EM 2016 – Die Favoriten getty images; Gastgeber und Titelfavorit: Frankreich

EM 2016 – Die Favoriten

Die Europameisterschaft steht in den Startlöchern. Deutschland geht als einer der Favoriten in das Turnier. Aber man sollte noch weitere Nationen auf dem Schirm haben.

Frankreich: Vive la France

Ganz oben auf der Liste: Frankreich. Bereits zweimal hat der diesjährige Gastgeber eine Europameisterschaft für sich entschieden. Zwischen dem ersten Erfolg 1984 und dem zweiten Triumph im Jahr 2000 lagen 16 Jahre. Nun, genau 16 Jahre später, hoffen die Franzosen erneut auf den Titel. Trainer Didier Deschamps ist der Umbruch der Mannschaft gelungen. Junge Spieler wie Antoine Griezmann und Paul Pogba sind wichtige Stützen im Spiel. Schon bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren hat die Équipe tricolore gezeigt, dass man mit ihr rechnen muss. Erst im Viertelfinale war gegen den späteren Weltmeister Deutschland Schluss. Die Mannschaft hat sich seit dem weiterentwickelt, ist reifer geworden. Zudem hat der Gastgeber einen Trumpf in der Hinterhand: Das heimische Publikum.

Deutschland: Die Turniermannschaft

Wer als Weltmeister zu einer EM fährt, ist automatisch Favorit. Ein Titelversprechen ist das aber nicht. Nur Frankreich und Spanien konnten bisher nach dem WM-Triumph auch die folgende EM gewinnen. England, Deutschland (2x) und Italien (2x) gelang dies nicht. Dennoch zählt die Mannschaft von Jogi Löw zum Favoritenkreis, zu stark ist der Kader besetzt. Neuer, Boateng, Hummels, Khedira, Kroos, Gomez, Müller, Götze und wegen der langen Verletzung mit Abstrichen auch Schweinsteiger – diese Namen sprechen für sich. Die Gruppe mit den Gegnern Nordirland, Ukraine und Polen zu überstehen, ist Pflicht – zumal mit dem neuen Turniermodus, bei dem auch die vier besten Drittplatzierten die K.O.-Phase erreichen. In diesen Alles-Oder-Nichts-Spielen entscheiden auch Tagesform und Willen. Und das, so abgedroschen es klingt, liegt Deutschland, der Turniermannschaft.

Spanien: Die Wiedergutmachung

Spanien wurde bei der WM in Brasilien 2014 unrühmlich entthront. Als Welt- und Europameister angereist, war bereits nach der Gruppenphase das Turnier beendet, inklusive einer 5:1-Klatsche gegen die Niederländer. Anders als diese sind die Iberer bei der EM in Frankreich dabei und die Chancen auf den Titel stehen nicht schlecht. Zwar ist der Stamm der Spieler immer noch der gleiche, Piquet, Iniesta, Sergio Ramos, Silva oder Fabregas sind allesamt noch dabei, allerdings wurde der Kader mit jungen Spielern aufgefrischt. Koke oder Thiago sind inzwischen integriert haben ihren Platz im Team gefunden. Mit dieser verjüngten Mannschaft standen am Ende der Qualifikation 27 Punkte; nur Österreich (28) und England (30) haben eine bessere Quali gespielt. Ein erneuter Triumph würde Spanien zum alleinigen Rekord-Titelträger machen. Gleiches gilt übrigens auch für Deutschland. Beide konnten bisher dreimal gewinnen.

Italien – Ein Klassiker

Kaum ein Turnier bei dem Italien nicht im Vorfeld als möglicher Titelträger gehandelt wird. Auch in diesem Jahr ist das nicht anders. Die Qualifikation gelang ohne Niederlage, die Mannschaft von Antonio Conte zog dabei ihre Stärke eher aus Leidenschaft und Kampf als aus schönem Spiel. Dass diese Tugenden in einem Turnier wichtig sein können, davon kann auch die deutsche Elf ein Lied singen. Stichwort: Turniermannschaft. Mit Belgien, Schweden und Irland haben die Italiener allerdings schon in der Gruppenphase schon schwere Brocken vor der Brust. Durchsetzen sollte sich die Squarda Azzura aber dennoch.

Belgien: Geheimfavorit und Zukunftsversprechen

Das Team von Trainer Marc Wilmots ist der am wenigsten geheime Geheimfavorit. Der Weltranglisten-Zweite hat nur zwei seiner letzten 25 Pflichtspiele verloren, der Kader ist mit Spielern wie Kevin de Bruyne, Thibeaut Courtois, Eden Hazard oder Dries Mertens gut besetzt. Allerdings trifft das nur auf die erste Elf zu. In der Breite sind die Roten Teufel nicht so stark aufgestellt. Da wiegen die Ausfälle von Abwehrchef Vincent Kompany und Innenverteidiger Nicolas Lombaerts schwer. Kommt Belgien aber ohne weitere größere Blessuren durch die Gruppenphase, kann es dennoch eine gute Rolle im Turnier spielen.

Etwas geheimer als die Belgier sind England oder Portugal. Von der Stärke der Engländer konnte sich Deutschland kürzlich selbst überzeugen. Nach 2:0-Führung verlor die Nationalmannschaft im März in Berlin mit 2:3. Portugal qualifizierte sich souverän für die Endrunde, verlor nur eines seiner acht Quali-Spiele. Wer am Ende wirklich das Rennen macht, entscheidet sich am 10. Juli im Stade de France – beim Finale der EM 2016.

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