Ski vs. Snowboard – Der ewige Konflikt thinkstock.de

Ski vs. Snowboard – Der ewige Konflikt

  • David Meininger
Ski oder Snowboard, was ist besser? Hitzige Diskussionen im Freundes- oder Familienkreis sind vorprogrammiert, wenn diese Frage gestellt wird. Seit den 90er Jahren ist das Snowboard immer beliebter geworden und hat sich mittlerweile, neben den traditionsreichen Skiern, als Wintersportgerät etabliert. Daher stehen unzählige Fragen im Raum: Was ist cooler, gefährlicher, beliebter? Wir haben den Vergleich gemacht.

1. Historie

In dieser Kategorie haben die Skifahrer klar die Nase vorn. Bereits 4500 vor Christus verwendeten die Menschen eine vereinfachte Variante der heutigen Skier. Zum Sportgerät wurden die Bretter allerdings erst im 18. Jahrhundert in Norwegen. Der „Telemarkski“ bildet noch heute das Grundgerüst der modernen Carving-Ski. Seit 1936 ist Skifahren Bestandteil der Olympischen Winterspiele.
Eine deutlich kürzere Tradition hat das Snowboard. Erste Überlegungen, nur ein Brett als Fortbewegungsmittel zu verwenden, gab es bereits 1910. Doch erst Anfang der 90er Jahre setzte sich das Snowboard durch. Olympisch anerkannt ist das Fahren auf dem Brett seit 1998.

2. Zahl der Anhänger

Wieder ein Punkt für die Skifahrer. 7,39 Millionen aktive Wintersportler, die lieber auf zwei Brettern unterwegs sind, sprechen für sich. Fairerweise muss man an dieser Stelle auf die noch junge Geschichte des Snowboards verweisen. Dennoch: 2 Millionen deutsche Snowboarder waren 2013 auf den heimischen Pisten unterwegs (Quelle: DSV). Eine beeindruckende Zahl, die zeigt, welchen Boom diese Sportart in den vergangen Jahren erlebt hat.

3. Durchschnittsalter

Welche der beiden Sportarten den niedrigeren Altersdurchschnitt hat, lässt sich leicht erraten. Da Snowboarden eine relativ neue Sportart ist, gibt es keine Fahrer, die schon seit 50 Jahren diesen Sport ausüben können. Aus dieser Überlegung ergibt sich eine Altersaufteilung, die von den tatsächlichen Zahlen bestätigt wird. Das Durchschnittsalter der Snowboarder liegt bei 19-22 Jahren, Skifahrer sind im Durchschnitt 38 Jahre alt (Quelle: medicalsports network). Der zweite Wert ist so niedrig, weil Skifahren bei Kindern, beziehungsweise ihren Eltern, nach wie vor häufig die erste Wahl ist.

4. Kleidung / Style

Auf den ersten Blick scheint die Kleidung übereinzustimmen. Skihosen und dicke Winterjacken sind bei beiden Sportarten vertreten. Schaut man jedoch etwas genauer hin, dann erkennt man die kleinen Unterschiede. Bei Snowboardern ist alles ein bisschen cooler, bunter und modischer. Ein einteiliger Skioverall bei einem Snowboardfahrer – beinahe unvorstellbar. Außerdem sind da ja noch die Schuhe. Skifahrer wirken beim Laufen immer etwas hölzern und steif, während die Snowboarder in ihren bequemeren Boots eine bessere Figur machen. Dennoch haben die bunten, zum Teil knalligen Farben, auch bei den Skifahrern ihre Anhänger. Besonders im Freestyle Bereich werden die extravaganten Jacken immer beliebter - Neon ist Trend.



5. Was ist einfacher zu lernen?

An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Beide Sportarten haben ihre schwierigen Elemente und es ist nicht einfach eine eindeutige Aussage zu treffen. Wir versuchen es dennoch und legen uns fest: Angehende Skifahrer haben einen leichten Vorteil. Das Stehen auf den Skiern entspricht der natürlichen Haltung des Menschen eher, als der seitliche Stand beim Snowboarden. Des Weiteren sind die Füße des Sportlers auf dem Snowboard fixiert, während sich die Bindung bei Skiern lösen kann. Dies kann vor allem bei Unfällen hilfreich sein. Keine zwei Meinungen gibt es bei der Frage, welches Gerät besser für die Skilifte geeignet ist. Das mühsame An- und Abschnallen des Snowboards sowie die Schwierigkeiten beim Schlepplift fahren, nerven selbst die größten Befürworter.

6. Was ist gefährlicher?

Auch diese Frage lässt sich nur schwer beantworten. Zum einen hängt das Verletzungsrisiko auch immer von der Fahrweise des jeweiligen Sportlers ab, zum anderen vom Können des Fahrers. Fakt ist: Ein Anfänger stürzt häufiger als ein Fortgeschrittener. Dies gilt sowohl für Ski-, als auch für Snowboardfahrer. Die Schwere der Verletzung kann jedoch deutlich variieren. Ein Neuling fährt in den meisten Fällen mit größtmöglicher Vorsicht die Piste runter, während ein Hobbyfahrer durchaus hohe Geschwindigkeiten erreicht.
Die Statistik sagt: Snowboarder erleiden vier bis sechs Verletzungen pro 1000 Personen pro Tag. Damit ist die Verletzungsquote etwa doppelt so hoch wie die von Skifahrern. Allerdings sind schwere Kopfverletzungen beim Skifahren häufiger, die Zahl der tödlichen Unfälle ist dementsprechend höher.
Unterschiede gibt es ebenfalls bei der Art der Verletzung. Während sich das Verletzungsrisiko beim Skifahren auf die Bereiche Knie, Unterschenkel und Kopf konzentriert, betreffen die Stürze beim Snowboarden am häufigsten Handgelenke, Steißbein, Schulter und Fußknöchel.

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