Der Grouse Mountain – Treppen, Treppen, Treppen Nils Borgstedt

Der Grouse Mountain – Treppen, Treppen, Treppen

  • Nils Borgstedt
Der Grouse Mountain ist für die Bewohner von Vancouver einer der Outdoor-Spots im Stadtgebiet. Der 1.231 m hohe Berg dient als Skigebiet, Wandermekka, Fitnessgipfel. Unser Autor war dort.

Grouse Mountain - Anfahrt

The Peak of Vancouver – so nennen die Betreiber der örtlichen Liftgesellschaft den Berg – liegt in North Vancouver. Von Downtown aus fahren regelmäßig Shuttle-Busse, etwas mehr Abwechslung liefert allerdings eine Fahrt mit dem Sea Bus, der auf dem Wasserweg den Lonsdale Quay in North Vancouver ansteuert. Von hier geht es mit dem Linienbus (#236) weiter direkt zum Einstieg des Trails.

Eines vorweg: Der Trail ist eine Einbahnstraße. Man darf auf dem Grouse Grind nur nach oben steigen. Um wieder herunterzukommen, muss man die Gondel nehmen. Kostenpunkt: 10$ CAN (ca. 7,00€). Doch auch der bloße Aufstieg verlangt einem einiges ab.

Grouse Grind – Mehr Fitness als Genusswandern

In Kanada hält scheinbar niemand viel von Umwegen in Form von gemütlichen Serpentinen, wie wir sie hierzulande kennen. Ein gut ausgebauter Trail bedeutet vor allem eines: Treppen. 2.830 Stufen muss steigen, wer den Grouse Mountain über den Grouse Grind erklimmen will. Und dabei bringt er auf 2,9 km Wegstrecke satte 853 Höhenmeter hinter sich. Teilweise Felsstufen, teilweise Holztreppen gestalten den Weg nach oben. Da brennen die Oberschenkel. Technisch anspruchsvoll ist der phasenweise enge und dauerhaft steile Grouse Grind aber nicht. Auch Kinder können ihn gut wandern; Eine gute Kondition vorausgesetzt.

Für viele Einheimische liegt gerade darin der Reiz. Statt einer Runde Joggen, erklimmen sie den Grouse Mountain im Lauftempo. Den Rekord hält Sebastian Salas aus Vancouver. 2010 benötigte er nur 23:48 Minuten für die Strecke. Wer im Wandertempo unterwegs ist, braucht je nach Fitnesslevel eineinhalb bis zwei Stunden – und wird schon mal von dem einen oder anderen Local überholt. Davon sollte man sich allerdings nicht beeindrucken lassen und lieber die Natur genießen.

Oben angekommen

Während man Stufe um Stufe hinaufsteigt, sucht man vergeblich Bänke zum Rasten. Man findet allerdings – dort, wo der Baumbestand lichter ist – Blicke auf Vancouver, die für jedwede Anstrengungen entschädigen. Am Ende des Trails angekommen, eröffnet sich einem der typische Anblick einer touristisch erschlossenen Gipfelregion. Die Bergstation der Gondel, gemütliche Rundwege und zahlreiche weitere Touristenattraktionen von Restaurant und Aussichtsterrasse über Flying Fox und ein Wildlife-Gehege, in dem man Wölfe und Grizzlybären bewundern kann (sofern sich diese zeigen) bis hin zu Lumberjack- und Vogel-Shows. Wer nun letztlich den Gipfel besteigen möchte, kann das zu Fuß tun oder nimmt den Sessellift. Dieser muss allerdings extra bezahlt werden.

Winter

Im Winter geht es ausschließlich mit der Gondel hinauf. Die Gipfelregion bietet den Wintersportlern dann vier Sessellifte und insgesamt 26 Pisten in allen Schwierigkeitsstufen. Außerdem gibt es Freeride-Abfahrten, Fun-Parks und – für alle, die weder mit Ski noch Snowboard unterwegs sind – rund 10 km Schneeschuh-Routen.

Der Grouse Mountain ist der Hausberg der Metropole Vancouver und begeistert mit seinem vielfältigen Angebot Einheimische und Touristen gleichermaßen und das zu jeder Jahreszeit – als Skigebiet, Wandermekka oder Fitnessgipfel.

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