ACP-Eigenblut-Therapie - Schnellere Heilung bei Sportverletzungen Jörg Birkel

ACP-Eigenblut-Therapie - Schnellere Heilung bei Sportverletzungen

  • Christian Riedel
Einen um bis zu 50 Prozent schnelleren Heilungsverlauf nach Sportverletzungen verspricht die neue ACP-Eigenblut-Therapie. Klinische Beobachtungen deuten sogar darauf hin, dass sich durch die Behandlung Knorpelschäden reparieren lassen können.

Die Behandlung mit autolog conditioniertem Plasma (ACP) ist ein neues Therapieverfahren bei Sportverletzungen. Mit anderem Worten, Bänder- und Muskelverletzungen werden mit Eigenplasma behandelt. Dafür wird dem Patienten mit einer Doppelspritze etwa 10-12ml Blut abgenommen und anschließend 5 Minuten mit 1.500 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert.

Dadurch trennen sich die Blutbestandteile. Mit der zweiten Spritze im Inneren werden dann die Plasmabestandteile des Blutes aufgezogen und innerhalb einer halben Stunde nach Entnahme in die verletzte Stelle injiziert.

Breites Einsatzsgebiet


Im Blutplasma sind hochkonzentrierte Wachstumsfaktoren enthalten, die den Heilungsprozess sofort beschleunigen. „Nach meiner Erfahrung lässt sich so beispielsweise die Heilungszeit nach einem Muskelfaserriss um ein Drittel bis die Hälfte verkürzen“, sagt Dr. med Dirk Tenner, Orthopäde aus Köln.

Das Anwendungs-Spektrum für die ACP-Therapie ist breit: Bei Sehnenreizungen und Überlastungsschäden kann man das Verfahren genauso anwenden wie bei Muskel- und Bänderverletzungen. Klinische Beobachtungen zeigen sogar signifikante Verbesserungen bei arthrosebedingten Veränderungen in Gelenken. Dirk Tenner: „Nach ersten Erkenntnissen lässt sich mit der ACP-Therapie sogar hyaliner Gelenkknorpel regenerieren.“

Warum wirkt die ACP-Therapie?


Im Blut sind relevante Wachstumsfaktoren wie IGF-1, EGF oder VEGF enthalten, die durch das Zentrifugieren herausgefiltert und konzentriert werden. Diese Wachstumsfaktoren werden dann direkt in die verletzte Stelle injiziert und sorgen dafür, dass der Heilungsprozess eingeleitet und beschleunigt wird. Nebenwirkungen wurden dabei bisher keine beobachtet; allergische Reaktionen sind ebenfalls nicht zu erwarten, da ja lediglich körpereigene Substanzen gespritzt werden.

ACP-Therapie ist kein Doping


Die ACP-Behandlung ist kein Doping und steht nicht auf der Liste verbotener Maßnahmen oder Substanzen der WADA, obwohl Eigenblut oder IGF-1 zunächst vielleicht bedenklich klingen. Allerdings wird lediglich eine geringe Blutmenge abgenommen und umgehend wieder injiziert. Dabei geht es nicht darum, die Blutmenge zu erhöhen. Und die verabreichten Wachstumsfaktoren stammen ebenfalls aus dem eigenen Körper und werden lediglich konzentriert. Eine künstliche Verabreichung oder Steigerung der Wachstumsfaktorenmenge liegt nicht vor. Die Behandlung ist daher für Profi- und Breitensportler unbedenklich.

Was kostet eine ACP-Therapie?


Die ACP-Eigenblut-Therapie ist eine so genannte Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und wird derzeit nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Eine einmalige Behandlung kostet 102,04 Euro. Empfohlen werden 3 Behandlungen. Ob eine Private Krankenversicherung für die Kosten aufkommt, muss mit der jeweiligen Kasse geklärt werden.

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