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Täuschung oder Marketing – Lebensmittelklarheit.de deckt auf

  • Jörg Birkel
Aromen statt echter Früchte, Formfleisch statt Schinken oder ungenaue Etiketten – wer im Warendschungel in Deutschen Supermärkten den Überblick behalten will, muss schon ganz genau hinschauen, wenn er der teils irreführenden Werbung nicht auf den Leim gehen will.

Immer wieder kommt das Thema in den Medien hoch: Werbung und Etiketten von vielen Lebensmitteln verheißen uns auf den ersten Blick etwas ganz anderes, als das, was tatsächlich verpackt wurde. Luisiana Flusskrebse kommen tatsächlich aus China, Schinken wird aus Formfleisch hergestellt oder traditionelle Zutaten wie Olivenöl und Pinienkerne in Pesto durch billigere Zutaten wie Cashewkerne und Sonnenblumenöl ausgetauscht.

Da ist es selbst für aufgeklärte Verbraucher teilweise schwierig, den Überblick zu behalten. Wenn Du vermeiden willst, unerwünschte Inhaltsstoffe zu Dir zu nehmen, bleibt Dir kaum etwas anderes übrig, als alle Zutaten frisch vom Markt oder Bauernhof zu kaufen und selbst zuzubereiten. Dann weißt Du wirklich, was in Deinem Essen drin ist.

Nicht immer ist drin, was drauf steht

In unseren hektischen Zeiten ist das aber nicht für jeden machbar. Und Produkte wie Wurst und Käse kann man auch nicht mal eben selber machen. Es wäre also wünschenswert, wenn man im Supermarkt auf einen Blick erkennen könnte, was man da vor sich hat. Leider ist das nicht immer so und in vielen Fällen bewegen sich die Hersteller leider sogar im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften.

Eine echter Betrug liegt selten vor. Einen Überblick darüber, bietet seit 2011 die Internetseite Lebensmittelklarheit.de. Das Projekt der Verbraucherzentralen wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Initiative "Mehr Klarheit und Wahrheit bei der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln" finanziell gefördert.

Das Ziel ist es, Verbraucher über Täuschungen, aber auch über gesetzliche Regelungen aufzuklären. Dabei wird der Verbraucher aktiv eingebunden und kann Fälle melden, in denen er sich getäuscht fühlt. Bis Juli 2012 sind rund 5600 Meldungen eingegangen. Nach Prüfung sind etwa 230 Produkte in die Rubriken getäuscht, geändert oder erlaubt einsortiert worden.

Die Initiative zeigt Wirkung

Die Produkte werden allerdings nicht einfach nur an den Pranger gestellt, sondern deren Hersteller über die Verbraucherbeschwerde informiert. Mit Erfolg: In vielen Fällen reagierten die Hersteller und änderten den Mangel ab.

Auch Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) nannte laut einem Bericht der Bildzeitung das Internetportal einen großen Erfolg, weshalb man das Projekt weiter fördern wolle. „Ich kann der Wirtschaft nur raten, die Chance zum Dialog mit ihren Kunden noch intensiver zu nutzen”, sagte Aigner.

Auf der Internetseite www.lebensmittelklarheit.de kann man daher auch weiterhin Fälle von Etikettenschwindel melden und sich ausgiebig informieren.

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