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Personal Beat – richtig trainieren im richtigen Takt

  • Christian Riedel
Viele Jogger hören Musik auf ihre Laufrunde. Dabei ist dir vielleicht schon aufgefallen, dass der Takt der Musik auch Auswirkungen auf das Lauftempo hat. Eine neue App für das Smartphone nutzt das aus, um das Training mit Musik zu optimieren.

Bei harten Tempoläufen hört man lieber harte, schnelle Musik, bei langsamen Läufen im GA1 Bereich sind langsame Takte besser geeignet. Denn schnelle Musik verleitet uns auch schneller zu laufen während langsame Takte unser Tempo eher drosseln. Insofern kann man mit der richtigen Musik im Ohr sein Lauftraining optimieren während die falsche Musik zum falschen Zeitpunkt eher kontraproduktiv wirkt.

Am besten wäre es, wenn sich die Musik automatisch dem Trainingsplan anpassen würde. Das klappt zwar noch nicht ganz, aber eine neue App fürs Smartphone, die von Studierenden der Hochschule Coburg entwickelt wurde, passt sich zumindest dem Trainingspuls an und steuert so, dass man innerhalb gewisser Grenzen bleibt. Läuft man zu schnell und geht der Puls nach oben, spielt das Smartphone ruhigere Musik, läuft man dagegen zu langsam und erreicht eine bestimmte Pulsfrequenz nicht, spielt die App schnellere Musik.

Der Technik-Trick steckt dabei im drahtlosen Kopfhörer. Dieser spielt nicht nur Musik, sondern misst auch direkt am Ohr des Sportlers die Pulsfrequenz und gibt die Information an das Gerät weiter. Dieses wählt dann unter allen Liedern aus, die man vorher natürlich in seinem Smartphone abgespeichert haben muss. „Personal beat“ heißt die App, die die Läufer bei ihrem Training unterstützen soll.

So funktionierts

Schon vor dem Training muss der Läufer auf seinem Smartphone eine Reihe von Liedern zusammenstellen, die ihn pushen oder beruhigen sollen. Welches Lied er zu hören bekommt, bestimmt der Kopfhörer, der am Ohr die Pulsfrequenz misst. Läuft man zu langsam, spielt das Smartphone schnelle Musik, ist der Puls über ein bestimmtes Limit, kommt Wohlfühlmusik aus dem zweiten Ordner. Jeder Läufer kann daher selber auswählen, welche Lieder ihn anstacheln und welche ihn eher beruhigen sollen. Zudem kann man die Listen so oft man will verändern. Den Puls soll man ebenfalls bereits vor dem Training einstellen können. Gleichzeitig kann man über einen GPS-Sensor die gelaufene Strecke messen und eine Historienfunktion dokumentiert die Trainingserfolge des Läufers.

Prof. Dr. Thomas Wieland, Leiter des Masterstudiengangs Informatik, machte deutlich: „Die drahtlose Sensorik spielt eine wichtige Rolle. Hier haben die Studenten bewiesen, dass sie die dahinter stehende Theorie gut in die Praxis umsetzen können.“ Leider ist die App noch nicht erhältlich. Die Verantwortlichen suchen aber bereits nach interessierten Firmen, um das Projekt auch für das breite Publikum zu realisieren.

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