Aller Anfang ist schwer - Die häufigsten Fehler auf Skiern Melanie Stoll

Aller Anfang ist schwer - Die häufigsten Fehler auf Skiern

  • Christian Riedel
Ohne einen richtigen Skikurs schleichen sich schnell Fehler ein, die man später nur schwer wieder abtrainieren kann. Besser wäre es, Fehler zu vermeiden. Um Dir zu helfen, stellt Skilehrerin Petra Gollmayr die häufigsten Anfängerfehler vor und gibt Tipps, welche Übungen dagegen helfen können.

Carvingski haben im Vergleich zu den früheren Skiern den Vorteil, dass sie deutlich kürzer sind und deswegen auch leichter gedreht werden können. Deswegen können auch Anfänger schneller die Pisten hinunter fahren. Allerdings schleichen sich auch schnell Fehler ein, da man im Vergleich zu den langen Latten von früher viel schlampiger fahren kann. Um aber wirklich sicher zu fahren, sollte man Fehler soweit es geht vermeiden. Landesskilehrerin Petra Gollmayr aus Obertauern stellt die fünf häufigsten Fehler vor, die Anfänger auf der Piste machen können.

1. Rückenlage


„Fehlende Körperspannung, Angst, falsches Material und schlampiges Fahren sind die Hauptgründe, warum viele Skifahrer mit Rückenlage unterwegs sind“, sagt Petra Gollmayr. „Viele möchten schnell fahren und achten dabei nicht auf ihre Position. Dadurch geraten sie in Rücklage.“ Das Problem bei der Rückenlage ist, dass man die Ski nicht richtig steuern und auch nicht richtig bremsen kann, da man keinen Druck auf die Skispitzen bringen kann. So verliert man die Kontrolle und die Sturzgefahr erhöht sich. Als Übung empfiehlt Petra, einfach die Skistöcke in beide Hände zu nehmen, vor sich zu halten und sich dabei nach vorne zu lehnen. Das kann man auch ruhig etwas übertreiben. Dabei kannst Du die Knie ebenfalls nach vorne und mit den Schienbeinen gegen den Skischuh drücken. So gewöhnt man sich schnell die richtige Körperhaltung an.

2. Überdrehen


„Viele Anfänger überdrehen die Kurven, weil sie mit den Schultern und mit Kraft den Schwung durchführen. Das kann dazu führen, dass man mit dem Oberkörper zu weit dreht und nach der Kurve beinahe mit dem Rücken ins Tal steht“, erklärt die Landesskilehrerin. „Falsches Fahrverhalten und fehlende Körperspannung können die Gründe für den Fehler sein. Auch Angst kann schuld sein, wenn der Fahrer das Gefühl hat, die Kurve nicht zu schaffen.“ Statt aus den Beinen und der Hüfte wird versucht, die Kurve aus dem Oberkörper heraus zu fahren. Dadurch wird die Kurve aber schwerer zu fahren, weil der Druck auf den falschen Ski kommt. Zudem kann man die nächste Drehung kaum vernünftig schaffen, weil man mit dem Rücken ins Tal steht und den gesamten Körper drehen muss. Dadurch gerät der Körper aus dem Gleichgewicht. Auch hier gibt es eine einfache Übung, das Fenster fahren. Hierzu nimmt man in jede Hand einen Skistock und streckt die Stockenden senkrecht nach oben. Beim Fahren sollte man dann immer versuchen, durch dieses „Fenster“ ins Tal zu schauen. So bleiben die Schultern und der Oberkörper immer in der richtigen Position.

3. Innenlage


„Auch die Innenlage entsteht, wenn man versucht, die Kurve mit dem Körper zu drehen, aber die Hüfte sowie den Oberkörper Richtung Hang lehnt. Das Gewicht ist dann zu stark auf dem Bergski. Dadurch gerät der Körper aus dem Gleichgewicht, man kann die nächste Kurve kaum fahren. Zudem erhöht sich die Sturzgefahr“, sagt Petra. Als Übung empfiehlt Petra, die talseitige Hand in die Hüfte zu stützen und die bergseitige Hand nach vorne zu strecken. So drückt sich die Hüfte besser zum Hand, das Fahrverhalten wird stabilisiert und das Gewicht wird automatisch mehr auf den Außenski gelegt. Ergänzend kann man versuchen in der Kurve den Innenski anzuheben.

4. Armhaltung


„Vielen Anfängern fehlt die Körperspannung. Sie sinken sozusagen in sich zusammen. Gleichzeitig strecken sie die Arme zur Seite, um besser das Gleichgewicht halten zu können. Auch Angst ist ein häufiger Grund für diesen Fehler. In dieser Position kann man kein vernünftiges Fahrverhalten aufbauen, man hat keine Kontrolle und ein Stockeinsatz ist nicht möglich. Daher sollte man dringend danach schauen, diesen Fehler abzustellen“, rät die Skilehrerin. Eine konkrete Übung gegen diesen Fehler gibt es nicht. Man sollte eben versuchen, Körperspannung aufzubauen, das Gewicht auf den Talski legen, die Bergschulter nach vorne zu schieben und mit Vorlage Druck auf die Skispitzen zu geben. Dann kommt die richtige Körperposition von ganz alleine.

5. Zu aufrecht


„Vielen Anfängern fehlt die Lockerheit, sie verkrampfen, gehen ins Hohlkreuz und fahren viel zu aufrecht. Dadurch gehen sie auch nicht in die Knie und haben so keine Kontrolle über die Skier. Und je steifer man auf dem Ski steht, desto mehr spürt man die Buckel. Auch Belastungswechsel sind so nur schwer möglich“, sagt Petra Gollmayr. „Dieser Fehler entsteht meistens, wenn man Angst hat.“ Hier kann man beispielsweise beim Fahren die Hände auf oder auch zwischen die Knie nehmen. So wird man gezwungen, in die Knie zu gehen. Auch bewusst die Hoch-Tief-Bewegung zu übertreiben kann für mehr Lockerheit auf den Skiern sorgen.

Mehr Infos gibts unter www.ski-top.at

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