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Daten und Fakten rund um den Rücken

  • Nils Borgstedt
Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga, gibt in einer Pressemitteilung einen kleinen Einblick in den Aufbau des Rückens sowie mögliche Erkrankungen und stellt weitere interessante Zahlen vor.

Die menschliche Wirbelsäule setzt sich aus 24 beweglichen Wirbeln und 23 Bandscheiben zusammen. Hinzu kommen Kreuz- und Steißbein, die zusammen aus weiteren 9 bis 10 miteinander verwachsenen Wirbeln bestehen. Bereits diese Zahlen lassen erkennen, welch komplexes Zusammenspiel nötig ist, um die Funktion des Rückgrates zu ermöglichen. Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga, gibt einen kleinen Einblick in den Aufbau des Rückens sowie mögliche Erkrankungen und stellt weitere interessante Zahlen vor.

Rücken: Reine Nervensache

Fünf Abschnitte, also Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule sowie Kreuz- und Steißbein, bilden das zentrale Element des Stütz- und Bewegungsapparates. Im Inneren des Rückgrates befindet sich der sogenannte Spinalkanal. In ihm verläuft vom Kopf bis zum ersten oder zweiten Lendenwirbel das Rückenmark, welches für die Nervenverbindung zwischen Gehirn und Muskeln, Haut sowie inneren Organen sorgt. „Bei einem Menschen mit durchschnittlicher Größe weist dieser wichtige Bestandteil des zentralen Nervensystems eine Länge von circa 45 Zentimetern auf“, weiß Dr. Schneiderhan. „Um eine Vernetzung der Nervenfasern mit dem gesamten Körper zu gewährleisten, entspringen zwischen je zwei Wirbeln insgesamt 31 Spinalnervenpaare.“ Zum peripheren Nervensystem gehörend, übernehmen sie unterschiedliche Funktionen. Dazu zählt sowohl die Steuerung der Muskulatur als auch die Weiterleitung von Reizen wie Berührung, Temperatur oder Schmerz. „Kein Wunder also, dass sich Schäden der Wirbelsäule oft auch in anderen Bereichen bemerkbar machen“, erklärt Dr. Schneiderhan. „Abhängig von der Lage der eingeengten Nervenfaser, kann es zu Kopfschmerzen oder zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen bis hin zu Lähmungen in Armen und Beinen kommen.“

Häufige Leiden im Rücken

Eine Langzeitstudie des BKK Bundesverbandes[1] zeigte 2008, dass Rückenschmerzen am häufigsten an der Lendenwirbelsäule auftreten. 73 Prozent der Befragten gaben diese als Quelle für ihre Beschwerden an. An zweiter Stelle – mit 44 Prozent – folgten Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich. „Nicht überraschend“, findet Dr. Schneiderhan. „Denn auf dem unteren Rücken lastet das gesamte Körpergewicht, welches sich bei bestimmten Bewegungen oder dem Heben von schweren Gegenständen um ein Vielfaches erhöht.“

Im Vergleich dazu hat die Halswirbelsäule zwar nur wenig zu tragen, muss aber eine hohe Beweglichkeit aufweisen. Hier kommt es vor allem durch langes Arbeiten an Schreibtisch und Computer zu Verspannungen. Ein typisches Beschwerdebild der modernen Lebensweise, wie die BKK-Studie zeigt: So litten 2008 59 Prozent der Befragten unter Schmerzen durch Computernutzung. 1998 waren es noch 41 Prozent1. Übrigens leiden Frauen statistisch gesehen häufiger unter Rückenschmerzen als Männer: So zeigt die Gesundheitsberichterstattung des Bundes vom Dezember 2012[2], dass in allen Altersstufen mehr Frauen als Männer aussagten, bereits unter anhaltenden Schmerzen gelitten zu haben.[3] Im Alter von 40 bis 49 Jahren lagen die vergleichbaren Angaben beispielsweise bei rund 32 beziehungsweise 26 Prozent. „Wir stellen immer wieder fest, dass Männer zwar eine höhere Schmerzempfindlichkeit aufweisen, ihre Beschwerden aber oft zu lange ignorieren und erst spät einen Arzt aufsuchen“, ergänzt Dr. Schneiderhan. „Dadurch riskieren sie jedoch, dass sich anfängliche leichte Beschwerden verstärken und sich zu chronischen Schmerzen entwickeln.“

[1] Bevölkerungsumfrage BKK 2008, TNS Healthcare April/Mai 2008
[2] Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt, Heft 53, Dezember 2012, Rückenschmerzen
[3] Gesundheitssurvey des Robert Koch-Institutes 2003, 2009

Quelle: Pressemitteilung MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen

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