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Mythos Kurzkettige Kohlenhydrate

  • Marco Heibel
Der so genannte Glykämische Index (GI) beschreibt, wie sich Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Umso schneller die darin enthaltenen Kohlenhydrate vom Körper resorbiert werden, desto größer die Schwankung des Blutzuckers. Doch deren Kettenlänge spielt dabei offenbar keine übermäßig große Rolle.

Low-Carb-Diäten sind im Trend. Durch die Reduzierung des Kohlenhydratanteils in der Nahrung soll der Insulinspiegel kontrolliert werden. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder der Begriff „Glykämischer Index“ auf. Lebensmittel mit einem hohen GI enthalten besonders viele kurzkettige Kohlenhydrate, die besonders schnell ins Blut gelangen und dort für starke Schwankungen des Insulinspiegels sorgen.



Der Maßstab für die Einordnung von Lebensmitteln in den Glykämischen Index ist Glukose (Traubenzucker), deren Resorptionsgeschwindigkeit mit 100 definiert wurde. Ein hoher GI – also ein Wert über 100 – gilt für Abnehmwillige als ungünstig.

Nicht die Kettenlänge, sondern die Zusammensetzung entscheidet


Erstaunlicherweise ist es aber nicht die Kettenlänge der Kohlenhydrate, die den GI am stärksten beeinflussen, sondern deren Zusammensetzung. Stärkehaltige Lebensmittel, wie Weißbrot oder gekochte Kartoffeln enthalten zwar besonders langkettige Kohlenhydrate, dennoch haben sie einen recht hohen GI (>70).

Lebensmittel mit einem hohen Faser- und Ballaststoffanteil hingegen haben einen niedrigeren GI (<50), auch wenn sie, wie die meisten Obst- und Gemüsesorten, sehr viele kurzkettige Kohlenhydrate (Fruktose, Saccharose, Glukose) enthalten.

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