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So weit die Füße tragen – Hinter den Kulissen des Berlin Marathons

  • Redaktion
Trapp, trapp, trapp – 42,195 Kilometer durch die Stadt, vorbei an einer tobenden Menschenmenge und unzähligen Sambabands. Das Herz pocht, jeder Atemzug brennt. Für ein Rennen wie den BMW Berlin-Marathon, eine Ausgabe der Abbott World Marathon Majors, braucht es beachtliche Fitness, Monate der Vorbereitung und eine gute gesundheitliche Verfassung. Damit alle gut ankommen, arbeitet ein medizinisches Team im Hintergrund auf Hochtouren.
Der Lauf durch die deutsche Hauptstadt am 16. September 2018 ist nicht einfach eine verlängerte Joggingrunde vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, sondern Ausdauersport, der schnell an die Substanz geht. Die Strecke vom Tiergarten bis zur Ziellinie hinter dem Brandenburger Tor gilt als außergewöhnlich schnell. Regelmäßig stellen Marathonteilnehmer hier Weltrekorde auf. Allerdings finden sich unter den Tausenden von Teilnehmern jedes Jahr neben durchtrainierten Profis auch Hobby-Athleten, Freizeitläufer, Inlineskater, Rollstuhlfahrer und Handbiker. Damit sie alle gesund durch das Rennen kommen, kümmert sich eine Vielzahl an medizinischem Fachpersonal unter der Leitung von Dr. med. Matthias Krüll, Medical Director des BMW Berlin-Marathons und der SCC EVENTS GmbH, an verschiedenen Stellen sowohl auf der Strecke als auch im Zielgebiet um die Läufer.

Auf der Zielgeraden ins Medical Tent

„Glücklicherweise muss nur ein kleiner Teil der Teilnehmer im Medical Center oder in einer der zahlreichen stationären Unfallhilfestellen behandelt werden“, meint Dr. Krüll. Aufklärung, Vorsorgeuntersuchungen und Check-ups haben die Zahl der akuten medizinischen Notfälle beim Berlin-Marathon in den letzten zehn Jahren deutlich verringert. Und trotzdem: Von insgesamt rund 40.000 Läufern, die in der Bundeshauptstadt jedes Jahr an den Start gehen, nehmen 1.000 bis 1.200 Erste-Hilfe-Maßnahmen in Anspruch.

Wie viele Verletzte das medizinische Team um Dr. Krüll am Marathon-Tag konkret versorgt, hängt allerdings von unterschiedlichen Faktoren, vor allem jedoch von der Witterung, ab. „Je höher Temperatur und Luftfeuchtigkeit während des Laufs klettern, desto größer auch die Zahl an medizinischen Komplikationen“, erklärt Dr. Krüll. Dabei verarzten die rund 600 Freiwilligen selbst bei optimalem Laufwetter von 16 bis 18 Grad Celsius längst nicht nur kleine Blessuren wie Blasen oder aufgescheuerte Brustwarzen. Vor Ort kümmern sich Kardiologen, Sportmediziner, Notärzte, Physiotherapeuten, Sanitäter und Rettungsassistenten immer wieder auch um schwerwiegendere gesundheitliche Probleme.

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Dr. med. Matthias Krüll, Medical Director des BMW Berlin-Marathons (©Abbot)

Besonders bei Amateuren mit unpassender Vorbereitung und Freizeitsportlern in schlechtem Trainingszustand ist das Risiko, beispielsweise aufgrund von Hyperthermie, der Überhitzung des Körpers, oder Elektrolytstörungen im Sanitätszelt zu landen, deutlich höher. „Profis, die bereits nach etwas mehr als zwei Stunden über die Ziellinie laufen, sehen wir hier eher selten“, meint Dr. Krüll. Diese würden sich erschöpft zumeist kurz auf den Asphalt legen und nicht in eines der 60 Betten im medizinischen Hauptzelt. Bereitschaft, Überdurchschnittliches zu leisten Trotz der verhältnismäßig geringen Verletzungszahlen in den vergangenen Jahren gibt es für den Mediziner keinen Grund, sich 2018 in Sicherheit zu wiegen.

Er glaubt an sein Team, eine gute Vorbereitung und modernste technische Ausstattung vor Ort. Um jede medizinische Herausforderung zu bewältigen, sind die insgesamt 25 Sanitätszelte beim Berlin-Marathon mit allem ausgestattet, was auch im Notfall Leben retten kann. Bandagen und Infusionsbeutel, EKG-Geräte und Defibrillatoren finden sich hier ebenso wie mobile Blutgasanalysesysteme, sogenannte i-STATs von Abbott, die schnell Werte für zahlreiche wichtige Tests für Blutgase, Elektrolyte, Blutchemie, Gerinnung und Herzmarker liefern. Denn im Zweifelsfall muss eine Diagnose schnell erfolgen.

„Bei vielen Beschwerden genügt ein geschulter Blick des Fachpersonals, um festzustellen, was der Läufer braucht. Bei lebensbedrohlichen Situationen, wie bei einem möglichen Herzinfarkt, ernsthaften Herzrhythmusstörungen oder diffusen neurologischen Symptomen, ist eine rasche fundierte Untersuchung notwendig. In solchen Fällen setzen wir auf Abbotts mobiles i-STAT System“, erläutert Dr. Krüll. „Denn diese Point-of-Care-Geräte liefern bereits an der Rennstrecke aufschlussreiche Bluttestergebnisse. So können wir unsere Patienten optimal versorgen, ohne die Krankenhäuser in unmittelbarer Umgebung unnötig zu belasten.“



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