Kein Schnee. Nirgends! - Eric Frenzels Kolumne thinkstockphotos.com

Kein Schnee. Nirgends! - Eric Frenzels Kolumne

  • Eric Frenzel
Eric Frenzel schreibt in seiner aktuellen Kolumne über den fehlenden Schnee und wie die nordischen Kombinierer damit umgehen.
Man möge mir verzeihen, dass ich in der Überschrift einen bekannten Buchtitel umdichte, um die Situation der Wintersportler in Europa kurz und bündig auf den Punkt zu bringen. Aber es ist so: Kein Schnee. Nirgends!

Eine 1,3 km lange Kunstschnee-Loipe in Oberwiesenthal ist derzeit mein heiß begehrtes Trainingsareal, das ich mit vielen Nordischen Sportlern vom Stützpunkt teile –ansonsten grüßen auch die Tannen im Erzgebirge grün. Es ist also Betrieb auf diesem kurzen Rundkurs, was, wenn man es positiv sieht, etwas von Wettkampfsimulation hat. Lauftraining und Kraftaufbau stehen täglich auf dem Programm, um das Niveau auf Wettkampfmodus zu halten. Das Springen kommt nach wie vor etwas zu kurz, was uns allen Athleten nicht sonderlich behagt, sind diese doch die Grundlage für erfolgreiche Wettkämpfe.

Es steht der Weihnachtsweltcup in Ramsau im österreichischen Dachsteingebirge bevor; auch dort in einem grundsätzlich schneesicheren Gebiet mühen sich die vielen ehrenamtlichen Helfer seit Tagen, die Wettkampfanlagen mit Kunstschnee zu präparieren. Die Organisatoren der FIS haben seit Weltcup-Beginn echte Sorgenfalten auf dem Gesicht und die Athleten wünschen sich alles andere, als unsichere Rahmenbedingungen an ihren Weltcupwochenenden. Eine gewisse Spannung liegt über allem, wenn man bedenkt, dass keine einzige Weltcupveranstaltung in diesem Wetter von den äußeren Bedingungen richtig rund lief.
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Da gleitet der Blick schon mal ab auf Nebenprogramme. Traditionell werden am  nächsten Wochenende auch die Sportler des Jahres im Fernsehen gewählt. Die Kombinierer wurden als Mannschaft  nach Baden-Baden in das schöne Kurhaus eingeladen; dies im Hinblick auf unser WM-Mannschaftsgold in Falun nach 28 Jahren. Ich bin auf die Platzierung gespannt.

Ansonsten wird die Anreise dorthin sehr hektisch werden, wie ich dies aus den vergangenen Jahren  schon kenne. Nach dem letzten Wettkampf werden schnell die Koffer gepackt, die Skianzüge verstaut, über endlose Serpentinen vom Dachstein auf die Autobahn zum Salzburger Flughafen, wo ein Flugzeug  auf uns warten wird, das uns sofort nach dem Check-In nach Baden-Baden fliegen wird.

Dort geht es mit dem Shuttle in das Hotel, in dem nun aus dem Koffer der Smoking gezaubert wird, um dann sich dann pünktlich bei der Gala einzufinden. Kombinierer lieben eben, ob in der Luft oder am Boden die Geschwindigkeit.

Herzlichst,
Eric

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