Davos Skifahren begann Nils Borgstedt

Davos Skifahren begann

  • Nils Borgstedt
Im Schweizerischen Davos wird Jahr für Jahr über die Geschicke der Weltwirtschaft diskutiert. Doch auch wer sich weniger für steile Aktienkurse, sondern vielmehr für steile Hänge interessiert, kommt in der 13.000 Seelengemeinde auf seine Kosten – gerade im Winter.

 

Davos – Früher

Wintersport hat in Davos eine lange Tradition. Auf 150 Jahre Wintertourismus blickt das Städtchen in Graubünden bereits zurück. 1865 waren die beiden Deutschen Friedrich Unger und Hugo Richter die ersten Wintertouristen in Davos. Das sonst als Sommerdomizil bekannte Davos wurde fortan auch im Winter immer gefragter. Und auch das Skifahren war immer mehr im Kommen.

1893/94 waren etwa 20 Personen mit Ski unterwegs, die ersten Skitouren wurden unternommen. Mit dem Bau der Parsenn-Bahn in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts kam der (Ski-)Tourismus richtig in Fahrt. Schon im ersten Betriebsjahr 1932 wurden über 60.000 Personen mit der neuen Bahn auf den Berg befördert (Doppelfahrten inklusive). Mit einer Zäsur während des zweiten Weltkriegs stieg die Zahl der Passgiere auf über 700.000 jährlich – Stand: 1972. Inzwischen werden nur noch die Ersteintritte in die Bahn gezählt, wodurch der Vergleich mit früheren Zahlen hinkt. Allerdings werden aktuell immer noch 450.000 Personen pro Jahr transportiert.

 

Davos heute

Das Skigebiet Davos Klosters umfasst inzwischen sechs Skigebiete, die je eine spezielle Zielgruppe ansprechen möchten. Das Jakobshorn richtet sich dabei vor allem Snowboarder und Freestyler, die ihre Erfüllung in Halfpipe und Funpark finden.

Das Parsenngebiet ist das größte Skigebiet der Region Davos Klosters. Es hält Pisten in allen Schwierigkeitsgraden bereit und kann mit einer der längsten Abfahrten in Europa aufwarten: Die Parsennabfahrt vom Weissfluhgipfel bis nach Küblis erstreckt sich über satte 12 Kilometer und 2.034 Höhenmeter. Langes Fahrvergnügen gilt aber auch für die anderen Abfahrten auf und neben den Pisten im Parsenngebiet. Dass die richtige Ausrüstung und ein Ski-Guide für Ausflüge in den Tiefschnee obligatorisch sind, sollte klar sein. Ein Pistenplan ist im Parsenngebeit übrigens unerlässlich. Nicht alle Pisten enden zwingend an einem Lift, sodass man unter Umständen erst mit der Rhätischen Bahn zurück zu den Talstationen fahren muss.

 

Wer auf einer gesicherten, aber nicht präparierten Piste unterwegs sein will, fährt auf den Pischa. Drei solcher Pisten warten hier darauf, befahren zu werden. Ansonsten übernimmt der Pischa gemeinsam mit Madrisa und Rinerhorn den Familienpart der Skiregion, inklusive „Kinderparadies“.

Für alle entschleunigten Genussskifahrer bietet sich die Schatzalp/Strela an. Bügellifte, die angereicht werden, sanfte Hügel und Volksmusik bestimmen hier den Skitag. Apropos Bügellift. 1934 wurde in Davos der weltweit erste Bügellift in Betrieb genommen. Der J-Lift – also ein Bügellift mit nur einem Bügel – gilt als Prototyp der heutigen, weltweit bekannten (T-)Bügellifte.

Hütten in Davos

Berghütten und -gastronomie haben in Davos übrigens eine nicht minder lange Tradition wie der Wintersport. Die älteste Skihütte ist die Chesetta, die bereits 1931 Gäste empfing. Die Parsennhütte wurde bereits 1903 in Betrieb genommen, anfangs allerdings nicht als gastronomischer Betrieb. Im gesamten Skigebiet Davos Klosters sind etwa 50 Hütten angesiedelt, sodass man sicherlich nicht verhungern oder verdursten muss. Auch Übernachtungsmöglichkeiten werden in der Regel geboten.

Wie überall in der Schweiz gilt aber auch in Davos Klosters: Voraussetzung für den kulinarischen und skifahrerischen Genuss ist ein gut gefülltes Portemonnaie. Der Skipass schlägt mit 71 Franken pro Person und Tag zu Buche.

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