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Refeed Days - Wie sinnvoll sind Ladetage?

  • Jörg Birkel
Viele Diätwillige kennen das Problem: Am Anfang einer Diät purzeln die Pfunde wie von selbst, doch mit der Zeit verlangsamt sich dieser Prozess und kommt nicht selten zum Stillstand. Ein gezieltes Unterbrechen der strikten Diät könnte neue Impulse geben.

Gemeint sind so genannte Ladetage oder Refeed Days. Manche Diätratgeber empfehlen regelmäßige Sündentage, an denen man ganz bewusst zu viel isst. An solchen Tagen sind all jene kleinen und großen Sünden erlaubt, die man sich eventuell während einer Diät verkneift.

Wie sinnvoll sind solche Ladetage wirklich?

Grundsätzlich sollte man extreme Ernährungsgewohnheiten meiden. Alles, was radikal ist, verspricht zwar schnelle Erfolge, lässt sich im Alltag aber kaum durchhalten. Der gesündere, aber auch langsamere Weg zu einer schlanken Figur ist eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.

Eine ausgewogene Ernährung zeichnet sich dadurch aus, dass Du alle Lebensmittel in Maßen zu Dir nimmst. Alkohol, Fast Food, Zucker und Fett – alles ist erlaubt, so lange Du damit nicht übertreibst. Der Verzicht auf absolute Verbote reduziert Heißhunger-Attacken.

Einseitige Crash-Diäten wecken dagegen erst Recht die Begierde auf die verbotenen Früchte. Für den Kopf ist es dann viel schwerer, die Ernährungsregeln einzuhalten. An dieser Stelle machen gezielte Lade- oder Sündentage durchaus Sinn. Statt dauerhaft Verzicht zu üben, gestattet man sich an einem oder zwei Tagen in der Woche die begehrten Schlemmereien. Das sorgt für neue Motivation, an den Folgetagen die Diätregeln wieder zu befolgen.

Den Stoffwechsel durch Ladetage ankurbeln

Außerdem kommt der Stoffwechsel durch ein gezieltes Kalorienüberangebot wieder in Schwung. Insbesondere kalorienreduzierte Diäten können nämlich dazu führen, dass der Stoffwechsel auf Sparflamme geht, weil dem Körper eine anhaltende Hungersnot suggeriert wird.

Bekommt er dagegen ausreichend Energie, wird der Stoffwechsel wieder angekurbelt. Dadurch steigt der Verbrauch in den Folgetagen an. Das klingt zwar erstmal paradox, aber regelmäßige Ladetage helfen dabei, den Kalorienumsatz hoch zu halten.

Ein weiteres Argument, welches für regelmäßige Sündetage spricht: Statt ganz auf geliebte Speisen zu verzichten, darfst Du Dir diese an ein oder zwei Tagen in der Woche erlauben. Das ist gut für die Motivation und beugt Heißhunger-Anfällen vor.

Einseitig oder vielseitig?

Insbesondere bei Low-Carb-Diäten (Atkins, Steinzeit, Paleo, etc.) gibt es noch einen weiteren Vorteil: Durch die kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise sind die Glykogenspeicher dauerhaft stark entleert. Beim Sport treiben merkt man das besonders; es fehlt die Energie für intensive Trainingseinheiten. Durch Ladetage in regelmäßigen Abständen werden die Glykogenreserven immer wieder mal aufgefüllt und der Körper wird leistungsfähiger.

Es gibt also durchaus Argumente, die für Ladetage sprechen. Zumindest, wenn man durch striktes Diäthalten abnehmen möchte. Auf lange Sicht scheint eine ausgewogene Ernährung aber immer noch die bessere Alternative zu sein, weil fast jedes strenge Diätkonzept an der Alltagstauglichkeit scheitert.

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