Stand Up Paddling – da stehen die Leute drauf Stilbezirk.de

Stand Up Paddling – da stehen die Leute drauf

  • Tanja Maruschke
SUP – Stand Up Paddling ist angeblich einfach und macht Spaß. Alles was man dafür braucht ist ein Surfboard, ein Paddel und Wasser. Jeder See, Fluss oder Kanal sind potenzielle Schauplätze für den aktuellen Trendsport. Die SUP-Coaches von Boardnerds haben uns in einem Columbia Workshop am Isarkanal gezeigt wie es geht.

SUP ist eine der Trendsportarten Nummer 1 in Deutschland und der am meisten wachsende Wassersport seit dem Windsurf-Boom der 70er und 80er Jahre, glaubt man der Internetseite sup-way.de. Dabei steht man mit einem langen Paddel auf einem großen Surfbrett und fährt gemütlich über Flüsse und Seen, aber auch, weniger gemütlich, durch Stromschnellen und brechende Wellen.

Der Ursprung dieser Wassersportart geht auf polynesische Fischer zurück, die auf dem Wasser stehend versuchten, Fische zu fangen. In den 1960er Jahren wurde “Stehpaddeln” von Surf-Lehrern auf Hawaii genutzt, um Surf¬-Schüler besser beobachten zu können. Surfer wie Robby Naish, Dave Kalama und Laird Hamilton entdeckten das Stand Up Paddling vor einigen Jahren wieder und machten es populär. Inzwischen ist der Trend längst in Europa angekommen und wird auch in Deutschland immer gefragter.

Was braucht man zum Stand Up Paddling?

Der Vorteil des Wassersports liegt in seiner Vielseitigkeit. SUP Surfen ist für alle Altersklassen und jedes Geschlecht geeignet. Es spielt ferner keine Rolle ob man ein erfahrener Surfer ist oder noch nie auf einem Brett gestanden hat. Schwimmen ist allerdings eine Voraussetzung – für den Fall, dass man unfreiwillig baden geht!

Mittlerweile bieten diverse Hersteller spezielle SUP-Bretter und Paddel an. Auf dem Markt befinden sich Boards in Längen zwischen 1,80 m und über 4 Metern, wobei sich das Volumen der Bretter zwischen 100 und 250 Liter bewegt. Die Stabilität und Tragfähigkeit wird durch das Volumen des Boards beeinflusst. Schwere Fahrer brauchen mehr Volumen als leichte Fahrer.

Eine echte Innovation sind aufblasbare Paddleboards (inflatable SUPs – iSUP). Der Vorteil: Man kann sie überall mit hinnehmen. Ob im Flieger, im Kofferraum oder auch einfach auf den Rücken geschnallt - die iSUPs machen das Stand-Up-Paddling so flexibel, wie kaum einen zweiten Wassersport. Jahrzehntelang war es die Lager- und Transportproblematik der mannshohen Hardboards, die die Begeisterung in Grenzen hielt. Die aufblasbaren Boards sind im Handumdrehen einsatzbereit und dank neuester Technologien beinahe so hart, wie herkömmliche Hardboards.

Das Paddel besteht aus Carbon, Glasfaser, Holz oder Aluminium. Es gibt auch Kombinationen dieser Werkstoffe. Das Paddle ist beim Stand Up Paddling rund 20-30 cm länger als sein Benutzer. Es ermöglicht dem Paddler lange und  kraftvolle Züge und damit verbunden eine relativ hohe Endgeschwindigkeit.     

So funktioniert es!


Die klassische Variante ist das Stehpaddeln. Dazu stellt man sich etwa Mittig schulterbreit auf das Board. Das Paddel hält man mit beiden Händen fest. Dabei greift eine Hand zur Mitte des Schaftes, während die andere am Griff sitzt. Um möglichst effektiv zu Paddeln, muss die abgeschrägte Blattseite nach vorne zeigen!

Eine weitere Variante ist das sogenannte Kniepaddeln. Diese Methode wird oft von Anfängern bevorzugt, kommt aber auch bei starkem Wind und unberechenbaren Stromschnellen zum Einsatz. Der SUP-Surfer kniet in der Mitte des Bretts und hält das Paddel mit beiden Händen am Schaft, nicht am Griff. Sowohl beim Stehen als auch beim Knien wird abwechselnd rechts und links gepaddelt. Dies garantiert ein Geradeauslaufen des Boards.

Die einfachste Wendetechnik ist der „Standard-Turn“. Hierbei wird das Paddel in Wenderichtung ins Wasser eingetaucht. Nach einigen kurzen Rückpaddelschlägen wird das Paddel vom hinteren Ende des Boards mit viel Kraft am Körper vorbei Richtung Nose (Boarspitze) gezogen. Je weiter das Paddel vom Board weggehalten wird, desto schneller vollzieht sich die gewünschte Wende.

Aller Anfang ist (nicht immer) schwer

Für die ersten Paddelversuche ist zunächst ein Badesee mit flachem Wasser am besten geeignet. Mit ein wenig Übung geht es dann nach und nach auf Bäche und Flüsse und schließlich auf Küstengewässer mit Wellen und Strömungen. Auch wenn man beim Stand Up Paddling nicht den gleichen Geschwindigkeitsrausch wie beim Windsurfen und Wellenreiten erfährt, so ist es dennoch ein geselliger Sport, bei dem man sich mit anderen Paddlern unterhalten und gleichzeitig die Landschaft genießen kann.

Die SUP-Coaches von Boardnerds haben uns im Columbia Workshop gezeigt, dass Stand Up Paddling leicht zu erlernen ist. Sobald man ein Gefühl für das Wasser hat, fängt es an richtig Spaß zu machen. Außerdem bietet das SUP nebenbei noch ein komplettes Fitness-Workout: Dank der aufrechten Position auf dem Board werden sowohl Arme, Beine als auch der Rumpf trainiert. Um sich fortzubewegen, muss der ganze Körper unter Spannung sein. Oberkörper, Bauch und Rücken werden gelenkschonend gestärkt, das permanente Ausbalancieren gibt den Beinen eine Extraportion Training.

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