So wichtig sind Elektrolyte thinkstock.de

So wichtig sind Elektrolyte

  • David Meininger
Beim Sport verliert der Mensch sehr viel Körperwasser. Besonders im Sommer sollte daher auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Schon kleine Veränderungen unseres Elektrolytspiegels können Probleme nach sich ziehen, Muskelkrämpfe sind noch vergleichsweise harmlose Symptome. Wir sprachen mit Prof. Dr. Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule Köln. Der Experte für molekulare und zelluläre Sportmedizin erklärt, worauf man achten sollte.

Was sind Elektrolyte?

„Elektrolyte sind Ionen, also kleine geladene Teilchen, die vor allem dazu dienen, Ströme weiterzuleiten“, erklärt Prof. Bloch. Und weiter: „Sie haben die wesentliche Aufgabe Erregung über die Nerven, aber auch über die Muskeln auszubreiten.“ Durch ihren direkten Einfluss auf die Spannung an den Zellmembranen lösen sie Kontraktionsprozesse unserer Muskulatur aus.
Die meisten Menschen kennen die wichtigsten dieser Ionen: Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium. Vor allem Magnesium ist Sportlern ein Begriff, da Muskelkrämpfe nach oder während des Trainings, auf einen Mangel dieses Stoffes zurückzuführen sind.

Wie verliert der Mensch Elektrolyte?

„Die Belastung für sich gesehen, verändert den Elektrolythaushalt nicht“, weiß Prof. Bloch. Erst durch das Schwitzen verliert der menschliche Körper Elektrolyte, denn die wichtigen Ionen sind im Körperwasser gebunden. Besonders im Sommer kann es gefährlich werden, wenn man nicht genug trinkt und es zur Dehydrierung kommt. Der Elektrolytspiegel gerät ins Ungleichgewicht – und das ist gefährlich.

Was kann passieren?

Zunächst einmal: Unser Körper ist durch vielerlei Mechanismen in der Lage, den Elektrolythaushalt zu regulieren. Erst bei extremen Temperaturen und einem dementsprechend hohen Verlust von Körperwasser, kann es zu ernsten gesundheitlichen Problemen kommen. Schwindel, Benommenheit und Übelkeit sind die typischen Symptome einer Dehydrierung und dem damit verbundenen Mangel an Elektrolyten. Der Experte warnt: „Besonders das Herz ist gefährdet, denn die Veränderung des Elektrolytspiegels beeinflusst die Kontraktion des Herzmuskels. Kurz gesagt: es kommt zu Herz-Rhythmus-Störungen.“

Sport bei extremen Temperaturen – geht das?

Die Australian Open oder die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien zeigen, dass Spitzensportler immer wieder mit hohen Temperaturen zurechtkommen müssen. Prof. Wilhelm Bloch erklärt, worauf diese Athleten müssen: „Wenn man Temperaturen von 40 Grad oder mehr - so wie bei den Australian Open – hat, dann sind extreme sportliche Belastungen ein Problem. Sie sind immer noch machbar wie man sieht. Aber es bedarf einer hohen Vorsicht bezüglich der Flüssigkeitsaufnahme. Man muss relativ viel trinken und zwar Flüssigkeit, die entsprechend ausgewogen Elektrolyte enthält. Man kann hohen Belastungen standhalten, solange der Körper in der Lage ist, durch das Schwitzen die Körpertemperatur im Körperkern in einem vernünftigen Bereich zu halten. Das ist nicht allein ein Problem der Elektrolyte, sondern der allgemeinen Temperaturkontrolle.“

Vorsicht nach dem Training

Im Idealfall sollte man auf eine konstante Flüssigkeitszufuhr während des Trainings achten. Nach der körperlichen Belastung besteht die Gefahr, zu schnell zu viele Elektrolyte aufzunehmen. „Elektrolyte haben die Eigenschaft Wasser zu binden und wenn Sie Flüssigkeiten zu sich nehmen, die zu viele Elektrolyte enthalten, dann passiert etwas Negatives. Kurzzeitig wird nämlich noch zusätzlich Wasser aus dem Körper in den Darmbereich entzogen. Und dann wird es richtig problematisch“, warnt der Experte. Deshalb solltet Ihr auf gut resorbierbare Flüssigkeiten achten, die das richtige Maß an Elektrolyten enthalten. Der Tipp vom Experten: Apfelsaft gespritzt oder isotonische Sportgetränke.

Das vollständige Interview findet ihr hier.

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten