Wer schreibt, gewinnt – Das gehört ins Trainingstagebuch istockphoto.com/mattjeacock

Wer schreibt, gewinnt – Das gehört ins Trainingstagebuch

  • Marco Heibel
In der Ratgeberliteratur wird vor allem Laufanfängern zum Führen eines Trainingstagebuchs geraten. Doch auch erfahrene Läufer und Kraftsportler sollten erwägen, ihre Trainingseinheiten schriftlich festzuhalten. Die Vorteile sind zahlreich.

Den Deutschen wird ja nachgesagt, ein überaus gründliches Volk zu sein. Da an den meisten Klischees auch etwas Wahres dran ist, dürfte es den wenigsten von Euch schwer fallen, auch noch Euer Training zu protokollieren. Neben vielen gratis angebotenen Online-Trainingstagebüchern, bei denen Du Deine Ergebnisse mit anderen teilen und diskutieren kannst, eignen sich vor allem Excel-Dateien. Diese haben den Vorteil, dass Du die Kategorien nach eigener Priorität gewichten kannst.

Trainingstagebuch für Ausdauersportler


Indem Du all Deine Trainingseinheiten schriftlich dokumentierst, kannst Du Deine Leistungen auch über einen längeren Zeitraum vergleichen. Ob Du Fortschritte gemacht hast oder in Deinen Leistungen stagnierst, wird so unbestechlich und objektiv festgehalten. Gefühle können einen täuschen, Zahlen nicht.



Außerdem ist ein Trainingstagebuch eine super Motivationshilfe: Wer bilanzieren kann, wann er welche Schwerpunkte gesetzt hat, tut sich leichter bei der Analyse. Auch Stolz auf die eigenen Leistungen schwingt ein Stück weit mit. Wer sieht, was er geleistet hat, schöpft neue Motivation. Und nach Verletzungen oder Tiefs kann Dir ein Blick auf Dein altes Leistungsvermögen Flügel verleihen. Getreu dem Motto: „Da war ich einmal, da komme ich wieder hin.“

Letzten Endes entscheidest Du selbst, was Du in Deinem Trainingstagebuch vermerken möchtest. Empfehlenswert sind aber die folgenden Kategorien:

- Datum
- Dauer des Trainings
- Art des Trainings (Laufen, Schwimmen, Radfahren, Langlauf, Inlineskaten etc.)
- Intensität des Trainings (Grundlagenausdauer, Tempotraining, Intervalle etc.
- zurückgelegte Distanz (ggf. auch Vermerk zur Route)
- durchschnittliche Herzfrequenz
- Bemerkenswertes: Gab es Beschwerden, extreme Wetterbedingungen, die Einfluss auf das Training genommen haben?

Ebenfalls interessant:
- subjektives Gefühl beim Training; darstellbar in Farben (grün = gut, gelb = ok, rot = schlecht) oder in Zahlen (10 = super, 1 = ganz schlechtes Gefühl beim Training)
- ggf. auch Ruhepuls vor dem Training sowie Erholungspuls (drei bis fünf Minuten nach Ende der Einheit gemessen)
- ggf. Durchschnittsgeschwindigkeit, Höhenmeter
- ggf. Zwischenzeiten und Endzeit (bei Belastungstests)
- ggf. Kalorienverbrauch
- ggf. Am Ende einer Woche, eines Monats oder Jahres Bilanz ziehen über zurückgelegte Kilometer und den Anteil extensiver und intensiver Inhalte

Trainingstagebuch für Kraftsportler


Auch Kraftsportler können von einem Trainingstagebuch enorm profitieren. Idealerweise bereiten sie sich ohnehin auf ihre Workouts vor. Warum dann nicht auch die Ergebnisse und die erbrachten Leistungen schriftlich festhalten? So kannst Du beispielsweise rückblickend feststellen, warum Deine Leistungen stagnieren und an welchen „Schrauben“ Du drehen musst, um Dein Training zu optimieren.

Das gehört in ein Krafttagebuch:

- Datum
- Dauer des Workouts
- Art des Wortkouts (Serie oder Zirkel; isolierte oder komplexe Übungen; Schwerpunkt Kraftausdauer, Schnellkraft, Maximalkraft etc.; Schwerpunkt Ganzer Körper, Beine, Rumpf, Oberkörper etc.)
- Bezeichnung der Übungen
- Zahl der Sätze und Wiederholungen
- Gewicht/Widerstand
- subjektives Gefühl beim Training
- ggf. Dauer der Pausen
- ggf. Befinden an den Folgetagen (Muskelkater, schlechter Schlaf, Abgeschlagenheit)
- hilfreich auch: mehrmals im Jahr Gewicht, Körperfettanteil etc. ermitteln und mit alten Werten vergleichen

 

Kontakt

Copyright © 2017 netzathleten