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Wer hat's erfunden? – Krafttraining

  • Franziska Tietjen
Krafttraining ist für viele Sportler unumgänglich. Gezielt werden mit dem Körpergewicht oder Gewichten die Muskelgruppen trainiert, die bei der jeweiligen Sportart beansprucht werden. Wer hat das Krafttraining eigentlich erfunden? Wir begeben uns auf Spurensuche nach seiner Geschichte.
Erfinder und Urvater des Krafttrainings, wie wir es heute kennen, war der Deutsche Ludwig Durlacher (geboren am 2. Juli 1844). Bereits in jungen Jahren entwickelte er ein großes Interesse für den Sport.


Ludwig Durlachers erste Fitnessstudios

Im Jahr 1861, im Alter von 17 Jahren, wurde Durlacher Mitglied im Sportclub „Baden Sharpshooters“. Hier wurde ihm schnell der Ruf des talentierten Schwimmers und Leichtathleten zuteil. Zwei Jahre später trat er unter dem Künstlernamen Louis Attila mit einem Bühnen-Programm auf und demonstrierte den Zuschauern seine Kraft. Seine Shows zündeten und brachten ihm jede Menge Geld ein. Daraufhin eröffnete Durlacher wischen 1886 und 1887 ein privates Fitnessstudio in Brüssel. Bei einer Institution sollte es jedoch nicht bleiben – es folgten Studios in London, New York, Chicago und Dallas. Hier stellte er Gewichte wie zum Beispiel Kugelhanteln für Trainierende bereit. Durlachers Beweggründe zur Eröffnung der Studios? Er wollte jungen Menschen beibringen, wie man stark wird.


Durlachers Ansätze des Krafttrainings

Durlacher war fest davon überzeugt, dass jeder Sportler vor Wettkämpfen mit Gewichten trainieren sollte. Sein Argument: Eine gesteigerte Kraft führe zu einer besseren Leistungsfähigkeit – Krafttraining beim Sprinter verbessere beispielsweise die Schnelligkeit des Läufers.

Für den Boxer James J. Corbett stellte Durlacher schließlich einen Trainingsplan zusammen, um dessen Kraft zu steigern. Und zwar jener Muskelgruppen, die Corbett beim Boxen benötigte: Arme, Schultern und Rücken. Grundsätzlich ging Durlacher davon aus, dass ein gekräftigter Rücken der Grundstein für fitte Sportler sei. Ein weiterer Ansatz: Krafttraining sei bei Anfängern dann effektiv, wenn die Intensität der Gewichte nach und nach gesteigert werde. Zudem baute er in seine Trainingspläne Kniebeugen oder Dips ein – aus dem heutigen Fitnessalltag sind diese Übungen nicht mehr wegzudenken.

Ludwig Durlacher hat das Krafttraining, wie wir es heute kennen, stark geprägt. Es hat jedoch eine kleine Verlagerung stattgefunden: Die Fitnessstudios von heute sind für manche unter uns selbst zur Bühne mutiert. Selbstdarstellerisch können wir hier unsere Muckis zeigen – vergleichbar mit Durlachers Shows. Ihm hätte das sicher gefallen.

Quelle: http://www.starkcenter.org/static/quest_for_victory/timeline/documents/attila.pdf

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