Sport in der Kindheit sorgt für starke Knochen istockphoto.com/AlexanderSm

Sport in der Kindheit sorgt für starke Knochen

  • Marco Heibel
Dass unsere Knochen mit zunehmendem Alter an Dichte verlieren, lässt sich leider nicht verhindern. Eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Maß an Sport galten bislang als wirkungsvollster Schutz gegen Osteoporose. Doch eine wichtige Rolle scheint auch zu spielen, wann man diesen Sport macht.

Mit den Knochen ist das so eine Sache: Werden Sie zu stark belastet, können sie Schaden nehmen. Überlastungserscheinungen, wie Brüche oder Entzündungen, sind da keine Seltenheit. Vorsicht ist vor allem bei jungen Frauen und Mädchen geboten, die es mit dem Sport übertreiben und/oder unter Essstörungen leiden. In diesem Fall kann es nämlich neben Knochenschwund auch noch zum Ausbleiben der Menstruation kommen.

Fordert man seine Knochen dagegen zu wenig, verlieren sie früh an Dichte. Schließlich haben Knochen – ebenso wie Muskeln, Bänder oder Sehnen – so etwas wie ein Gedächtnis. Und der Körper stärkt seine Knochen eben nur dann, wenn er glaubt, tatsächlich auch starke Knochen zu benötigen.

Problembereich Erscheinungsbild-Sportarten


In einer im Irish Journal of Medical Sciences veröffentlichten Studie kam die irische Anatomie-Professorin Moira O'Brien zu dem Ergebnis, dass das Risiko, im Alter an Osteoporose zu erkranken, bei jungen Frauen in den so genannten „Erscheinungsbild-Sportarten“ (Eiskunstlauf, Turnen, Ballett etc.) am größten ist. Ähnliches gilt für Sportarten, in denen ein geringes Körpergewicht vorteilhaft erscheint bzw. bei denen Gewichtslimits eingehalten werden müssen.

Bester Schutz: In jungen Jahren für Belastung sorgen


O’Briens Studien haben auch gezeigt, dass der beste Weg, Osteoporose zu verhindern, darin besteht, seine Knochenmasse in den ersten 30 Lebensjahren zu maximieren. In Kombination mit High-Impact-Übungen, wie Laufen oder Springen, kommt es in diesem Lebensabschnitt nämlich zur größten Zunahme der Knochendichte. Insbesondere in der Pubertät, wo sich 60 Prozent des Knochenwachstums vollziehen, ist der Effekt von Sport auf ein langfristig starkes Skelett am größten.



Im Übrigen hat auch die Verteilung der Belastung auf das Skelett einen Einfluss auf die Knochendichte. So ist diese im Schlagarm eines Tennisprofis bis zu 30 Prozent höher als im Restskelett. Läufer haben die größte Dichte im Oberschenkelhalsknochen, Gewichtheber im Bereich der Lendenwirbelsäule. Auch hier spielt das Einstiegsalter für die Ausprägung eine Rolle. So haben Tennisspielerinnen, die noch vor der Menstruation mit ihrem Sport beginnen, im Schlagarm eine 2 bis 4-mal so hohe Knochenmineraldichte als Frauen, die erst nach der Pubertät einsteigen. Jeder, der den Schulsport streichen lassen möchte, sollte sich das einmal durch den Kopf gehen lassen…

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