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Nordische Kombination

„Wir sind ein glückliches Team“ - Eric Frenzels Kolumne

  • Eric Frenzel
Es war ein erfolgreiches Wochenende für die Nordischen Kombinierer mit Siegen in Einzel und Staffel. In seiner aktuellen Kolumne verrät Eric Frenzel, warum er so gerne nach Lillehammer in Norwegen kommt.
Die kleinen norwegischen Mädchen wehen begeistert mit deutschen Fähnchen als Björn und ich auf das Siegerpodest klettern und auch das restliche Publikum, das überwiegend aus Norwegern besteht, freut sich mit uns.

Vier Siege der deutschen Mannschaft in vier Einzelrennen, dazu der Staffelsieg zum Auftakt des norwegischen Weltcups, dazu weitere Podestplatzierungen. Die deutsche Mannschaft hat sich an zwei Wochenenden als Favoritenpool für Gesamtweltcupsieg und die kommenden Weltmeisterschaften präsentiert und die Konkurrenz ein Stück weit fassungslos gemacht.

Unser Team-Spirit ist einmalig. Jeder hat Erfolg, jeder greift um die vorderen Platzierungen mit ein – wir sind ein glückliches Team, in dem jedem der Umgang mit dem anderen auch menschlich Spaß macht!

Nach diesem auch für mich furiosen, norwegischen Weltcupergebnis mit drei Siegen in Folge, freue ich mich persönlich sehr, dass wir an diesem Ort des Erfolgs noch ein paar Tage dranhängen, um bei hervorragenden Bedingungen zu trainieren.

Das freut auch die Norweger, die in ihren Zeitungen groß darüber berichten, dass die deutschen Kombinierer noch bleiben. Ich liebe Norwegen und ich liebe Lillehammer. In der Stadt herrscht noch der olympische Geist von 1994, der durch die Menschen hier wach gehalten wird; die Norweger sind Wintersport-Enthusiasten und haben ihren Fokus auf Skispringen und Langlauf und natürlich auf die Kombination von beidem. Nicht nur vor den Fernsehgeräten oder an den Wettkampfstätten selbst lassen sie ihrer Begeisterung freien Lauf, sondern sie üben den Sport auch selbst aus. Norweger auf Langlaufskiern beim Einkauf – das ist kein seltenes Bild in der Stadt.
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Das Interesse der Norweger an unserem Sport zieht es nach sich, dass man auf offener Straße erkannt wird und um Autogramme gebeten wird. Man fachsimpelt dann sogar ein bisschen. Manch einer analysiert aus dem Stand den letzten Wettkampf oder fragt sogar nach speziellen Methoden des Wachsens. Man ist hier interessiert an den Dingen; Idealismus im besten Sinne begegnet einem hier ständig. Die Ansprache der Menschen ist sehr höflich und trotzdem nahbar, man sagt Du zueinander und wird mit den besten Wünschen zum Wettkampf verabschiedet, auch wenn das Herz der Norweger natürlich für die Norweger schlägt, die seit Jahren Athleten in der Weltspitze stellen.

Das deutsche Team ist gerne hier und wir genießen die Atmosphäre, in der wir trainieren und in der wir uns auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten. Wichtig wird nun sein, die Konzentration und die Wettkampfspannung aufrecht zu erhalten, damit wir auch in unmittelbarer Zukunft die deutschen Fähnchen bei der Siegerehrung wehen sehen.

Herzlichst,
Eric Frenzel

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