Vorstellung von „Was bewirkt…?“-Experten Volker Mehl Volker Mehl

Vorstellung von „Was bewirkt…?“-Experten Volker Mehl

  • Maria Poursaiadi
Mit der Kochreihe „Was bewirkt…?“ zeigt Ayurveda-Experte Volker Mehl eine neue Perspektive der Ernährung. Alle zwei Wochen erscheint im netzathleten-Magazin ein neues ayurvedisches Rezept mit viel Hintergrundwissen zu verschiedenen Grundnahrungsmittel und deren Wirkung auf Körper und Geist und die Information, was die jeweilige Mahlzeit für den Leistungssportler bringt.

Wenn man sich Volker Mehl ansieht, glaubt man wohl kaum, dass dieser große, mit beiden Beinen im Leben stehende Mann irgendetwas mit Ayurveda zu tun haben könnte. Auf den ersten Blick könnte man von einem Puzzlestück sprechen, das einfach nicht ins Bild passt. Hört man aber Volker von Ayurveda sprechen, klart alles immer stärker auf. Seine logischen Ansätze vor allem was die ayurvedische Ernährungslehre anbetrifft, sind durchdacht und stimmig – und einem wird plötzlich klar, nicht Volker ist das unpassende Puzzlestück, sondern die eigene Denke über eine über 5.000 Jahre alte und bewährte Heilkunst.

Volker Mehl wurde 1976 in Mannheim geboren. Er wuchs in Südhessen auf und lebt mittlerweile in München. Seine beruflichen Anfänge führen über viele Umwege. Er studierte eine Weile Theologie und versuchte sich in einer Ausbildung als Versicherungskaufmann, bis er 2006 endlich seine persönliche und berufliche Bestimmung als Ayurveda-Gesundheitsberater gefunden hatte. Mittlerweile hat er seine eigene Ayurveda-Kochschule, tritt in verschiedenen Kochshows auf und berät zudem viele Leistungssportler, darunter auch Profis wie Langlauf Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle. Auch Hotel- und Gastronomiebetriebe lassen sich von ihm bei der Umsetzung und Konzeption von ayurvedischen und veganen Speisen beraten. So zum Beispiel, das fünf Sterne Boutique Hotel Louis in München und das Mediterana in Köln, Europas größte Sauna und Wellnessanlage.

Seine Freude daran, das Thema Ayurveda zu vermitteln, spüren alle, die Volker Mehl bei seiner Arbeit erleben. In unserem Interview verrät er, was ihn an Ayurveda fasziniert:
netzathleten: Wie kommt ein gebürtiger Südhesse dazu, Ayurveda-Gesundheitsberater zu werden?
Volker: Zugegeben ist Südhessen nicht gerade bekannt als Ayurveda Hochburg und stellenweise glauben einige aus meinem Heimatort immer noch, ich organisiere Verkaufsabende für Aloe Vera. Das war übrigens auch einer der Gründe, warum ich nach München gekommen bin, da man hier doch schon deutlich weiter in dieser Beziehung ist. Zu Deiner Frage: ich bin vor über 20 Jahren das erste Mal in Kontakt mit ganzheitlichen Heilmethoden gekommen. Mein Vater war an einem Plasmozytom erkrankt, einer seltenen Kombination aus Blut- und Knochenkrebs. Er wurde von seinem damaligen Hausarzt auch mit ganzheitlichen Therapien behandelt und das sehr erfolgreich. Denn er wurde aus dem Krankenhaus mit der Prognose einer Lebenserwartung von nur noch 6 Monaten entlassen und dank der alternativen Verfahren wurden immerhin 11 Jahre daraus. Das hat mich extrem beeindruckt, und von da an stand für mich fest, dass ich irgendwann auch einmal in diesem Bereich arbeiten möchte. Nach diversen Umwegen bin ich auf Ayurveda gestoßen. Ich war von Anfang an fasziniert und habe mich 2006 in Ayurveda ausbilden lassen. Innerhalb dieser Ausbildung habe ich gespürt, dass mein Hauptinteresse im Bereich der Ernährung und Kräuterheilkunde liegt, und da kochen schon immer meine große Leidenschaft war, lag es nahe in diese Richtung zu gehen.

