Die Mehrheit der Deutschen fühlt sich gesund thinkstock

Die Mehrheit der Deutschen fühlt sich gesund

  • Tanja Maruschke
Eine große Untersuchung des Robert-Koch-Institutes (RKI) hat ergeben, dass die Deutschen zwar unter Allergien, Dauerstress und Übergewicht leiden, sich im Großen und Ganzen aber gesund fühlen.

Für die "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS) wurden tausende Deutsche im Alter von 18 bis 79 Jahren von Ärzten und Wissenschaftlern befragt. Die Studie, die von 2008 bis 2011 durchgeführt wurde, ist die erste derart umfassende Datenerhebung zum Thema Gesundheit in Deutschland seit dem Jahr 1998.

Wie gesund ernähren sich die Deutschen? Wie viele werden von Allergien geplagt? Wie viel Sport treiben die Bundesbürger? Leiden immer mehr an Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes? Welche Faktoren beeinflussen Gesundheit und Lebensqualität? Welche Rolle spielt dabei der Sozial- und Versichertenstatus? Diesen und vielen weiteren Fragen wollten die Forscher auf den Grund gehen.

Insgesamt nahmen mehr als 8000 Frauen und Männer an der DEGS teil. Deutschlandweit wurden 180 Untersuchungszentren eingerichtet. Über 7000 Teilnehmer wurden dort von Ärzten zu ihrem Gesundheitszustand befragt und medizinisch untersucht. Die restlichen Teilnehmer füllten am heimischen Schreibtisch Fragebögen aus.

Die gute Nachricht: Die Mehrzahl der Deutschen fühlt sich gesund. Etwa 77 Prozent aller Männer und 73 Prozent aller Frauen schätzen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Auch in der Gruppe der über 70-Jährigen bewertet mehr als die Hälfte den eigenen Gesundheitszustand noch positiv.

Dem gegenüber zustellen ist die Zahl der tatsächlichen Ergebnisse:

Blutdruck

Etwa 30 Prozent der Frauen und 33 Prozent der Männer haben einen zu hohen Blutdruck. Davon sind besonders oft ältere Menschen betroffen. Der Blutdruck ist eine der wichtigsten Messgrößen für die Gesundheit. Bluthochdruck ist laut RKI für mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller Schlaganfälle und knapp die Hälfte (47 Prozent) der Erkrankungen der Herzkranzgefäße verantwortlich.

Diabetes


7,2 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 79 Jahren sind aktuell Diabetiker, das entspricht 4,6 Mio. Menschen. Betroffen sind vor allem Menschen mit niedrigem Sozialstatus und ältere. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für verstopfte Herzgefäße, Schlaganfälle, Nierenversagen und Erblindung.

Allergien

Rund 20 Prozent leiden in Deutschland an mindestens einer Allergie. Laut der statistischen Auswertung des DEGS bekommen Frauen (36 Prozent) im Laufe ihres Lebens deutlich öfter eine Allergiediagnose als Männer (24 Prozent). Die meisten Deutschen - fast jeder Siebte- leiden unter Heuschnupfen.

Übergewicht

Den DEGS-Daten zufolge sind 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen übergewichtig. Kein Wunder, denn nur ein Drittel der Deutschen achtet auf eine ausreichende körperliche Aktivität und nur ein Viertel (30 Prozent Männer, 22 Prozent Frauen) treibt regelmäßig pro Woche mindestens zwei Stunden Sport.

Vor allem in den jüngeren Altersgruppen hat die Zahl der Menschen mit extremem Übergewicht stark zugenommen. Rund 10 Prozent der 18-29-jährigen Frauen und neun Prozent der Männer sind adipös.

Die Psyche der Deutschen


Die Daten der DEGS beinhalten erstmals auch aktuelle Analysen zur psychischen Gesundheit der Deutschen. Mehr als jeder Zehnte klagt über Dauerstress, Frauen häufiger als Männer. Während 16 Prozent der jungen Frauen bis 29 Jahre darunter leiden, sind es bei den Männern in derselben Altersgruppe nur knapp zehn Prozent. Bei beiden Geschlechtern nimmt die Stressbelastung mit zunehmendem Alter jedoch wieder ab. Wer unter andauerndem Stress leidet, gab laut Studie auch häufiger an unter Depressionen, Burnout oder Schlafstörungen zu leiden. Bei den 18-29-Jährigen leidet derzeit fast jeder Zehnte an Depressionen.

Weitere Informationen zur Studie:
http://www.degs-studie.de/deutsch/studie.html

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