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Wer mehr schwitzt ist schlecht trainiert

  • Christian Riedel
Schwitzen gehört zum Sport wie Hunger zu einer Diät. Es ist unangenehm aber unvermeidlich. Dabei schwitzt nicht jeder Mensch gleich schnell und gleich viel. Häufig besteht der Mythos, dass schlecht trainierte Menschen schneller schwitzen. Aber stimmt das auch?

Wer trainiert, regt seinen Kreislauf an. Dadurch entsteht Wärme, die der Körper wieder ausgleichen muss. Ein körpereigenes Kühlsystem ist Schwitzen. Durch das austretende Wasser entsteht – vereinfacht gesagt – Verdunstungskälte, die den Körper wieder auf eine normale Temperatur herunterreguliert und vor Überhitzung schützt. Daher schwitzt man gerade bei intensiven Sporteinheiten, bei denen viel Wärme entsteht, schnell. Ein 70 Kilogramm schwerer Mann kann so in einer Stunde bis zu zwei Liter Schweiß abgeben.

Der Körper passt sich an bestimmte Verhaltensmuster an. Wenn man regelmäßig trainiert, wachsen Muskeln, die Ausdauer wird gesteigert und auch das Kühlsystem wird optimiert. Während bei einem untrainierten Menschen die Schweißdrüsen nur langsam in Fahrt kommen, wissen sie bei einem Sportler schon kurz nach Trainingsbeginn, dass sie bald anfangen müssen, auf Hochtouren zu arbeiten, und starten früher mit ihrer Tätigkeit.

Trainierte Sportler schwitzen also eher schneller. Aber dafür effizienter. Denn trainierte Schweißdrüsen können die Menge des Wassers besser einschätzen und geben nicht zu viel Flüssigkeit und dadurch weniger Mineralien ab. Man bleibt länger leistungsstark. Das Kühlungssystem funktioniert bei Sportlern also besser und effektiver. Da man schneller beginnt zu schwitzen, steigt die Körpertemperatur auch später und langsamer an.

Allerdings spielen auch viele individuelle Faktoren eine Rolle, wie schnell und wie viel man schwitzt. Der Mythos, dass untrainierte Menschen schneller schwitzen, kann aber getrost ins Reich der Legenden verwiesen werden.

Christian Riedel

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