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Verletzte Sportler brauchen nicht zu hungern

  • Marco Heibel
Für einen Sportler ist es ein Horrorszenario: Einmal falsch aufgetreten oder unglücklich gefallen und schon muss man ein paar Wochen pausieren. Um in der Trainingspause nicht unnötig zuzulegen, achten viele in dieser Phase auf eine geringe Kalorienzufuhr – zu Unrecht, wie eine italienische Studie zeigt.

Wer eine sportliche Zwangspause einlegen muss, sollte sich nicht auch noch in Ernährungsfragen quälen müssen. Das hat nichts mit moralischer Gerechtigkeit zu tun, sondern ist ein Beitrag zum Erhalt der Muskelmasse.

Studie: Normale Kalorienzufuhr auch in der Pause aufrecht erhalten

Italienische Wissenschaftler haben mit Hilfe einer modernen Scan-Technologie herausgefunden, dass körperliche Inaktivität in Kombination mit einer eingeschränkten Kalorienzufuhr die Muskelpakete von Sportlern schrumpfen lassen.

Hierbei untersuchten die Forscher neun gesunde Probanden, und zwar unter folgenden vier Szenarien: Walking bei normaler Kalorienzufuhr, Walking bei um 20 Prozent reduzierter Kalorienzufuhr, Bettruhe bei normaler Kalorienzufuhr und Bettruhe bei 20 Prozent reduzierter Kalorienzufuhr.

Die Wissenschaftler untersuchten anschließend die Auswirkungen auf den Proteinhaushalt der Probanden, mit dem Ergebnis, dass die Probanden bei Bettruhe und gleichzeitiger reduzierter Kalorienzufuhr wesentlich mehr fettfreie Muskelmasse einbüßten als in jeder anderen Phase – eben auch als bei Bettruhe mit einer „normalen“ Kalorienzufuhr.

Wer also eine Zwangspause einlegen muss, sollte entsprechend dieser Ergebnisse seine Ernährung wie gewohnt fortführen. Insbesondere Sportler, die von ihrer Kraft leben, würden sich wohl leichter tun, ein bisschen Fett wieder weg zu trainieren als einst vorhandene Muskelmasse wieder aufbauen zu müssen. Und wem macht es schon Spaß, sich Kalorien zu verkneifen, wenn er verletzt ist?

Quelle: American Journal of Clinical Nutrition

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