Deutschland bei neuer BMI-Studie auf Platz vier istockphoto.com/ereidveto

Deutschland bei neuer BMI-Studie auf Platz vier

  • Marco Heibel
Studien zum Übergewicht werden mittlerweile von verschiedenen Organisationen und unter den unterschiedlichen Kriterien durchgeführt und veröffentlicht. Dieses Mal hat die Weltgesundheitsorganisation WHO eine solche Untersuchung vorgenommen. Die Zahlen verheißen für uns Deutsche wenig Gutes.

Was das Sammeln von Europameistertiteln angeht war 2009 ein erfolgreiches Jahr für Deutschland: Im Fußball etwa holten sich die U17, die U21 und die Frauen die kontinentale Krone; von errungenen Titeln in anderen Disziplinen ganz zu schweigen.

Unrühmlicher Titel: BMI-Europameister


Nun, wo es auf das Jahresende zugeht, ist noch ein weiterer Titel hinzugekommen, über den man sich allerdings weniger freuen dürfte: Deutschland ist BMI-Europameister. 66,5 Prozent der Bevölkerung ist übergewichtig. Das ergab eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bei der der Anteil der Menschen mit einem BMI von 25 und mehr in Relation zur Gesamtbevölkerung gesetzt wurde. Kleines (bzw. dickes) Trostpflaster: Weltweit gibt es drei Länder, in denen der Anteil der Übergewichtigen noch höher ist.

Überraschungsweltmeister Amerikanisch-Samoa


Zu viel ungesundes Essen und zu wenig Bewegung gelten seit jeher als Hauptursache für Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit – Attribute, die man eigentlich mit Industrienationen in Verbindung setzt. Umso größer ist die Überraschung, dass der „WM-Titel” an ein Land geht, das nicht unbedingt durch seine Wirtschaftskraft von sich reden macht: Amerikanisch-Samoa.



Dennoch lässt sich der Spitzenplatz der kleinen Inselgruppe (knapp 60.000 Einwohner) erklären: Die „Ernährungskultur” der Ersten Welt hat auch die Südsee erreicht, und die Preise für Junk-Food sind hier so gering, dass dies eine ernsthafte Konkurrenz für die nationale Küche darstellt. 93,5 Prozent Übergewichtige sind die Folge.

Die Sportart Nummer eins auf Samoa ist Rugby, ein Viertel der Inselbevölkerung spielt es aktiv. Nun haben Rugbyspieler von Haus aus einen etwas höheren BMI, ohne gleich dick sein zu müssen. Die Frage ist eben immer, wie viel Bedeutung man dem BMI beimisst.

Die Top Ten der Länder mit dem höchsten BMI-Anteil


1. Amerikanisch-Samoa: 93,5 Prozent
2. Kiribati: 81,5 Prozent
3. USA: 66,7 Prozent
4. Deutschland: 66,5 Prozent
5. Ägypten: 66 Prozent
6. Bosnien-Herzegowina: 62,9 Prozent
7. Neuseeland: 62,7 Prozent
8. Israel: 61,9 Prozent
9. Kroatien: 61,4 Prozent
10. Großbritannien: 61 Prozent

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