trinews“ berichtet, enthält das Mittel Ephedrin, das bekanntlich auf der Dopingliste steht. Auch wenn es nur in einer sehr geringen Konzentration (26,7mg je 100ml) enthalten ist, kann es zu einem positiven Befund führen. Das gilt auch für den Hustensaft „Spasmo- Mucosolvan“. Der Saft ist rezeptspflichtig, wird aber von sehr vielen Ärzten verschrieben. Sportler sollten aber besser ein anderes Produkt nehmen, da der Saft einen geringen Anteil an Clenbuterol Hydrochlorid hat. Und weil es für Clenbuterol im Blut keinen Grenzwert gibt, ist von Seiten der Dopingagenturen bereits der geringste Wert strafbar.

Homöopathische Mittel


Man kann über den Nutzen von homöopathischen Mitteln geteilter Meinung sein. Während die einen darauf schwören und bei vielen Beschwerden zu Globuli greifen, glauben die anderen nicht an die Wirkung der Naturprodukte. Eindeutig ist zumindest, wenn die Mittel zu einem positiven Befund führen können. So kann laut Trinews das Mittel „Nux Vomica“, das bei Sodbrennen, Verstopfung, Magenbeschwerden und Rückenschmerzen helfen soll, Strychnin enthalten, das auf der WADA Dopingliste steht.

Cortison


In vielen Asthmasprays ist Cortison enthalten. Das ist in der Regel kein Problem, da zum einen die Aufnahme so gering ist, dass es kaum nachweisbar ist und unter den Grenzwerten bleibt. Zum anderen sollte man als Asthmatiker seine Krankheit bei der zuständigen Dopingagentur anmelden. So muss man bei der nächsten Kontrolle keine Angst haben. Verzichten sollte man dagegen auf verschiedene Hautcremes wie beispielsweise das Mückenmittel „Fenistil Hydrocort“. Wie der Name andeutet, enthält das Mittel bis zu 025 Prozent Hydrocortison. Auch andere Cremes können Cortison enthalten und so zu einem positiven Dopingbefund führen.

Dass einige Nahrungsergänzungsmittel, vor allem Produkte aus Asien, verunreinigt sein können, dürfte den meisten Sportlern hoffentlich bekannt sein.

Fazit:

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man vor der Einnahme eines Medikaments, auch wenn es frei erhältlich ist, seinen Arzt und den Apotheker fragen, inwieweit Stoffe enthalten sein könnten, die auf der Dopingliste stehen. Zudem lohnt sich immer ein Blick auf den Beipackzettel. Im Zweifel sollte man eben ganz darauf verzichten. Hilfe bei Nahrungsergänzungsmitteln gibt es von der so genannten „Kölner Liste“. Hier sind nur Produkte aufgezählt, die als sauber gelten. Zur Not gibt es hier auch kompetente Ansprechpartner, die einem im Fall des Falles mit Rat zur Seite stehen.

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