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Entzündetes Zahnfleisch – schlechtere Leistung

  • Christian Riedel
Schlechte Zahngesundheit ist schlecht für den Körper. Aber nicht nur Karies schadet der Leistung. Auch eine Zahnfleischentzündung kann den Körper schwächen. Was genau im Körper bei einer Paradontitis passieren kann, erklärt Zahnarzt Dr. Roland Althoff.

Damit der Körper perfekt funktioniert, muss er auch gesund sein. Dabei spielen schon kleine Dinge eine entscheidende Rolle. Wie es beispielsweise bei einer Zahnfleischentzündung der Fall sein kann, wobei wahrscheinlich nur die wenigsten sich darüber Gedanken machen, dass auch die Zahngesundheit eine wichtige Rolle bei der körperlichen Leistungsfähigkeit spielt. Gesunde Zähne machen uns zwar nicht schneller oder stärker, dafür können kranke Zähne uns schwach und langsam machen. Das gilt sowohl für Karies wie auch für eine Paradontitis.

Der Begriff Paradontitis setzt sich aus den griechischen Wörtern para = neben und dontos = Zahn zusammen. Eine Paradontitis ist eine Infektion der Zahnfleischtaschen, verursacht durch aggressive Bakterien. Falsch ist die Bezeichnung Paradontose, der auf den deutschen Zahnmediziner Oskar Weski zurückgeht. Da bei einer Entzündung das Zahnfleisch zurückgeht, ging Weski von einem Gewebeschwund aus. Diese Symptome werden durch die Endung –ose beschrieben. Die Endung –itis dagegen beschreibt eine Entzündung, wie eben bei der Paradontitis, also der Entzündung neben dem Zahn.

Einfluss auf den Körper

Warum eine Zahnfleischentzündung den Körper schwächt, ist leicht zu erklären Verantwortlich sind die Bakterien, die sich vom Mund ausgehend im ganzen Körper ausbreiten können: „Über das Blut verteilen sich die Mundbakterien im Organismus und können an den Blutgefäßen große Probleme verursachen“, erklärt Zahnmediziner Dr. Roland Althoff. „Vor allem Verschlusskrankheiten können durch die aggressiven Bakterien begünstigt werden. So werden sehr häufig die Mundbakterien in den Gerinnseln gefunden, die einen Herzinfarkt verursacht haben. Auch bei einem Schlaganfall findet man oft diese Bakterien, bzw. ihre Stoffwechselprodukte.“

Grundsätzlich können durch die Paradontitis-Bakterien im ganzen Körper entsprechende Verschlusskrankheiten entstehen, wobei es im Herzen und im Gehirn natürlich am gefährlichsten ist. Aber auch das Risiko für eine Thrombose in den Beinen steigt, wenn das Zahnfleisch entzündet ist. „Eine Parodontitis erhöht grundsätzlich das Thromboserisiko“, erklärt Dr. Althoff. „Daher muss man bei Flugreisen oder bei einer Verletzung, die mit längerer Bettruhe verbunden ist, besonders vorsichtig sein, sofern man unter Parodontitis leidet.“

Vorsicht bei Mundgeruch


Nun muss man sich trotzdem keine Sorgen machen, wenn man unter einer leichten Paradontitis leidet. Denn damit die Bakterien dem Körper gefährlich werden können, muss die Zahnfleischentzündung weit fortgeschritten sein. Als Warnsignal dient dabei der Geruch aus dem Mund. Das sagt auch Dr. Althoff: „Typische Hinweise sind massives Zahnfleischbluten und eine leicht faulige Geruchsentwicklung. Diese unangenehmen Gerüche kann man auch selber riechen. Auch bei regelmäßigem Zahnfleischbluten sollte man beim Zahnarzt vorstellig werden, da ein gesundes Zahnfleisch niemals blutet.“

Entzündliche Prozesse im Körper können grundsätzlich die Gesundheit gefährden und schwächen die Leistungsfähigkeit. Das gilt auch für die Paradontitis, die das Risiko für Verschlusskrankheiten erhöht. Insofern gehört eine gute Zahngesundheit zu einem gesunden Körper immer mit dazu.

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