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Erjoggte Jahre – so viel länger leben Läufer

  • Christian Riedel
Dass Laufen gesund ist, muss man nun wirklich niemand mehr erklären. Ebenso wenig dass gesunde Menschen länger leben. Dänische Forscher wollten nun herausfinden, wie viele Jahre man sich tatsächlich erlaufen kann.

Um das Ergebnis einer dänischen Studie kurz zusammen zu fassen: Läufer leben länger als Nichtläufer. Wie viele Jahre man aber durch regelmäßiges Joggen gewinnen kann, hängt davon ab, wie oft, wie lange und wie schnell man läuft. Die meisten Lebensjahre gewinnen dabei die Läufer, die dreimal in der Woche trainieren und dabei insgesamt höchstens 2,4 Stunden bei niedrigem bis mittlerem Tempo aktiv sind. Glaubt man einer dänischen Studie an der Universität von Kopenhagen, kann man bis zu sechs Jahre Lebenszeit gewinnen.

Wie bei vielen anderen Faktoren, liegt der maximale Gewinn in der Mitte. Läuft man zu wenig, gewinnt man ebenso weniger Jahre hinzu wie wenn an zu oft, zu lange oder zu schnell läuft. Man spricht hier auch von einer U-förmigen Beziehung zwischen Trainingsdauer und Sterblichkeit.

Die dänischen Wissenschaftler analysierten die Gesundheitsdaten von 17.589 gesunden Männern und Frauen zwischen 20 und 98 Jahren in der Zeit zwischen 1976 und 2003, die im Rahmen der Copenhagen City Heart Study gesammelt wurden. Von den untersuchten Personen waren knapp 10 Prozent (1.878) bekennende Jogger. Während der 35-jährigen Untersuchungszeit starben 10.158 Nicht-Läufer und 122 Jogger. Auf Basis dieser Daten errechneten die Forscher sowohl für Männer wie auch für Frauen altersadaptiert das Sterblichkeitsrisiko.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Laufen das Gesamtsterblichkeitsrisiko um 44 Prozent senkt. In Abhängigkeit von Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen oder Alkoholkonsum ermittelten die Dänen für Frauen ein 40 Prozent und für Männer ein 31 Prozent gesenktes Sterberisiko als bei Nichtläufern.

Wie viel Laufen ist gesund

Bei der genauen Aufschlüsselung ermittelten die Forscher, wie viel Laufen wie viele Jahre bringen kann, auch wenn diese Aussagen eher mit Vorsicht zu genießen sind. Den Dänen zu Folge senkt eine Stunde Laufen in der Woche das Sterberisiko um 32 Prozent. Läuft man zwischen 1 und 2,4 Stunden, singt die Mortalität um 42 Prozent. Anschließend steigt das Risiko wieder (U-Form). Bei einer wöchentlichen Laufzeit zwischen 2,5 und 4 Stunden war das Risiko noch um 21 Prozent, bei mehr als vier Stunden um 14 Prozent gegenüber Nicht-Läufern gesenkt.

Wie oft Laufen ist gesund

Auch bei der Frage, wie oft man laufen gehen sollte, haben die Dänen eine Antwort. Dabei stellten sie fest, dass man nicht öfter als dreimal pro Woche laufen gehen sollte. Bleibt es bei drei Einheiten, sinkt das Sterblichkeitsrisiko um 60 Prozent. Geht man allerdings öfter zum Joggen, steigt das Risiko aber um bis zu 24 Prozent an.

Wie schnell laufen ist gesund

Und auch beim Lauftempo haben die Dänen eine Empfehlung. Wer langsam läuft, senkt sein Risiko um bis zu 63 Prozent, während moderate Läufer ihr Sterblichkeitsrisiko immerhin noch um 47 Prozent reduzieren können. Mehr Tempo bringt dagegen nichts, kann im Vergleich zu den Nicht-Läufern sogar das Risiko erhöhen.

Davor sollte man aber keine Angst haben. Zumal die Dänen auch keine Angabe machten, was beispielsweise ein moderates bzw. schnelles Tempo ausmacht. In jedem Fall zeigt sich einmal wieder mehr, dass Sportler gesünder sind und länger leben als reine Couch-Potatoes.

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