netzathleten: Was bedeutet Ayurveda für Dich persönlich? Wie hat es Dein Leben beeinflusst?
Volker Mehl: Ich stehe morgens mit Ayurveda auf und gehe abends mit Ayurveda ins Bett. Dank Ayurveda habe ich eine ganz andere Sensibilität mir und meiner Umwelt gegenüber entwickelt. Ayurveda hat ganz viel mit Respekt und Wertschätzung seiner selbst zu tun. Im Ayurveda sieht man jeden Einzelnen als Teil eines Ganzen, und nur, weil ich einen Laptop bedienen kann, stehe ich nicht außerhalb dieses Systems. Ich bin nur ein Sandkörnchen in der Wüste und nicht der König der Wüste. Dieses Bewusstsein hat für mich auch nichts mit willenloser Fügung zu tun, sondern mit der Gewissheit, Teil von einem größeren Ganzen zu sein.

Dieses Wissen ist die Grundlage vieler ayurvedischer Empfehlungen. Ich persönlich bin vor allem resoluter geworden, was meine Ernährung angeht. Konkret heißt das, ich esse nicht mehr gedankenlos irgendetwas, nur damit ich was im Magen habe. Denn Nahrung ist die elementare Essenz für unser geistiges und körperliches Wohlbefinden. Ich laufe ja auch nicht mit einem Hammer um mein Auto und schlage Dellen rein, warum sollte ich es dann mit meinem Körper machen?!

netzathleten: Nun ist es ja so, dass viele Menschen in Deutschland dem Ayurveda kritisch gegenüber stehen. Welche Erfahrungen hast Du bisher gemacht, und konntest Du die Kritiker eines Besseren belehren?
Volker Mehl: Meiner Erfahrung nach ist oft das Hauptproblem, dass viele eigentlich gar nicht wirklich wissen, was Ayurveda konkret bedeutet und was sich dahinter verbirgt. Die meisten Menschen kennen Ayurveda als Posten im Wellness-Prospekt von ihrem Urlaubshotel. Aber das ist nur ein minimaler Ausschnitt und übrigens auch nicht ganz ohne Risiken, denn nicht für alle ist jede Therapie gleich gut geeignet. Aber wenn sich die Leute mal auf Ayurveda einlassen, sind viele erstaunt, wie einfach und logisch es ist. Von Grundsatz geht es im Ayurveda nicht darum, jemanden zu belehren, oder zu beweisen, dass es der allein seligmachende Weg ist. Ayurveda ist vielmehr eine Einladung, auf diesen Jahrtausende alten Wissensschatz zurück zu greifen, um seine körperliche und seelische Balance so lange es geht im Gleichgewicht und damit gesund zu erhalten.

netzathleten: Und wie bringst Du das dem kritischen Leser bei?

Volker Mehl: Wir Menschen funktionieren in erster Linie über die Sinne, und ich bin in der glücklichen Lage, beim Kochen alle Sinne ansprechen zu können. So kann ich mir lange Erklärungen sparen, denn die Leute haben Ayurveda konkret auf dem Teller und können so erfahren, was Ayurveda ausmacht. Ich möchte vor allem eine neue Perspektive der Ernährung und des Kochens vermitteln. Im Ayurveda ist alleine schon das Kochen selbst eine wunderbare Mischung aus Achtsamkeit, Selbstachtung, Genuss und Lebensfreude.

netzathleten: Ayurveda zum Kennenlernen also. Was hast Du denn für den Leser im Angebot?
Volker Mehl: In meiner Kochschule kann man regelmäßig Ayurvedakochkurse belegen, die sowohl für Einsteiger wie für Ayurveda-Insider geeignet sind. Daneben biete ich individuelle Ernährungsberatungen und Kochworkshops an. Neben den Kursen in der Kochschule bin ich auch regelmäßig deutschlandweit zu Seminaren und Workshops unterwegs. Ab Oktober auch verstärkt in München zu gemeinsamen Yoga und Ayurveda Workshops im Jivamukti Yoga Center von Dr. Patrick Broome in Schwabing.

netzathleten: Du machst mit uns die Kochreihe „Was bewirkt…?“. Was soll dem Leser dabei vermittelt werden?

Volker Mehl: Vor allem das immense Potential der ayurvedischen Ernährung für Leistungssportler. Gerade hier bietet die hoch individuelle Betrachtungsweise des Ayurveda interessante Ansätze und Konzepte.

netzathleten: Danke Volker. Wir sind schon super gespannt auf Deine Rezepte!
Volker Mehl: Sehr gerne.

 

 


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