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Spiroergometrie – Selbsterfahrung

Eine Spiroergometrie ist fester Bestandteil einer Trainingssteuerung. Im Rahmen der Vorbereitung auf den München Halbmarathon habe ich den Selbstversuch gemacht. Ein Erfahrungsbericht.
Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft – ein Klassiker. Aber: Viel zu häufig sitzen wir. Im Büro, beim Essen, in der Bahn. (Linktipp: Ein Protokoll des Sitzens). Nachdem auch ich ein Bürohocker bin – der Job bringt das eben so mit sich – und mich nur mit gelegentlichem Klettern und Kicken halbwegs in Form halte, musste ein Ziel her. Joggen war bisher noch nicht meine Lieblings-Leibesertüchtigung und doch lautet das Ergebnis: Der Halbmarathon soll es sein. In Rahmen des München Marathons am 9. Oktober. Zeit genug für eine ausreichende Vorbereitung, man will ja nicht völlig versagen. Unter zwei Stunden soll es schon sein. Und damit das auch gelingt, gilt es zu trainieren. Und das mit Plan.

Es geht also ab nach Bamberg zur Leistungsdiagnostik im Ambulanten Orthopädischen Rehazentrum saludis am Klinikum Bamberg, wo unsere Laufexpertin Julia Derbfuß im Team von Prof. Dr. med. Volker Schöffl arbeitet. Es steht die Leistungsdiagnostik der Skibergsteiger Toni Palzer, Toni Lautenbacher und Philipp Schädler auf dem Programm. Als die Jungs durch sind, und schnell nach Hause düsen, um noch eine Trainingseinheit durchziehen zu können, werde auch ich verkabelt.



Ein EKG wird angeschlossen, ein ganz besonders schickes „Netzhemd“ sorgt dafür, dass auch beim Laufen alle Elektroden an Ort und Stelle bleiben. Anschließend geht es auf das Laufbandergometer. Auf Nase und Mund gibt es eine nicht besonders bequeme Maske. Aber gut, dicht muss sie sein, schließlich soll sämtliche Atemluft aufgefangen werden. Stufenweise wird nun das Tempo erhöht. Jede Stufe wird für drei Minuten gehalten, anschließend die Geschwindigkeit um 1 km/h erhöht. Am Ende jeder Stufe wird das Laktat bestimmt, außerdem muss ich immer mit Hilfe der Borg-Skala eine Einschätzung geben, wie ich die Belastung empfinde. Ich fühle mich gut, an die Maske muss ich mich gewöhnen. Recht bald beginnt dann doch der Schweiß zu laufen. Ich merke jede Temposteigerung. Für den Monitor, auf dem meine Daten in Echtzeit dargestellt werden, sind andere zuständig. Mein Blick ist nach vorne gerichtet, ein gelber Punkt an der Wand vor mir dient als Orientierung.

Nach etwa 10 Minuten ist der Spuk vorbei. Ein, zwei Stufen wären noch gegangen – sagt mein Gefühl und auch die Einschätzung von Volker Schöffl. Aber aufgrund eines vorherigen Infekts verzichten wir auf eine komplette Ausbelastung und schließlich wollen wir ja auch nur die Schwellen herausfinden. Das ist geschafft. Und ich bin um eine Erfahrung reicher. Die nächste kommt. Inzwischen hat Julia Derbfuß auf Basis meiner Daten einen Trainingsplan für mich erstellt. Sieht nach etwas Arbeit aus – aber nicht sitzend im Büro.

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