Literatur-Recherche - Low-Carb-Diät begünstigt Fettleber Thinkstockphotos.de

Literatur-Recherche - Low-Carb-Diät begünstigt Fettleber

  • Jörg Birkel
Extreme und einseitige Diäten können einen negativen Einfluss auf den Stoffwechsel haben und Krankheiten begünstigen. Eine ketogene Ernährungsweise (low-carb) könne zur Entwicklung einer Fettleber führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine US-Studie.

Über die Hälfte der Menschen in westlichen Industrienationen sind übergewichtig und eine steigende Anzahl davon gilt sogar als adipös. Das ist Grund genug, das Übergewichtsproblem und die gesundheitlichen Folgen davon regelmäßig zu untersuchen. Schließlich entwickeln immer mehr Übergewichtige beispielsweise eine Insulin-Resistenz, Typ-2-Diabetes oder eine nicht-alkoholbedingte Fettleber.

Und die gesteigerte Einlagerung von Fett in die Leber hat Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel. Es kommt zu entzündlichen Vorgängen in der Leber und die Verstoffwechselung von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen ist beeinträchtigt. Die Diagnose von Lebererkrankungen wird über einen gesteigerten Leberenzym-Level gestellt.

Wissenschaftler der Washington Universität in St. Louis haben in einer Literatur-Recherche nun den Zusammenhang zwischen der Ausbildung einer nicht-alkoholbedingten Fettleber und verschiedenen Ernährungsweisen untersucht. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass eine langfristige Low-Carb- oder auch ketogene Diät zur Ausbildung einer Fettleber beitragen könne, während kurzfristige Diäten kaum Einfluss auf die Leberfunktion hätten.

Unsere Meinung: Man kann alles übertreiben. Extreme und vor allem einseitige Ernährungsweisen können sicherlich einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Die Zusammenhänge, die zur Ausbildung von einer Fettleber durch die kohlenhydratarme Ernährung führten, konnten die Forscher in ihrer Literatur-Recherche leider nicht erklären.

Möglicherweise führt eine gesteigerte Fettaufnahme auch zu einer gesteigerten Einlagerung von Fetten in die Leber. Es können aber auch andere Faktoren eine Rolle spielen. So lange hier keine Fakten auf dem Tisch liegen, sollte man sich von solchen Studien nicht verunsichern lassen.

Insgesamt ernähren sich die meisten Menschen in Industrienationen zu kohlenhydratlastig, sodass eine bewusste Kohlenhydrat-Reduzierung grundsätzlich zu empfehlen ist. Man sollte es halt nur nicht übertreiben. Kohlenhydrate an sich sind ja nicht schlecht, nur die gehäufte Zufuhr in Form von Industriezucker und Getreideprodukte hat nachteilige Folgen. Gegen eine Aufnahme von Kohlenhydraten aus Obst und Gemüse spricht dagegen wenig.

(Quelle: Current Opinion Clinical Nutrition & Metabolic Care)

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