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Depressionen bei Fußballern scheinbar weit verbreitet

Die wohl bekanntesten Fälle von Fußballern, die an Depressionen erkrankt sind, sind die von Robert Enke und Sebastian Deisler. Dass sie keine Einzelfälle bestätigt nun (erneut) eine aktuelle Untersuchung.
Die Spielergewerkschaft FIFPro hat heute Zahlen veröffentlicht, denen zufolge rund ein Drittel der aktiven Spieler an Depression oder Angstzuständen leiden. Besonders im Zusammenhand mit Verletzungen treten die mentalen Probleme auf. Wer sich wenigstens drei Mal in der Karriere verletzt hatte, zeigte zwei bis viermal häufiger psychische Probleme als Nicht-Verletzte.

Basis der Untersuchung bildeten 607 aktive und 219 ehemalige Spieler aus Belgien, Chile, Finnland, Frankreich, Japan, Norwegen, Paraguay, Peru, Spanien, Schweden und der Schweiz. Von den Aktiven waren 38 Prozent betroffen, bei den Ehemaligen lag die Zahl bei 35 Prozent. FIFPro-Chefmediziner Vincent Gouttebarge sagte: „Wir erhoffen uns, dass alle Beteiligten im Fußball unterstützende Maßnahmen ergreifen werden, damit Diejenigen, die an psychischen Problemen erkrankt sind, wissen, dass sie nicht alleine sind.“

Depression in Deutschland

Dieser Wunsch von Gouttebarge ist aber auf den Umgang mit Depressiven generell übertragbar. In Deutschland leidet etwa jeder fünfte einmal in seinem Leben unter einer Depression. Laut der Techniker Krankenkasse nahmen die Fehltage aufgrund von Depressionen zwischen 2000 und 2013 um fast 70 Prozent zu. Der Anstieg wird allerdings auch mit der vermehrten Akzeptanz von Depression in der Öffentlichkeit begründet. So würden mehr Patienten offener über ihre Erkrankung sprechen und entsprechend häufiger eine entsprechende Diagnose gestellt.

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