Interview mit Florian Lüdike und Markus Böckermann Florian Lüdike und Markus Böckermann

Interview mit Florian Lüdike und Markus Böckermann

  • Maria Poursaiadi
Beachvolleyball-Partner Florian Lüdike und Markus Böckermann erzählen uns was ihnen an den Wettkämpfen besonders viel Spaß macht und was sie total nervt.

Netzathleten: Jungs, Ihr spielt und trainiert erst seit diesem Jahr als Team. Wie spielt es sich mittlerweile miteinander? Und was ist das Besondere an Eurem jetztigen Partner?

Florian: Ich denke, wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo wir die grundlegenden Dinge aufeinander abstimmen konnten und uns nun den Feinheiten widmen können. Alles in allem bin ich mit der Entwicklung gerade in den letzten Wochen sehr zufrieden, da es sich mittlerweile richtig „gut“ und „harmonisch“auf dem Feld anfühlt. Das besondere an meinem Partner? Sehr guter Blockspieler und überragende Übersicht, was auf dem Feld passiert.

Markus: Ja, wir haben uns im Laufe der Saison wirklich gesteigert. Es macht wirklich Spaß mit Flo zu arbeiten - wir wohnen 40 Meter voneinander entfernt - und wir haben uns ein sehr professionelles Umfeld geschaffen.


Netzathleten: Wie habt Ihr Euch eigentlich gefunden?
Markus: Flo hat mich am Ende der Beach-Saison 2008 gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in diesem Jahr mit ihm zu spielen. Ich brauchte etwas Bedenkzeit, dann habe ich mich doch für ihn entschieden. Flo ist ein ausgezeichneter Aufschlag- und ein sicherer Sideout-Spieler. Wir ergänzen uns einfach perfekt.


Netzathleten: Was sind Eurer Meinung nach die wichtigsten drei Kriterien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf dem Beach-Feld?


Markus: Einerseits muss man individuell stark spielen, und wenn dann die Stärken aufeinander abgestimmt sind, wird man auch erfolgreich sein! Eine weitere Bedingung ist natürlich auch, dass man sich auf der persönlichen Ebene versteht.

Florian: Wichtige Kriterien sind meiner Ansicht nach vor allem Ehrgeiz, Spaß und - für mich am wichtigsten - den eigenen zu Partner kennen, d.h. zu wissen wie man in welcher Situation miteinander umgehen muss, um die maximale Leistungsfähigkeit des Partners zu aktivieren und ihn nicht zu hemmen.


Netzathleten: Habt Ihr Euch schon einmal beim Spiel in die Haare gekriegt?

Markus: Man verbringt viel Zeit miteinander, da sind kleine Unstimmigkeiten vorprogrammiert.

Florian: Aber so richtigen Streit hatten wir nicht! Klar ist man ab und zu anderer Meinung, aber das wird den gemeinsamen Zielen untergeordnet. Außerdem kann man im Team über alles in Ruhe reden.


Netzathleten: Eure Kollegen Jörg Ahmann und Axel Hager erzählen in der Welt in einem sehr witzigen Bericht von den Problemen, mit denen sich ein Beacher herumschlagen muss. Missverständisse in der Absprache, mangelnde Kooperationsbereitschaft beim Partner was die Handzeichen angeht, Spione auf der Tribüne usw. Was nervt Euch denn so bei den Wettkämpfen?


Markus: Mich nervt die Zeit zwischen den Spielen furchtbar, dieses Rumgehänge geht mir manchmal total auf den Senkel. Aber ich weiß auch, dass ich die Pausen zum Regenerieren brauche.

Florian: Das ständige Gerede über andere Teams, das Bewerten und Kommentieren ihrer Leistung, anstatt jedem einfach mal sein Ding machen zu lassen. Ich bin daher kein großer Fan vom „chillen“ im Spielerbereich!


Netzathleten: Was liebt Ihr an den Wettkämpfen?

Markus: Wenn das Spiel los geht und man guten Beachvolleyball spielt. Wenn dann auch noch die Zuschauer mitgehen, ist das schon toll.
Florian: Ganz meine Rede! Die Stimmung und das Publikum auf dem Center Court, das ist zum Teil Gänsehaut pur!


Netzathleten: Wer war der bisher schwerste Gegner für Euch?


Florian: Mein schwerster Gegner war meine eigene Psyche. Wenn man, so wie ich, mit Hallenvolleyball großgeworden ist, kann man sich, wenn man leistungsmäßig unten ist, super hinter den anderen 5 Spielern verstecken oder man wird ausgewechselt. Beim Beachvolleyball ist das nicht möglich. Da wirst du vom Gegner immer wieder angespielt und musst sehen, wie du dich aus diesem Tief wieder rausziehst. Das zu lernen, hat mich einiges an Zeit und Kraft gekostet!

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Netzathleten: Wie oft muss man als Beachvolleyball-Spieler eigentlich trainieren, um auf Eurem Niveau mitzuhalten?

Florian: Wir trainieren aktuell 4x die Woche am Ball und 2x mit Gewichten im Fitnessstudio. Dazu kommen die Wettkämpfe am Wochenende.


Netzathleten: Hat man bei dem Pensum eigentlich noch Zeit für Famile und Beziehung?


Markus: Ja, hat man, es ist nur vom Zeitmanagement her komplizierter. Manchmal muss man sich da auch schon mal selber in den Hintern treten.


Netzathleten: Beachen soll ja bekanntlich die „flirtigste Sportart“ überhaupt sein. Stimmt Ihr da überein? Ist das mitunter ein Grund, warum Ihr zum Beachen gekommen seid?

Florian: Da ich bereits verheiratet bin und eine kleine Tochter habe, bin ich mal auf Markus´s Antwort gespannt!

Markus: Ich finde auch, dass es der flirtigste Sport ist. Ist doch schön, oder? Das genieße ich natürlich auch. Aber es war jetzt für mich nicht der Grund mit Beachvolleyball anzufangen.

 
Netzathleten: Wie seid Ihr eigentlich überhaupt zum Beach-Volleyball gekommen?


Markus: Ich habe schon seit ich denken kann gerne Beachvolleyball gespielt. Im Urlaub in Frankreich an der Westküste in Soulac sur Mer habe meine ersten Schritte gemacht. Als ich dann wegen meines Studiums nach Kiel gezogen bin, habe ich angefangen professionell zu trainieren.

Florian: Bei mir hatte der Einstieg ins Beachvolleyball auch mit dem Umzug nach Kiel zu tun. Berufsbedingt musste meine damalige Freundin und jetzige Frau nach Kiel ziehen und ich bin mitgegangen. Da ich vorher beim Hallenvolleyball in der Bundesliga gespielt hatte, es in Kiel aber nur eine Regionalligamannschaft gab, habe ich nach einer neuen Herrausforderung gesucht und sie im Beachvolleyball gefunden.


Netzathleten: Was sind die unmittelbaren Ziele, die Ihr beide erreichen möchtet? Wie seht Ihr Eure Chancen?


Florian: Primär erst einmal eine gute Platzierung bei den deutschen Meisterschaften Anfang September und das Festigen unserer Position in der deutschen TopTen. Nach der DM wollen wir unser Hauptaugenmerk dann auf internationalen Boden richten und gucken, was da so möglich ist.


Netzathleten: Vielen Dank für das Interview. Wir drücken Euch ganz fest die Daumen und sind gespannt, wie sich Euer Team in der kommenden Saison entwickelt.

 

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