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Pech im Unglück – Thrombose

  • Christian Riedel
Beim Sport spielt das Verletzungsrisiko immer mit, und kaum ein Hobbysportler kommt ohne Operation durch seine Karriere. Wenn man nach so einer Operation längere Zeit ruhig liegen muss, besteht die Gefahr der Thrombose. Hier erfährst Du, wann eine Thrombose entsteht und wie du sie verhindern kannst.

Im Krankenhaus bekommt man oft die „hübschen“, weißen Strümpfe. Die so genannten Thrombose-Strümpfe werden den Patienten aber nicht aus optischen Gründen angezogen. Vielmehr sollen sie eines der gefürchtetsten Probleme verhindern, die nach einer Operation auftreten können: die Thrombose.

Eine Thrombose ist dabei nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann auch sehr gefährlich werden. Dabei setzt sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß fest und stört so die weitere Durchblutung im betroffenen Körperteil. Besonders häufig sind dabei die unteren Beinvenen betroffen. Arterielle Thrombosen sind dagegen deutlich seltener. Dass das Blut gerinnt, ist wichtig bei der Wundheilung. Ist das Blutgefäß aber unverletzt, kann ein Gerinnsel schwere Schäden verursachen.

Wie entsteht die Thrombose?


Eine Thrombose kann verschiedene Ursachen haben, die man in drei Kategorien zusammenfassen kann. Zum einen kann sich die Zusammensetzung des Blutes ändern. Ursachen hierfür sind beispielsweise Gerinnungsstörungen, erblich bedingte Probleme, Schwangerschaft oder Dehydrierung, da dabei das Blut dickflüssiger wird. Die zweite Gruppe umfasst Faktoren, die die Thrombose durch Schäden an der inneren Gefäßwand verursachen können. Hierzu zählen Verletzungen, altersbedingte Degeneration, Arteriosklerose oder Diabetes mellitus.

Die dritte Gruppe besteht aus Problemen, die die Blutströmungsgeschwindigkeit herabsetzen. Denn je langsamer das Blut strömt, desto eher kommt es zu den gefürchteten Verklumpungen. Zu den typischen Vertretern der dritten Gruppe zählen erweiterte Venen, wie es bei Krampfadern oder Varizen der Fall ist. Bei längerem Druck von außen auf die Blutgefäße kann es ebenso zu Durchblutungsstörungen kommen. Aber eben auch durch lange Inaktivität, wie bei einem längeren Krankenhausaufenthalt oder bei langem Sitzen im Auto oder im Flugzeug kann es zu einer Thrombose kommen. Gefährlich wird es, wenn sich der Thrombus im Bereich der Lunge ansiedelt. Die hier drohende Lungenembolie kann sogar tödlich verlaufen.

Symptome


Eine Thrombose ist sehr schmerzhaft. Aber sie kündigt sich auch an. Zu den typischen Symptomen zu Beginn eines Gefäßverschlusses zählen Schmerzen im betroffenen Körperteil, die sich durch Hochlagern verbessern, da hier das Blut wieder abfließen kann, während sich die Schmerzen beim Tieflagern verschlimmern. Zudem tritt beim Tieflagern ein Spannungsgefühl auf. Druckschmerz, Wadenschmerzen, Schwellung, Rötung oder ein sich Abzeichnen der Venen an der Hautoberfläche sind weitere frühe Anzeichen für eine Thrombose.

Die oben genannten Symptome sind schon ein deutliches Zeichen für eine akute Thrombose. Der behandelnde Arzt bekommt durch Röntgen mit einem Kontrastmittel oder durch eine Ultraschalluntersuchung letztendlich Gewissheit, ob es sich um einen Gefäßverschluss handelt.

Behandlung


Wichtig ist, das Gerinnsel zu entfernen, damit das Blut wieder ungehindert fließen kann. Je nachdem, wie lange der Thrombus schon besteht, richtet sich die Therapie. Bei einem frischen Gerinnsel kann man mit blutverdünnenden Mitteln versuchen, die so genannte Viskosität des Bluts zu vergrößern, also das Blut dünnflüssiger zu machen. Hier kommt vor allem Heparin zum Einsatz, das die Blutgerinnung hemmt und Blutgerinnsel auflösen kann. Zur normalen Therapie gehört außerdem, das betroffene Körperteil hoch zu lagern und einen straffen Verband anzulegen. Das drückt die Blutgefäße zusammen und sorgt so für einen beschleunigten Blutfluss.

Zeigen Medikamente keine Wirkung, hilft meist nur noch eine Operation. Dabei wird entweder das Gerinnsel entfernt und so der Blutfluss wieder hergestellt oder ein Bypass gelegt, also eine Art Umleitung für das Blut um den verstopften Bereich herum.

Wichtig ist, das Gerinnsel zu entfernen und die Behandlung mindestens sechs weitere Monate fortzusetzen. Ansonsten kann es beispielsweise passieren, dass sich das Gerinnsel löst und sich in einem sensiblen Bereich wie der Lunge (Embolie) oder im Gehirn (Schlaganfall) festsetzt. Haben sich Bakterien auf dem Gerinnsel festgesetzt, kann der losgelöste Thrombus eine Blutvergiftung nach sich ziehen. Im Bein sind zudem Krampfadern und ein offenes Bein Folgen einer unbehandelten Thrombose.

Vorbeugung


Gerade im Krankenhaus, wenn es klar ist, dass man eine längere Zeit inaktiv ist, ist Vorbeugung wichtig. Die besteht zum einen in den bereits erwähnten Thrombosestrümpfen. Diese drücken die Blutgefäße zusammen und erhöhen dadurch die Fließgeschwindigkeit des Blutes. Weiter bekommt der Patient täglich Heparin, um das Blut flüssig zu halten. Weitere vorbeugende Maßnahmen außerhalb des Krankenhauses sind viel Bewegung, Rauchstopp, viel trinken und Wechselduschen.

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