Vergleichen lohnt sich nicht - Herr der Rettungsringe - Teil 7 Jörg Birkel

Vergleichen lohnt sich nicht - Herr der Rettungsringe - Teil 7

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Woche 4: „Das sollten doch mal Beine werden.“ Genau wie Mark, geht es sicherlich einigen beim Blick auf verschiedene Oberarme, die zuvor noch nie in einem Fitnessstudio trainiert haben. Im Vergleich zum ein oder anderen Oberarm, kann der eigene Bizeps schon mal mickrig aussehen.

Sich mit anderen Sportlern zu vergleichen, macht aber keinen Sinn. Im Gegenteil, es ist besser, die eigenen Erwartungen herunter zu schrauben. Man braucht Zeit, um Muskeln aufzubauen. Über Nacht geht das nicht, egal wie intensiv man trainiert. Und die meisten fitten Sportler im Fitnessstudio formen ihren Körper bereits seit Jahren. Hingucken ist natürlich erlaubt, aber man muss das Gesehene auch richtig einordnen.

Vor allem Männer neigen dazu, sich ständig mit anderen zu messen. Wenn der Nachbar mehr Gewicht auflegt, wollen viele unbedingt mithalten. Auch wenn die Technik darunter leidet. Mit Biegen und Brechen lässt sich ein zu schweres Gewicht irgendwie stemmen, nur der Nutzen bleibt dabei auf der Strecke. Dann sollte man sich vor Augen halten, warum man eigentlich trainiert.

Beim Krafttraining ist jeder sich selbst der Nächste


Letztlich geht es beim Krafttraining um Dich selbst. Nicht der Kumpel oder der Nachbar sind der richtige Maßstab, sondern das individuelle Trainingsgewicht bei jeder Übung. „Es ist besser ein paar Scheiben weniger auf die Hantel zu packen und dafür sauber zu trainieren“, sagt Personal Trainer Philip Schmieder. Und mit der Zeit, wirst Du damit mehr Fortschritte erzielen als Du mit Pfuscherei erreichst.

Immer wieder erstaunlich ist auch die verschobene Selbstwahrnehmung. Genau wie Magersüchtige im Spiegel ein verzerrtes Bild von der Realität wahrnehmen, geht es auch manchem Fitnessanfänger. Zugegeben, Anorexie ist eine ernst zunehmende Krankheit und von daher nicht wirklich mit unseren Alltagsproblemen vergleichbar. Besonders prägend dabei ist aber das gestörte Selbstbild. Unsere Wahrnehmung hängt von unseren Erwartungen ab.

Fitness-Anfänger mit verzerrter Selbstwahrnehmung


Wenn ich von mir selber glaube, ich sei zu dick, dann sehe ich im Spiegel auch die ungeliebten Pfunde. Viel schlimmer noch, ich nehme besonders die Dinge an mir wahr, die mir nicht gefallen. So ähnlich ist es auch bei Fitnessanfängern. Statt das eigene Bild an der durchtrainierten Figur eines Leistungssportlers zu messen, sollte man sich die Relation bewusst machen. Wer athletisch aussehen will, muss dafür eine Menge Disziplin aufbringen, lange trainieren und sich ausgewogen ernähren.


Mark ist so ein typisches Beispiel. Obwohl er noch nie zuvor Krafttraining gemacht hat, bringt er eine gute genetische Veranlagung mit. Seine Oberarme sind bereits ziemlich dick und gut definiert. Das führte zu einer interessanten Erfahrung. Am letzten Wochenende musste Mark beruflich nach Stuttgart und hat bei Fitness First alleine trainiert. Beim Bankdrücken hat er 50 Kilo aufgelegt. Ein Gewicht, das er sicher und ohne Hilfestellung bewegen kann. „Ein Studiomitglied fragte mich daraufhin, ob das nicht etwas wenig Gewicht für meine Arme sei“, berichtete ein erstaunter Mark hinterher. Ja, so kann man sich täuschen. Marks Arme sehen nämlich schon gut aus, aber dennoch ist das gewählte Trainingsgewicht für seine Verhältnisse genau richtig.

Übrigens, wie viel Gewicht man maximal anheben kann, hängt nicht nur vom Armumfang ab, sondern auch von der inter- und intramuskulären Koordination. Umso besser die beteiligten Muskelgruppen und die einzelnen Muskelfasern miteinander arbeiten, desto größer ist die Maximalkraft. Und davon hängt wiederum das jeweils optimale Trainingsgewicht ab.

Jörg Birkel


Begleitet wird die Strandfigur-Aktion von:
Diplom-Sportwissenschaftler Philip Schmieder
Personal Trainer bei Fitness First



Weitere Einblicke in Marks Trainings- und Ernährungsplan gibt es in den nächsten Wochen.

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