Low-Carb: Wo ist überall Zucker drin? Thinkstockphotos.de

Low-Carb: Wo ist überall Zucker drin?

  • Jörg Birkel
Immer mehr Ernährungsexperten empfehlen heutzutage eine kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise. In westlichen Industrienationen konsumieren wir viel zu viel Zucker. Häufig sogar, ohne dass es uns bewusst ist. Zucker lauert in vielen Lebensmitteln.

Grundsätzlich ist Zucker an sich weder gut noch schlecht. Zucker ist ein Makronährstoff und gehört zu den Kohlhydraten. Alle Kohlenhydrate bestehen aus einem oder mehreren Zuckermolekülen. Man spricht hier von Einfach-, Zweifach- oder Mehrfahrzuckern.

Der Einfachzucker Glukose (Traubenzucker) ist quasi die Universalwährung des Körpers. Er liefert uns Energie, die wir für das Überleben und Fortbewegung benötigen. Auch Fruktose (Fruchtzucker) gehört zu den Einfachzuckern. Verbindet man diese beiden Moleküle miteinander erhält man den Zweifachzucker Saccharose, den wir auch als Haushaltszucker kennen.

Verkettet man viele Glukose-Moleküle miteinander, erhält man so genannte Mehrfachzucker, die wir als Stärke (pflanzliche Speicherform) oder als Glykogen (tierische Speicherform) kennen. Beide gehören zu den Kohlenhydraten. Zucker ist also von Natur aus bereits in unterschiedlicher Form in vielen Lebensmitteln enthalten.

Warum ist eigentlich Zucker in Lebensmitteln?

Natürliche Kohlenhydratquellen sind beispielsweise Früchte, Gemüse oder Nüsse. Es gibt aber auch Lebensmittel, die sind künstlich mit Zucker versetzt. Da stellt sich die berechtigte Frage, warum das eigentlich so ist? Das hat aus Sicht der Industrie mehrere Gründe:

  • Zucker ist ein Geschmacksträger.
  • Zucker konserviert.
  • Zucker ist billig zu produzieren.
  • Zucker kann abhängig machen.

Das Problem: Wir verzehren heute zu viel Zucker. Das macht auf Dauer nicht nur dick, sondern auch krank. Viele Zivilisationserkrankungen wie Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auf übermäßigen Zuckerkonsum zurückzuführen. Deshalb ist es gesünder, wenn man den Zuckerkonsum einschränkt und möglichst auf natürlich Zuckerquellen zurückgreift, statt künstlich gesüßte Produkte zu verzehren.

Leider ist in fast alle industriell gefertigten Produkten Zucker enthalten. Ob ein Produkt Zucker enthält, kann man sehr schnell auf der Packungsbeilage herausfinden. Häufig steht da Zucker bei den Inhaltsstoffen, manchmal versteckt er sich aber auch hinter anderen Begriffen. Wenn auf der Beilage einer der folgenden Begriffe auftaucht, dann ist das Produkt künstlich gesüßt:

  • Zucker
  • Glukose
  • Fruktose
  • Maltose
  • Dextrose
  • Maltodextrin
  • Fruktosesirup
  • Glukosesirup
  • Honig
  • Zuckercouleur
  • Invertzucker
  • Kandisfarin
  • Laktose
  • Maissirup
  • Melasse
  • Raffinade
  • Sorbit
  • Xylit

Die Liste ist lang und täuscht den unwissenden Käufer über die tatsächlichen Inhaltsstoffe eines Produktes. Im Grunde enthalten fast alle industriell weiterverarbeiteten Speisen in irgendeiner Form Zucker. Und häufig ist es nicht wirklich ersichtlich, was in den Produkten wirklich alles drinsteckt.

Folgende Produktgruppen enthalten Zucker:

  • Backwaren
  • Süße Getränke
  • Mehlspeisen
  • Fertiggerichte
  • Fertigsaucen
  • Süßigkeiten

Wer sich gesund und natürlich ernähren will, sollte daher besser auf Fertigprodukte verzichten, und sich sein Essen selber zubereiten. Idealerweise greift man dabei auf natürliche und frische Zutaten zurück. Dann kann man auch sicher gehen, dass keine versteckten Zucker enthalten sind.

Grundsätzlich enthalten Obst und Gemüsesorten wie Kartoffel oder Süßkartoffeln zwar auch Zucker, aber wenn man schon mal den künstlichen Zucker vom Speiseplan verbannt, ernährt man sich bereits kohlenhydratreduziert im Sinne einer natürlichen Ernährung.

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